„Rückkehrer sind besonders von Armut, Wohnungslosigkeit und Arbeitslosigkeit betroffen“, stellt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann fest. „Deshalb müssen wir vor allem die Roma bei der wirtschaftlichen und sozialen Wiedereingliederung in ihrem Herkunftsland unterstützen.“ Ohne Hilfe drohten sie wieder im Elend und der Hoffnungslosigkeit in einem der 600 Slums Serbiens zu enden. „Ohne Perspektive werden viele versuchen, die nächste Gelegenheit zur Ausreise oder Flucht nutzen“, ist Kaufmann überzeugt. Das Land Baden-Württemberg hat Kontakte zu einigen der Regionen in Südosteuropa, in denen viele Roma unter extremer Armut leiden und sollte diese auch im Rahmen der Donauraumstrategie zugunsten der Verbesserung der Lebenslage der Roma nutzen.
Viele Roma haben in der Auswanderung oder dem Stellen eines Asylantrags im europäischen Ausland einen Ausweg aus extremer Armut, Ausgrenzung und Chancenlosigkeit gesucht. Doch kaum ein Antragsteller kann ein solches Maß an Diskriminierung nachweisen, dass es zu einer Anerkennung als Flüchtling ausreicht. Dass die Hauptherkunftsländer der Roma – Serbien, Mazedonien, Montenegro, Kosovo – zu sicheren Herkunftsländern erklärt wurden, führte zu verkürzten Asylverfahren und erhöhte die Zahl der Abschiebungen..
Die Diakonie in Württemberg engagiert sich mit ihrer Hilfsaktion Hoffnung für Osteuropa zusammen mit der lokalen Hilfsorganisation Ecumenical humanitarian Organisation (EHO) verstärkt bei der wirtschaftlichen und sozialen Reintegration von rückkehrenden Roma in Serbien. Diese Hilfe ist möglich, weil die Evangelische Landeskirche in Württemberg im Rahmen der Flüchtlingshilfe 450.000 Euro für die Hilfe für Roma bereitgestellt hat, die nach Serbien zurückkehren.
Mit der Aktion Hoffnung für Osteuropa setzen sich die Evangelische Landeskirche und die Diakonie in Württemberg seit fast 25 Jahren für benachteiligte Gruppen in Ost- Und Südosteuropa ein. In mehr als 30 Projekten jährlich werden Roma in Serbien, Rumänien und der Slowakei, Flüchtlinge in Rumänien und Griechenland, Menschen mit Behinderungen in Kosovo und Russland und andere Gruppen von benachteiligten Menschen in Osteuropa unterstützt. Das Motto der diesjährigen Aktion: „Solidarisch handeln in Europa“.
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