Sehr beeindruckt von der schnellen und professionellen Unterstützung durch diakonische Einrichtungen und Dienste sowie den Kirchengemeinden sind Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.
„Bei der Not-Hilfe in den Nachbarländern der Ukraine unterstützen wir die Diakonie Katastrophenhilfe, helfen aber auch mit eigenen Mitteln sehr gezielt“, sagt Noller. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell und effektiv unsere langjährigen Partner in Kirche und Diakonie Strukturen schaffen und praktische Hilfen leisten.“
Über die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ helfen Kirche und Diakonie zum Beispiel in der Slowakei. An der Grenze von Uzhorod-Vysné Nemecké haben evangelische Polizei- und Militärseelsorger der Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses den Weg bereitet, die Diakonie hat Hilfen organisiert und stellt eine Koordinatorin, die den Einsatz von Haupt- und Ehrenamtlichen verantwortet. 24 Stunden und sieben Tage die Woche nehmen die Mitarbeitenden ankommende Flüchtlinge in Empfang. Sie geben Orientierung, haben ein offenes Ohr und versorgen die Ankommenden mit Lebensmitteln und Medikamenten. Eine der größten evangelischen Kirchengemeinden in Pozdisovcé verwaltet das Lager für Hilfsgüter und stellt eine Unterkunft für Freiwillige aus dem In- und Ausland. Auch der Lutherische Weltbund stellt zur Koordinierung der Arbeit eine Mitarbeiterin bereit und prüft weiteres Engagement.
Hoffnung für Osteuropa finanziert als Starthilfe auch das Gehalt einer Erzieherin für eine neue Gruppe im Kindergarten, die geflüchtete Kinder aufnehmen kann. Ebenso werden Laptops und Tablets für Schülerinnen und Schüler angeschafft, damit sie am Online-Unterricht der in der Ukraine gebliebenen Lehrkräfte teilnehmen können.
Dass die Spenden gezielt ankommen, gewährleistet ein Transparenzkonto in Verantwortung von Generalbischof Ivan Elko in Bratislava. Es macht sichtbar, für welchen Zweck das Geld jeweils bereitgestellt wird – beispielsweise für Kirchengemeinden, die Geflüchtete aufnehmen.
„Wir stehen am Anfang eines Marathons“, sagt Pétur Thorsteinsson von der Landesstelle von „Hoffnung von Osteuropa“ im Diakonischen Werk Württemberg. Er ist von einer Reise in die Slowakei zurückgekehrt und berichtet davon, dass die Verantwortlichen der slowakischen Kirche vor Ort Hilfestrukturen für die nächsten Jahre aufbauen und auch das Nachbarland Ukraine direkt unterstützen wollen.
Um auch die in Württemberg ankommenden, geflüchtete Menschen im Einzelfall rasch zu unterstützen, hat die Diakonie Württemberg den Spendenfonds „Ankommen – Hilfe Ukraine und Flucht“ aufgelegt. Damit soll beispielsweise ein Vorschuss für dringende Anschaffungen möglich sein, wenn Sozialleistungen verzögert ausbezahlt werden. Die fast 50 Diakonischen Bezirksstellen bearbeiten die Anträge in ihren bewährten Strukturen. Die Mitarbeitenden der kirchlich-diakonischen Flüchtlingsarbeit unterstützen in allen Kirchenbezirken, Kirchengemeinden und Freundeskreisen beispielsweise beim Aufbau von Sprachkursen, Spielgruppen für Kinder, Begegnungstreffen, Frauenfrühstücken und weiteren Angeboten für geflüchtete Menschen.