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Diakonie fordert 10.000 öffentlich geförderte Arbeitsplätze im Land

Langzeitarbeitlose profitieren nicht vom Konjunkturaufschwung

(lifePR) (Stuttgart, )
Für langzeitarbeitslose Menschen hat die württembergische Diakonie heute bei einem Pressegespräch 10.000 öffentlich geförderte Arbeitsplätze in Baden-Württemberg gefordert. "Wir müssen anerkennen, dass nicht jeder arbeitslose Mensch durch Fördermaßnahmen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar ist", sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. Mit einem von der Diakonie entwickelten Passiv-Aktiv-Transfer (PAT) könnten ohne finanziellen Mehraufwand sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für diesen Personenkreis geschaffen werden. Dabei würden die Gelder, die das Jobcenter für passive Leistungen wie das Arbeitslosengeld II oder den Zuschuss für die Unterkunft aufwendet, in Arbeitsplätze investiert. "Die Finanzie rung der Arbeit ist nicht teurer als die Finanzierung der Arbeitslosigkeit", sagte Oberkirchenrat Kaufmann.

"Die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes geht an Langzeitarbeitslosen und an Arbeitslosen mit besonderen Vermittlungshemmnissen vorbei", sagte Kaufmann. Wer gering qualifiziert ist, gesundheitliche Einschränkungen hat und noch dazu älter ist, habe kaum Chancen. Trotz des Konjunkturaufschwungs habe sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Februar 2011 in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 3,5 Prozent auf 68.068 reduziert, die Zahl der Arbeitslosen zwischen 55 und 65 Jahren sei sogar um 3,1 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ging die Arbeitslosigkeit insgesamt um 17,8 Prozent zurück. Ein Drittel der Arbeitslosen seien Langzeitarbeitslose. Die offizielle Arbeitsmarktstatistik berücksichtige nicht die verdeckte Arbeitslosigkeit. Langzeitarbeitslose würden nach Beendigung einer Maßnahme als "neue" Arbeitslose registriert. "Statt der offiziellen Arbeitslosen von rund 3,3 Millionen müssen wir von über 4 Millionen Arbeitslosen ausgehen."

Kaufmann kritisierte, dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Ein-Euro-Jobs in diesem Jahr um rund 30 Prozent reduziert. Die BA bezahlte zudem in einigen Regionen keinen Beschäftigungszuschuss für Unternehmen mehr, die Langzeitarbeitslose sozialversicherungspflichtig einstellten. Wie folgenreich dies ist, berichteten drei langzeitarbeitslose Menschen zwischen 49 und 59 Jahren. Nach guter Ausbildung und unverschuldeter Arbeitslosigkeit hatten sie nach unzähligen Bewerbungen einen öffentlich geförderten versicherungspflichtigen Arbeitsplatz gefunden. Nun wurde die Förderung eingestellt, eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt rechnen sie sich nicht aus. Zwei Betroffene arbeiten nun ehrenamtlich in einer diakonischen Beschäftigungsinitiative.

Auch die Lage für die diakonischen Unternehmen werde immer schwieriger. Diese würden "zur drastischen Einschränkungen ihrer Angebote und Leistungen" gezwungen, so Kaufmann. Er forderte von der Politik, dass soziale Beschäftigungsunternehmen Produkte und Dienstleistungen unter wettbewerbsüblichen Bedingungen herstellen und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze anbieten dürften. Hannes Finkbeiner, Geschäftsführer der Aufbaugilde in Heilbronn und Vorsitzender des Evangelischen Fachverbands für Arbeitslosenhilfe, beklagte "unzählige Reformen, unabgestimmte Förderstrukturen und dramatische Kürzungen der Maßnahmepauschalen". Die von Beschäftigungsinitiativen aufgebaute Infrastruktur, Langzeitarbeitslose zu beschäftigen und zu qualifizieren, sei massiv gefährdet. Ein öffentlich geförderter Beschäftigungssektor würde den Initiativen ermöglichen, der Nachfrage von Industrie, Handel und Gewerbe nach einem Partner als Dienstleister nachzukommen. Dass dies machbar ist, habe die Politik bei den Integrationsbetrieben für Schwerbehinderte gezeigt.
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