Die Studie zeigt: Internetnutzer sind sich bewusst, je aktiver man sich im Netz beteiligt, desto größer ist die Exponiertheit und Gefahr Opfer von Beleidigungen, Überwachung oder Verfolgung zu werden. Denn: "Umso öffentlicher ich mitmache, desto angreifbarer mache ich mich."
Um sich aktiv zu beteiligen, braucht es Vertrauen - in die persönliche und auch technische Sicherheit, in die eigenen Kompetenzen, in den Anstand anderer Nutzer und in die Durchsetzbarkeit rechtlicher Spielregeln. Viele Nutzer - so die Studie - scheinen dieses Vertrauen zumindest bislang nicht aufzubringen. Deshalb können und wollen sie nur bedingt von den möglichen Vorzügen einer Beteiligung im Internet profitieren. Hier droht eine neue Qualität der digitalen Spaltung, ein sog. "Participation Divide".
Dabei - so sind sich die Verfasser der Studie sicher - kann Beteiligung im Internet sich nicht nur positiv auf die Internetnutzer auswirken, sondern hat auch Vorteile für die gesamte Gesellschaft. Indem sich die Menschen durch das Internet in soziale Gemeinschaften einbringen, entstehen Beziehungen, Zusammenhalt und somit auch Sozialkapital. Neue Medien können unterstützen, erleichtern und beflügeln - wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Die Arbeiten im Rahmen des Forschungsprogramms "Beteiligung im Internet" begannen 2014. Die erste Studie basierte auf einer Literaturanalyse zur Problematik. Mit der jetzt vorgestellten zweiten, qualitativen Studie werden Antworten aus Sicht der deutschen Internetnutzer beschrieben und analysiert. 2016 wird sich dann als dritter Teil eine repräsentative Untersuchung zu den Fragenkomplexen anschließen.
Die bisher erschienenen Studien im Rahmen des Forschungsprogramms "Beteiligung im Internet" und weitere Informationen finden Sie unter www.divsi.de.