Vom 6. bis zum 14. Juli werden beim jährlich stattfindenden Stierrennen in Pamplona jeden Morgen jeweils 6 Stiere durch schreiende und tobende Menschenmassen direkt zur Stierkampfarena getrieben und dort abends getötet. Die Anwesenden – unter ihnen viele Touristen – versuchen neben den Stieren durch die engen Altstadtgassen her zu rennen. Dabei kommt es jedes Jahr zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Für die Stiere bedeuten diese Minuten des Rennens Angst, Panik und Stress.
Der am Abend folgende Stierkampf bzw. die „klassischen“ Stierkämpfe zeichnen sich durch besondere Tierqual aus. Jahr für Jahr werden über 30.000 Tiere bei Stierkämpfen in Spanien getötet. Schon im Vorfeld dieser jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen werden den Tieren Verletzungen und Verstümmelungen zugefügt. So werden mit Widerhaken versehene Nadeln in die Haut der Tiere gestoßen, um sie zu reizen. Oft werden die Hörner bis auf die empfindlichen Nerven abgeschliffen, damit das Tier diese nicht mehr zur Gegenwehr einsetzen kann. Der tagelange Futter- und Wasserentzug schwächt die Tiere zusätzlich vor den Kämpfen.
„Spanien hat das Siegel tierfeindliches Land in der EU verdient. Diese Traditionen und Volksbelustigungen sind nicht mit der Ethik einer Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu vereinbaren“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation lehnt generell alle Brauchtümer ab, die mit Tierleid verbunden sind. So tritt der Verband schon seit Jahren dafür ein, Stierkämpfe endlich abzuschaffen.
Ausführliche Informationen zum Thema „Stierkampf“ gibt es auch in den aktuellen Podcastnachrichten des Deutschen Tierschutzbundes und in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „du und das tier“. Der Podcast und weitere Informationen zum Thema tierquälerische Traditionen und Details zur Protestaktion beim spanischen Botschafter können auf der Internetseite www.tierschutzbund.de abgerufen werden.