Professionelle Hilfe für traumatisierte Menschen gibt es unter anderem bei Ergotherapeut:innen, die auf die Behandlung psychischer Probleme spezialisiert sind. Ziel und Resultat ihrer Intervention: Erwachsene und Kinder sind wieder imstande, ihren Alltag zu bewerkstelligen. Alltägliche Handlungen gelingen den meisten traumatisierten Menschen nur schwer: Sie sind oft unkonzentriert und schreckhaft oder leiden unter Sprachstörungen. Diese Folgen sind unter anderem auch für Außenstehende Hinweise, dass jemand ein Trauma erlebt hat und Hilfe benötigt. In der Ergotherapie trainieren traumatisierte Menschen, Handlungen zu beginnen und diese sukzessive besser, konzentrierter, flüssiger zu beherrschen, kurzum: wieder handlungsfähig zu sein. Denn das Gegenteil ist ihnen widerfahren: Das Grunderleben einer traumatischen Situation ist Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht, diejenigen fühlen sich ausgeliefert. Mit zunehmender Handlungsfähigkeit erlangen Betroffene das Gefühl der Selbstwirksamkeit zurück, sind wieder „Herr der Lage“.
Dem gestiegenen Bedarf an ergotherapeutischer Unterstützung für Traumapatient:innen wird der DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) unter anderem dadurch gerecht, dass er in seiner Akademie Seminare zu diesem Thema anbietet. Die teilnehmenden Ergotherapeut:innen erwerben im theoretischen Teil unter anderem Kenntnisse der neuropsychologischen Grundlagen bei einem Trauma. Im zweiten, dem praktischen Part, erproben die Teilnehmer:innen praktische Methoden zur Stabilisierung. Sie erarbeiten konkrete Handlungsschritte und Tools, wie sie traumatisierte Menschen so befähigen, dass diese die nötige Selbstwirksamkeit erfahren, um ihre Ängste und dadurch ihr Trauma zu überwinden.
Weitere Informationen und Ergotherapeut:innen vor Ort gibt es auf der Homepage des Verbands (dve.info); Aktuelles auch auf facebook (der dve) und twitter (@DVEergotherapie)