Ein Manifest haben sie verabschiedet und dazu – ganz wie es sich für die besten Köche der Region gehört – feinste Häppchen gereicht und besten Wein geschlürft. Angerichtet hatte „Die Redaktion“, Überlingen. Serviert hatten Njoschi Weber und Erich Schütz: „Südland“ – Die Köche der Genussregion! Über 100 Küchenchefs vom Markgräfler Land, über den Schwarzwald, Bodensee, Oberschwaben, Allgäu, Kleinwalsertal, Vorarlberg und den Thurgau haben sie ausgesucht und in Singen in der Stadthalle vereint. Köche, die sich in erster Linie ihrem traditionellen Handwerk verschrieben haben, und die alle eine umweltschonende Landwirtschaft fördern, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, mit dem Ziel natürliche Lebensgrundlagen, Artenvielfalt und Ressourcen zu schonen und dauerhaft zu erhalten.
Aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart war Rainer Laubig, von der Tourismus-Marketing GmbH, nach Singen angereist. Er vertritt in erster Linie Baden-Württemberg als „Genießerland“. Die staatsübergreifende Gründung von „Südland“ quittierte er dennoch mit Beifall: „Wir rühren alle im gleichen Topf“, freute er sich, „zum Wohle der Besucher Baden-Württembergs und der Gäste in unseren Restaurants.“
Die über 100 Köche Südlands stehen für einen gemeinsamen Kulturraum. Von Freiburg bis Oberstdorf gilt in den Küchen eine gemeinsame Tradition. Die Zutaten variieren je nach Regionen. Jede Küche für sich steht für ihren eigenständigen, regionalen Geschmack. „Das ist ja der Reiz und die Freude“, sagt Georg Netzhammer, vom Weingut Engelhof in Hohentengen, „ganz wie im Weinbau, nur so dürfen wir eine bunte Geschmacksvielfalt erleben!“
Einheit und Vielfalt
Diese Vielfalt bewiesen die Winzer und Köche am gleichen Abend. Mehrere Weingüter stellten ihre aktuellen Jahrgänge vor, während 17 Köche – von Freiburg bis Oberstdorf – einen Querschnitt der Geschmacksnuancen des Südland präsentierten.
Den weitesten Weg zurück gelegt hatten Ludger Fetz und Axel Kulmus aus dem Allgäu, bzw. Oberstdorf und Stiefenhofen. Sie servierten den rund 600 Gästen eine traditionellen „Käs´Knödel“ mit mariniertem Wurzelgemüse. Aus den Höhen Heiligenbergs war Clemens Baader angerückt, mit seinen legendären „Berghäppchen“. Aus dem Linzgau boten Peter Vögele und Markus Keller, beide aus Überlingen-Lippertsreute, Filetspießle auf Erbspüree und gefülltes Emmertäschle mit Walnusspesto an. Die Vertreter der See-Küchen brillierten mit Hechtklößchen aus Konstanz, oder dem Mooser Fischtopf und aus dem Schwarzwald präsentierten Günther Kummerländer und Rüdiger Bosse „Bäckle vom Spanferkel“ und Gänseleberterrine mit Kaviarsößle.
Gemeinsam bewiesen damit die Südland-Köche ihre Vielfalt in ihrer Einheit, ganz nach ihrer neuen Präambel: „Südland-Köche pflegen kollegiale und freundschaftliche Beziehungen und unterstützen sich gegenseitig.“ – Zum Wohle der Gäste, wie die über 600 Besucher in der Singener Stadthalle schmecken durften.