Mit ihrer Artikelserie „Karina und Kristina aus der Ukraine“ hat Dr. Pia Eckstein vom Zeitungsverlag Waiblingen den Preis in der Kategorie Print gewonnen. Die Autorin hat zwei aus der Ukraine geflüchtete Frauen aufgenommen und schildert in fünf Beiträgen deren Ankommen bis hin zur Vermittlung in Arbeit. Sie versteht es nach Meinung der Jury, trotz ihrer persönlichen Nähe das Thema aus der notwendigen Distanz zu betrachten. Der Autorin sei es gelungen, einen weit entfernten Konflikt in Bezug zur Region zu setzen. In Zeiten der Fassungs- und Sprachlosigkeit habe sie es geschafft, ihre Protagonistinnen „zum Sprechen zu bringen“.
In ihrem Hörfunkbeitrag „Der Junge mit der Gitarre“ stellt Dagmar Hempel den jungen Mann Ken vor, der als Einsatzort für seinen Freiwilligendienst das Hospiz in Stuttgart gewählt hat. Die Jury würdigt das überraschende Thema und dessen kreative Umsetzung des Beitrags, der auf Antenne 1 lief. Mit Gitarrentönen unterlegt erzählt Ken, was er aus der Begegnung mit den Gästen des Hospiz für sein Leben mitnimmt. Die Jurorinnen und Juroren lobten, dass Dagmar Hempel damit zum Umgang mit dem Thema Sterben ermutigt und der Öffentlichkeit das Hospiz als guten Ort zeigt.
In der Kategorie Fernsehen hat gewonnen der Beitrag von Max Kronawitter. „Vom Bordell ins Jurastudium“ portraitiert eine Frau, die als Schülerin über das Internet in die Fänge eines Zuhälters geriet. Jahre später gelang ihr der Ausstieg. Heute informiert sie über die Gefahren der Prostitution. Über ihr Jurastudium kämpft sie auch rechtlich nicht nur gegen ihren ehemaligen Zuhälter. Der Film ist sehr nah an der Protagonistin. Er beschreibt nachvollziehbar den Leidensweg und den Weg zurück in die eigene Selbstbestimmtheit. Der Beitrag wurde im März 2022 in der ARD gezeigt.
In der Kategorie Hörfunk lang entschied sich die Jury für den Beitrag von Stefanie Meinecke. „Neuanfang! Wenn es anders kommt im Leben.“ ist eine vierteilige Serie, die im Januar 2022 auf SWR 1 lief. Zu Wort kommen Menschen, die ihr eigenes schweres Schicksal meistern, nicht dran zerbrechen sondern mit Mut das Beste aus der Situation machen. Die Jury wertete insbesondere den ermutigenden Charakter der Serie. Eine andere Herangehensweise an die Berichterstattung über soziale Themen. Die Beiträge zeichneten sich aus durch eine leichte und zugleich wertschätzende Erzählweise.
Der 20. Diakonie Journalistenpreis wird am 21. Juli auf dem Theaterschiff in Stuttgart-Bad Cannstatt, Im Mühlgrün 1, verliehen. Journalisten und Journalistinnen sind herzlich eingeladen, die festliche Veranstaltung zu begleiten und zu berichten.
Die Jury des Diakonie Journalistenpreis Baden-Württemberg setzt sich zusammen aus Journalistinnen und Journalisten, Medienwissenschaftlern sowie Vertreterinnen aus Kirche und Diakonie.
Zu den Gewinnerbeiträgen