Die Diakonie Württemberg sieht in der Erhöhung des Regelsatzes um 53 Euro für Alleinstehende beim Bürgergeld nicht einmal die Inflation ausgeglichen. Immerhin aber bekämen Paare nun jeweils den gleichen Betrag (451 Euro). Bisher wurde unterschiedliche Regelsätze für den „Haushaltsvorstand“ mit einem höheren Betrag bezahlt. Positiv sei auch, dass das Elterngeld nicht mehr auf den Leistungsbezug angerechnet werde.
Vorstandsvorsitzende Annette Noller berichtet, dass die finanzielle Not von Frauen in den diakonischen Angeboten immer wieder aufscheine: in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, in der beruflichen Qualifizierung, in Frauenhäusern oder in den Tafeln und Vesperkirchen. Ziel von Beratung und Qualifizierung sei es, Perspektiven für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu entwickeln.
Die Diakonie Württemberg setzt sich mit dem seit 2010 bestehenden Fortbildungsprogramm Deborah für die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen in Kirche und Diakonie ein. „Wir tragen durch Pilotprojekte und spendenfinanzierte Unterstützung zur Qualifizierung von Frauen bei. Auch zeigen wir damit Wege aus der Arbeitslosigkeit und Benachteiligung von Frauen auf, insbesondere von Alleinerziehenden“ sagt Noller. Das Projekt Job ’n Kids etwa begleite Frauen in Ausbildung und Arbeit und unterstütze bei der Suche nach Wohnraum .
Hinweis: Unter dem Jahresmotto „Armut bekämpfen. #ausLiebe“ nimmt die Diakonie Württemberg das ganze Jahr über verschiedene Facetten von Armut ins Blickfeld.