„Grundsätzlich freuen sich Einrichtungen der Diakonie in Württemberg natürlich über Spenden. Mit der Verarbeitung von Sachspenden haben sie jedoch im Moment Schwierigkeiten“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Sozialkaufhäuser und Diakonieläden mussten im Lockdown schließen, die Spenden können nicht angenommen, verarbeitet und weitergegeben werden. „Für die Diakonie ist oberstes Ziel, dass Spenden bei den Menschen ankommen. Das können wir im Moment bei Geldspenden einfacher lösen.“
Hannes Finkbeiner, Geschäftsführer der Aufbaugilde Heilbronn, die ein großes Sozialkaufhaus betreibt, bekräftigt: „Wir sind überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft. Uns sind Lebensmittel, Hygieneartikel und Secondhandwaren in noch nie da gewesener Menge gebracht worden. Jetzt stehen wir aber angesichts von Sachspenden vor Problemen.“ Mit der erneuten Schließung des Sozialkaufhauses könnten Sachspenden nicht mehr bearbeitet werden. Viele Menschen seien mehr zuhause, sortierten aus und wollten spenden. „Dass wir nichts annehmen dürfen, verstehen leider nicht alle.“ Auch Essen für Wohnungslose könne nicht angenommen werden, weil dies den Hygieneanforderungen widerspreche.
Die Aufbaugilde und andere Einrichtungen der Arbeits- und Wohnungslosenhilfe sind beispielsweise – wegen der Ausgangsbeschränkung noch mehr – gefragt, Räumlichkeiten für Menschen ohne Wohnung und Betreuung zu stellen. Auch dafür sind diese Einrichtungen auf Spenden angewiesen.