»Denn die einen sind im Dunkeln,
und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.«
Bertolt Brechts Verse aus der ›Dreigroschenoper‹ stehen auch für den Gehalt von Georg Kaisers und Kurt Weills »Wintermärchen«. ›Der Silbersee‹ ist ein Stück aus der Depression der 1930er Jahre. In seinem Zentrum steht der Konflikt zwischen Moral und Kapital: Am Ufer des Silbersees haust der jugendliche Severin, mangels anderer Mittel, mit seinen Freunden im Wald. Der Hunger treibt sie zu einem Ladenraub, bei dem sie jedoch nichts weiter als eine Ananas mitgehen lassen – denn das ist das Objekt des Luxus, nach dem die jugendlichen Arbeitslosen sich sehnen.
Ein Luxus, und doch notwendig, ist auch das kulturelle Leben. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin möchte mit seinen Aufführungen von ›Der Silbersee‹ ein Zeichen setzen und auch Menschen, die sich normalerweise keine Konzertkarte leisten können, in die Philharmonie einladen. Wer sich als Arbeitsloser ausweisen kann, erhält am 15. und 16. Dezember eine Freikarte zur konzertanten Aufführung des ›Silbersee‹ in der Philharmonie.
Samstag 15. Dezember 2007 | 16 Uhr Philharmonie | Familienkonzert
14.55 Uhr Einführung mit Habakuk Traber und zeitgleich Intro für Jugendliche
Sonntag 16. Dezember 2007 | 20 Uhr Philharmonie
18.55 Uhr Einführung mit Habakuk Traber
Ingo Metzmacher
Christiane Oelze Fennimore (Sopran) | Torsten Kerl Severin (Tenor)
Thomas Thieme Olim (Sprechrolle) | Hanna Schwarz Frau Luber (Mezzosopran)
Burkhard Ulrich Lotterieagent (Tenor) | Stephan Rügamer Baron Laur (Tenor)
Mojca Erdmann Erste Verkäuferin (Sopran) | Vanessa Barkowski Zweite Verkäuferin (Mezzosopran) | Simon Pauly Erster Bursche (Bariton) | Yorck Felix Speer Zweiter Bursche (Bassbariton) | Christian Ehrich Sprecher
Rundfunkchor Berlin Sigurd Brauns
Kurt Weill ›Der Silbersee‹ Ein Wintermärchen nach Texten von Georg Kaiser (konzertante Aufführung)
Erwerbslose erhalten Freikarten an der Abendkasse.
Karten zu € 11 – € 34 am Samstag, € 15 – € 44 am Sonntag an der Abendkasse
Studenten unter 27 Jahren zahlen € 10.
Für das Konzert am 15. Dezember gibt es zudem den günstigen Familienpreis:
Der erste zahlt voll, alle anderen € 5.