Einfaches Prinzip - Infrastruktur vorhanden
Ontrabio heißt das System der Internet-Abrechnungsplattform des DMRZ (www.dmrz.de), mit dem Kommunen die vorgeschriebenen Mobilitätshilfen für schwerstbehinderte Menschen effizient abrechnen, dokumentieren, kontrollieren und so den Personenverkehr im Sinne der behinderten Menschen vereinfachen können. Das Prinzip des DMRZ-Systems ist sehr einfach: Die von der Stadt beauftragten Beförderungsunternehmen erfassen die Leistungen auf der Online-Abrechnungsplattform des DMRZ im Internet. Einmal im Monat werden vom DMRZ-System auf Grundlage der eingegebenen Fahrten dann Rechnungen im PDF-Format generiert, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialverwaltungen direkt im DMRZ-System eingesehen werden können. Beide Parteien, sowohl die Fahrdienste als auch die Kommune, bekommen dabei einen speziellen Zugang zum DMRZ-Online-System. Mit einem PIN-TAN-Verfahren loggen sich diese, ähnlich wie beim Online-Banking, in das DMRZ-System ein. Nötig dazu sind lediglich ein Internetzugang und ein Browser. Erste Kundin des DMRZ im Bereich der Mobilitätshilfe ist die Stadt Karlsruhe, die das System seit Januar 2010 erfolgreich einsetzt.
Informationen in Echtzeit
Da beim DMRZ eine zentrale Datenbank genutzt wird, kann das System jederzeit Auskunft über die Kontingente der Fahrgäste i Rahmen der Bereitstellung der Mobilitätshilfen geben. Der Unternehmer kann bei der Buchung einer Fahrt also direkt sehen, ob die Fahrt aufgrund der im Quartal zur Verfügung stehenden Fahrten noch möglich ist. Damit eine volle Kontrolle möglich und ein Missbrauch des Systems unmöglich ist, muss der Fahrgast jede Fahrt mit einer TAN-Nummer bestätigen. Dies wird durch das I-TAN Verfahren (bekannt vom Online-Banking), eine Art elektronische Ersatzunterschrift, erreicht. Für jede Fahrt muss der Fahrgast also dem Beförderungsunternehmen eine TAN-Nummer mitteilen - er "unterschreibt" damit den Beleg. Die Liste selbst hält er geheim. Der Clou: Durch die Nutzung eines Online-Systems können die TAN-Nummern auch per Mobiltelefon vom Beförderungsunternehmen eingeben werden. Kommt es also zu einer spontanen Fahrt, ruft der Fahrdienst mit seinem Handy eine spezielle Internetseite des DMRZ auf, trägt dort die TAN-Nummer ein, die er zuvor vom Fahrgast genannt bekommen hat, und bucht die Fahrt im Rahmen der Mobilitätshilfen ein.
Kommunen sparen viel Geld
Durch den Einsatz des DMRZ-Systems Ontrabio zur Planung und Abrechnung der Mobilitätshilfen sparen Kommunen viel Geld, da die Infrastruktur bereits vorhanden ist und auch keine Lizenzkosten anfallen. Ontrabio kann sowohl von den Fahrdiensten, Patienten und den Kommunen einfach im Browser genutzt werden. Selbst auf mobilen Endgeräten lässt sich Ontrabio lizenzkostenfrei nutzen. Wer mehr über das DMRZ-System erfahren will, der bekommt unter der Internet-Adresse www.dmrz.de/ontrabio weitere Informationen.
Hintergrundwissen zu Mobilitätshilfen für behinderte Menschen
Wir leben in einer mobilen Gesellschaft. Der Grad persönlicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit misst sich heutzutage in hohem Maße an der Mobilität des Einzelnen. Menschen mit Behinderungen haben auch den Wunsch, mobil zu sein. Die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ist für diese Personengruppe jedoch häufig eingeschränkt. Wegen Art und Schwere der jeweiligen Behinderung ist eine Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nicht oder nicht überall möglich. Zahlreiche Stadt- und Landkreise bieten daher einen Beförderungsdienst für schwerstbehinderte Menschen an, um deren Teilhabe - zumindest im Nahbereich - sicherzustellen. Die Ausgestaltung eines solchen Mobilitätsangebotes ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Sowohl die Anzahl dieser Sozialfahrten, der Fahrradius, die Höhe der Eigenleistung oder die Teilnahmevoraussetzungen als auch die zur Verfügung stehenden Fahrdienste und Fahrzeuge sowie die Abrechnungsmodalitäten hängen von regionalen Faktoren ab.