Mit noch nie dagewesenen 82 Beiträgen hatte die Jury anfangs eine enorme Aufgabe zu bewältigen und war beeindruckt von dem durchgängig hohen Niveau der Einreichungen. Es gab viele Beispiele von hervorragenden Gebäuden, bei denen die Pläne eindrucksvoll verwirklicht wurden und die eine Bereicherung für ihre Umgebung sind. Aber schließlich einigte sich die Jury auf zehn Projekte, die herausragend waren und eine wirkliche Vielfalt von Typologien und Herangehensweisen sowie außerordentliche architektonische Qualitäten erkennen lassen.
Öffentliches Voting
Um den Dialog mit Architekturinteressierten über die Website copperconcept.org zu fördern, können nun zum ersten Mal registrierte Website-Besucher online ihren Favoriten für den European Copper in Architecture Award wählen. Jeder Wähler hat dann bei der Verlosung die Möglichkeit, ein iPad Mini zu gewinnen. Das Voting wird am 31.Oktober 2013 geschlossen. Das dabei ermittelte Siegerprojekt wird bei der Vergabe des European Copper in Architecture Awards am 04. November 2013 auf der BATIMAT in Paris ausgezeichnet.
Besucher der Messe haben die Möglichkeit, alle Beiträge für den Award während der Dauer der gesamten Messe am Stand 118 in Halle 5A (Flügel N) zu begutachten - es werden die Themen Dacheindeckung und Verkleidung behandelt und man kann mit den Architekten der Finalistenprojekte am 4. November ins Gespräch kommen. Kostenlose Ausgaben des aktuellen Copper Architecture Forum Magazins und eine spezielle Broschüre zum Award werden ebenfalls erhältlich sein.
Deutsches Projekt unter den Finalisten 2013
In die engere Auswahl für den Copper Award sind unterschiedlichste Projekte gekommen, die die Jury aufgrund unterschiedlichster architektonischer Anwendungen von Kupfermaterialien ausgewählt hat. Als einziger deutscher Beitrag hat es das Zentrum für Strahlentherapie in Hof, entworfen von Hiendl_Schineis Architekten, geschafft, in die Endrunde zu kommen. Die bei diesem Objekt verwendete einfache kubische Form setzt sich von der Tradition der Kupferverkleidung durch frische, genaue und makellose Oberflächen ab, die anfangs stark reflektieren, sich dann aber mit der Zeit verändern sollen und vermittelt dadurch eine vollkommen neu Idee einer Kupferanwendung am Gebäude.
Traditionsgemäß stark vertreten sind auch Projekte aus skandinavischen Ländern. Mit im Rennen sind dabei die Bibliothek Seinäjoki, Finnland, entworfen von JKMM Architekten – eine maßgebliche, aber respektvolle, kupferverkleidete und vollständig zeitgemäße Ergänzung der umfangreichen Ansammlung von Alvar- Aalto-Gebäuden weltweit, die Abdeckungen der Runensteine in Jelling, Dänemark, entworfen von NOBEL arkitekter - die trügerisch einfachen Gebilde aus Bronze und Glas schützen die national wichtigen, antiken Runensteine und tragen zum Besuchserlebnis bei – sowie das Clarion Hotel Post in Göteborg, Schweden, von Semrén & Månsson, bei dem zeitgenössische Kupfer- und Glasanbauten dieses national wichtige, leerstehende Gebäude in ein lebhaftes Hotel, einen städtischen Fokus und Katalysator für die städtische Erneuerung verwandelten.
Highlights kommen aus ganz Europa
Mit jeweils zwei Finalisten sind Italien und Frankreich vertreten. In Venedig beeinfluss das neue Gerichtsgebäude (C+S Architekten) als ein einfacher, dunkler Entwurf aus Kupfer die lokale Industriegebäude-Typologie und vereint die ungleiche Ansammlung der ihn umgebenden Gebäude am Verkehrseinfallstor der Stadt auf beeindruckende Weise. Mit Dolomitenblick beeindruckt in Sexten ein von Plasma Studio entworfene Apartmentgebäude, das von Kupfer und Holz definiert wird und sich damit das sich aus seiner natürlichen Umgebung erhebt, aber gleichzeitig die traditionellen Dachformen widerspiegelt.
Goldene Blechbänder aus einer Kupferlegierung, einige perforiert zur besseren Lichtdurchlässigkeit, sind Teil einer dezenten Materialpalette, die verschiedene Elemente des Schulkomplexes Pôle éducatif et culturel in Pau, Frankreich, entworfen von Marjan Hessamfar & Joe Vérons Architectes Associés, vereint. Beeindruckend auch der französische Finalist des Kultur- und Medienzentrums in Gournay en Bray (Vincent Parreira Atelier Architecture): Das neue Kultur- und Medienzentrum macht es sich in seiner ländlichen Umgebung gemütlich; eine moderne Interpretation der einheimischen Architektur verhüllt mit Kupfernetzen.
In die engere Wahl gekommen sind auch die Gedenkstätte Beslan in Albanien, entworfen von Dr. Krekeler Generalplaner GmbH, die den Opfern des Geiseldramas der Schule Nr. 1 von Beslan, das sich 2004 ereignete, gewidmet ist. Diese filigrane, perforierte Konstruktion aus einer Kupferlegierung ist sowohl würdevoll wie auch emotional erhebend und hat die Jury auf ganz besonderer Weise berührt.
Ganz anders die Plattform für Kunst und Kreativität in Guimarães, Portugal, von Pitágoras Aquitectos, wodurch die Erneuerung des alten Zentrums einer der historisch wichtigsten Städte Portugals durch die Zusammenführung abstrakter, kubischer Formen neu bestimmt wird, die von einem Netz aus Messingprofilen verhüllt werden.
Die Jury wird zusammen mit den Ergebnissen des öffentlichen Votings die Preisträger aus den Finalisten ermitteln und am Montag, 4. November 2013, auf der BATIMAT in Paris bekannt geben. Wer sich an der Abstimmung beteiligen möchte, findet Detailinformationen zu den Projekten auf www.copperconcept.de.
Interessierte Architekten sind zu der Veranstaltung in den Zoom-Konferenzraum der Halle 5B um 11.00 Uhr eingeladen. Es schließt sich ein Cocktailempfang um 12.30 Uhr an. Da die Plätze begrenzt sind, wird eine Vorregistrierung über cda@copperalliance.org.uk empfohlen.
Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V.
Eingebettet in ein internationales Netzwerk der Copper Alliance verbindet das Deutsche Kupferinstitut Forschung und Anwendung und schafft Zugang zu diesem Wissen. Als Innovationsmotor unterstützt das Kupferinstitut Marktentwicklungsprojekte, bietet Lösungen und fundierte Informationen.
Das Deutsche Kupferinstitut hilft seinen Mitgliedsunternehmen, das Produkt Kupfer im Markt zu positionieren und neue Technologien zu entwickeln, bietet Verwendern von Kupferwerkstoffen Unterstützung in allen fachlichen Fragen von der Materialauswahl bis hin zur Gesetzgebung, initiiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie Forschungsarbeiten, Seminare und Workshops zu Themen rund um Kupfer, informiert im Rahmen seiner Kommunikations- und Marketingaktivitäten zielgruppengerecht über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten aus der Welt des Kupfers.
Die Copper Alliance umfasst neben der International Copper Association Regionalbüros in Brüssel, New York, Santiago und Shanghai. In Deutschland wird die Copper Alliance durch das Deutsche Kupferinstitut vertreten.