Nach der "finanziellen Trendwende" beim Goethe-Institut komme vor allem in Asien und Afrika ab 2008 mit der Bildung ein weiterer Schwerpunkt der Auswärtigen Kulturpolitik hinzu, kündigte Steinmeier ferner an. In seiner bisherigen Amtszeit und auf seinen zahlreichen Auslandsreisen habe er die Erfahrung gemacht, "dass ein Verständnis der kulturellen Zusammenhänge auch die politischen Aufgabenstellungen besser begreifen hilft". Deswegen suche er auch "ganz persönlich den Rat der Kulturschaffenden - in Begegnungen vor Ort, im Gespräch mit den deutschen Vertretern aus Kunst und Kultur, die mich auf meinen Auslandsreisen begleiten, oder bei gemeinsamen Veranstaltungen wie kürzlich in der Berliner Akademie der Künste".
Die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur und der kulturelle Austausch seien wichtige Beiträge für einen interkulturellen Dialog, betonte Steinmeier. Er glaube aber auch, "dass wir ein neues Bewusstsein brauchen von der Kreativität der Verschiedenheit", was sich nicht alleine durch politische Gespräche herstellen lasse. "Wir müssen nicht alles gutheißen, was andere sagen, aber wir sollten zu verstehen versuchen."
Der Außenminister will auch "mehr Offenheit für neue Kultursparten und kulturelle Erscheinungsformen" in der Auswärtigen Kulturpolitik erreichen. Deutschland sei nicht nur ein führender Standort klassischer Kulturtradition und Künste. Das belegten vor allem die internationalen Erfolge deutscher Modeschöpfer, Designer, Filmschaffender und anderer Bereiche der so genannten "creative industries". Eine nachhaltige Kulturpolitik müsse dem Rechnung tragen und "sich stärker als bisher diesen Bereichen öffnen und die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen auch international im Blick halten".
Der Leitartikel von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in politik und kultur kann als pdf-Datei unter http://www.kulturrat.de/... geladen werden.