Das DMK ist besonders vom zugrunde liegenden Prüfsystem „Biogas“ überzeugt. Die Sortenversuche sind so konzipiert, dass die gemessenen Ertrags- und Qualitätsunterschiede zu einem möglichst großen Anteil von der Sorte bestimmt werden. Der Einfluss von Standort- und Witterungsbedingungen hingegen sollte dabei möglichst gering ausfallen. Hierbei stellt eine hohe Anzahl an Versuchsstandorten den entscheidenden Faktor dar, um präzise Ergebnisse bei der Sortenprüfung zu erzielen. Die Anzahl der Wiederholungen einer Sorte an einzelnen Standorten spielt hingegen eine untergeordnete Rolle.
2023 zeigte sich ein verlängerter Vegetationszeitraum. Dieser wurde jedoch nicht wie im Vorjahr durch einen abrupten Abreifeprozess aufgrund von Hitze und Trockenheit beendet, sondern er wurde durch eine eher nasse Witterung in die Länge gezogen. Während die Kolbenausbildung und Kolbenabreife vor dem Witterungsumschwung bereits weit fortgeschritten war, wies die Restpflanze häufig noch niedrige Trockensubstanzgehalte auf. Die daraus erhöhte Gesamttrockensubstanz führte in den entsprechenden Regionen dazu, dass der Trockenmasseertrag deutlich gestiegen ist. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde die Biogasausbeute nur in geringem Maße beeinträchtigt.
Im Mittel wurden für 2023 in der Anbaugebietsprüfung Biogas (AGB) und der EU-Biogassortenprüfung (EUB) rund 3 % niedrigere Biogasausbeuten je kg Trockenmasse gegenüber 2022 erzielt. Die Gesamttrockenmasse stieg allerdings um rund 12,5 % und der Biogasertrag je Hektar als Produkt der Biogasausbeute und des Trockenmasseertrags um circa 10 %. Die etwas niedrigeren Biogasausbeuten je kg Trockenmasse werden damit mehr als ausgeglichen und die Spitzenwerte aus dem Jahr 2020 hinsichtlich des Biogasertrags sogar annähernd erreicht.