Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand im Diakonischen Werk Württemberg, hofft darauf, dass im Blick auf die kommende Tariftreue-Regelung weitere Anbieter nachziehen. „Die gute Bezahlung von Mitarbeitenden ist wichtige Voraussetzung dafür, die Pflege als Arbeitsfeld attraktiv zu machen. Nur so können wir auch die Arbeitsbedingungen verbessern.“ Die Diakonie setze bereits weitere Maßstäbe – etwa durch eine zusätzliche Altersversorgung in einer ergänzenden kirchlichen Betriebsrente.
Die ab September 2022 geltende Tariftreue-Regelung in der Altenpflege, die Tarifbindung zu einer Voraussetzung für den Abschluss von Versorgungsverträgen mit den Kostenträgern macht, wird nach Ansicht der Diakonie dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen branchenweit verbessert werden. Auch die von der 5. Pflegekommission empfohlene Steigerung der Mindestlöhne als Untergrenze für die nicht tarifgebundenen Pflegeeinrichtungen begrüßen Prexl und Bachert.
Die Landesverbände der Pflegekassen haben erstmals Daten zur tariflichen Bezahlung in der Langzeitpflege veröffentlicht. Demnach bezahlt weniger als ein Drittel aller Pflegeeinrichtungen nach Tarif. Dabei haben sie auch festgestellt, dass 70 Prozent der Einrichtungen in Deutschland, die aktuell tariflich zahlen, kirchlichen Tarifregelungen unterliegen. Die Diakonie Württemberg erfüllt dies voll.
Vergleicht man deutschlandweit das von den Pflegekassen erhobene Entgeltniveau der tarifgebundenen Unternehmen mit dem allgemeinen Entgeltniveau der Langzeitpflege, also dem Medianwert der Entlohnung für Fach- und Hilfskräfte, zeigt sich: Die an Tarife gebundenen Unternehmen zahlen im Durchschnitt 23 Prozent höhere Gehälter für Fach- und Hilfskräfte.