Der bei der Diakonie Württemberg für die Freiwilligendienste zuständige Abteilungsleiter äußert sein Unverständnis: „Man kann nicht stets den großen gesellschaftlichen Nutzen von Freiwilligendiensten betonen und dann keine Taten folgen lassen.“
Statt einer Milliarde Euro für ein attraktives Jugendfreiwilligenjahr nun das: Nach knapp 121 Millionen Euro im laufenden Jahr sind für 2020 weiterhin zehn Millionen Euro weniger eingeplant für das Freiwillige Soziale oder Ökologische Jahr. Auch für den Bundesfreiwilligendienst bleibt es 2020 bei gut 167 Millionen Euro, nach gut 207 Millionen im laufenden Jahr.
Nachdem noch Plätze für den im September beginnenden neuen Jahrgang frei sind, werden die Einrichtungen der Diakonie unruhig. „Wir möchten mehr Menschen für den Freiwilligendienst gewinnen. Dies gelingt nur, wenn wir dafür auch die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung haben, aber seit Jahren stagniert die Förderung der Freiwilligendienste, während die Kosten steigen“, sagt Tobias Bollinger, Geschäftsbereichsleiter bei der Diakonie Stetten.
Ob seine bisherigen Gespräche mit Politikern etwas bewirkt haben, sei fraglich, sagt Wolfgang Hinz-Rommel. „Wir hoffen und erwarten, dass im Rahmen der parlamentarischen Beratung des Haushalts noch etwas geschieht.“ Für junge Menschen sei ein Freiwilliges Jahr sehr bereichernd und auch für soziale Einrichtungen wichtig. Durch die Seminararbeit der Träger sind das FSJ und der BFD auch ein wichtiger Baustein in der Demokratieerziehung und politischen Bildung. Oftmals ist der Freiwilligendienst auch der Impuls dafür, einen sozialen Beruf zu ergreifen.