Preisunterschiede auch im Budget-Segment
Relativ günstig ist es überall – der Begriff Budget steht generell für niedrige Übernachtungspreise. Dennoch zeigen sich in den drei getesteten Metropolen weitere Einsparpotenziale. Im Schnitt lassen sich bei der Wahl des günstigsten anstelle des teuersten Budget-Hotels 42,0 Prozent der Übernachtungskosten einsparen. Dabei zeigen sich auch Unterschiede bei Häusern der gleichen Kette. Häufig gilt: Je zentraler die Lage, desto höher die Übernachtungspreise. Ein Vergleich, etwa auf Hotelbuchungsportalen, kann sich also lohnen.
Solide Ausstattung, spärliches Freizeitangebot
Während die Zimmer meist funktionell und solide ausgestattet sind, offenbaren sich Lücken im Freizeitbereich: Nur wenige Budget-Hotels verfügen über ein Sportangebot. Zudem müssen – abgesehen vom Frühstücksangebot – auch bei der Gastronomie Abstriche gemacht werden; ein Hotelrestaurant ist in Budget-Hotels beispielsweise die Ausnahme.
Der Service in den Hotels überzeugt. So berät beispielsweise das kompetente Hotelpersonal an der Rezeption und im Gastronomiebereich freundlich und korrekt. Schwächen zeigen sich dagegen am Telefon und bei Anfragen per E-Mail; die Auskünfte fallen oft oberflächlich und wenig individuell aus. Als eine gute Informationsquelle präsentieren sich die Internetauftritte der Hotelketten, die meist einen hohen Informationswert aufweisen:
In puncto Service, Konditionen und Ausstattung erzielen die Budget-Hotelketten insgesamt das Qualitätsurteil „gut“ (73,2 Punkte). Sechs Unternehmen schneiden mit diesem Ergebnis ab, nur ein Anbieter fällt mit einem befriedigenden Resultat etwas ab. Zwei Unternehmen bleiben ohne Gesamturteil, da sie keine Daten zur Hotelausstattung zur Verfügung stellten.
Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: „Wer sparen möchte und auf Extras wie Zimmerservice, Minibar oder Fitnessangebot verzichten kann, ist in einem Budget-Hotel gut aufgehoben. Legt man größeren Wert auf Service, ist das günstigste Angebot nicht die beste Wahl – ein besserer Service geht meist mit höheren Preisen einher.“
Die besten Budget-Hotelketten
Testsieger der Studie ist Ibis (Qualitätsurteil: „gut“). Die Hotel-Kette punktet insbesondere beim Service. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort treten sowohl an der Rezeption als auch im Gastronomiebereich sehr freundlich und motiviert auf. Die Wartezeiten fallen im Test kurz aus, insbesondere beim Check-Out müssen sich die Gäste nicht lange gedulden. Am Telefon beraten die Hotelangestellten zudem strukturiert und ausnahmslos korrekt. Die Zimmerausstattung in den Ibis-Hotels ist branchenweit am umfassendsten.
Rang zwei belegt Ibis Styles (Qualitätsurteil: „gut“). Die Übernachtungspreise liegen in fünf von sechs Musterfällen unter dem Branchendurchschnitt. Die Hotelräumlichkeiten präsentieren sich besonders sauber, speziell die Zimmer samt Sanitärbereich. Auch in puncto Orientierungshinweise sind die Häuser gut aufgestellt.
Auf Platz drei positioniert sich Ibis Budget, ebenfalls mit einem guten Gesamtergebnis. Die Hotel-Kette punktet mit den besten Konditionen und bietet in fünf von sechs Testszenarien die günstigsten Zimmerpreise für eine Übernachtung inklusive Frühstück.
Auf den folgenden Plätzen sichern sich noch drei weitere Budget-Hotelketten das Qualitätsurteil „gut“: Motel One, B&B Hotels und A&O Hotels. Weitere Anbieter im Test (alphabetisch): Holiday Inn Express, Moxy und Premier Inn.
Fakten zur Studie
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete neun bedeutende Budget-Hotelketten. Als Budget-Hotel im Sinne der Studie galten Häuser in der Kategorie bis drei Sterne mit Doppelzimmerpreisen (inklusive Frühstück) bis im Schnitt maximal 120 Euro pro Nacht. Die Messung der Servicequalität erfolgte über je fünf verdeckte Besuche (Mystery-Tests) in verschiedenen Häusern eines jeden Unternehmens, je zehn Telefon- und fünf E-Mail-Tests, zehn Prüfungen der Internetauftritte durch geschulte Testnutzer und eine detaillierte Analyse der Website. Es flossen 259 Servicekontakte mit den Hotelketten in die Auswertung ein. Zudem wurden die Übernachtungspreise in drei deutschen Großstädten und die Stornierungsbedingungen der Hotelketten untersucht. In einem dritten Analysebereich erfolgte die Ermittlung und Bewertung der Hotelausstattung.