Der heutige Fachtag „Tariftreue und Tarifstandards in der Altenhilfe“ im Hospitalhof in Stuttgart bot den Rahmen für die Aufnahme des DRK in das Bündnis. Bereits 2014 haben Caritas, Diakonie und ver.di sich zusammengeschlossen. Gemeinsam fordern sie Rahmenbedingungen, die alle Anbieter in der Sozialwirtschaft verpflichten, ihre Beschäftigten nach anerkannten Tarifen zu entlohnen.
In den meisten Einrichtungen in der Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg gelten Flächentarife. Insbesondere im Bereich der Pflege drängen aber immer mehr Anbieter von Sozialdienstleistungen auf den Markt, die sich nicht an diese Flächentarife halten. Träger und Verbände wie DRK, Diakonie und Caritas, die sich an tarifliche Regelungen halten, sind daher im Nachteil. Die Kassen anerkennen die tariflichen Bezahlungen in den Entgelt- und Vergütungsverhandlungen nicht immer an. Sie verweigern den Wohlfahrtsverbänden seit Jahren eine auskömmliche Refinanzierung für ihre Leistungen mit der Begründung, die Tarife seien „kostentreibend“. Aus Sicht der Bündnispartner unterstützen die Kostenträger damit indirekt Lohndumping. „Das Image der sozialen Berufe wird beschädigt und so steuern die Kostenträger mit ihrer Haltung geradewegs auf einen Personalnotstand zu“, so die Bündnispartner. Sie befürchten, dass sich unter diesen Voraussetzungen die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der Hilfen haben, insbesondere für alte und kranke Menschen in Baden-Württemberg.
Ver.di, Diakonie, Caritas und DRK treten überzeugt für Flächentarife insbesondere für Pflegeleistungen in Baden-Württemberg ein. „Flächentarife sichern gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und damit auch die Qualität in der Pflege“, so die Bündnispartner. Sie sehen im demografischen Wandel und einer immer älter werdende Gesellschaft eine große Herausforderung. „Diese kann nur dann besprochen werden, wenn die Kostenträger den Streitpunkt ‚ungerechter Lohnkostenwettbewerb‘ aus dem Weg räumen.“