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Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Denkmal für den ermordeten Boxmeister Johann Trollmann

Am 9. Juni, genau 77 Jahre nach dem Meisterschaftssieg Johann "Rukeli" Trollmanns im Halbschwergewicht, wird das temporäre Denkmal zu Ehren des 1944 im KZ Neuengamme erschlagenen Profiboxers im Viktoriapark in Berlin Kreuzberg eigeweiht

(lifePR) (Heidelberg, )
Bereits in den 1920er galt der Boxer Trollmann, der aus einer alteingesessenen Hannoveraner Sinti-Familie stammte, in seiner Klasse als Ausnahme-Talent. Er feierte unter tosendem Beifall seine sportlichen Erfolge und avancierte schon zu Beginn seiner Karriere zum Publikumsliebling. Aufgrund seiner ethnischen Herkunft wurde Trollmann in der Zeit des Nationalsozialismus rassisch verfolgt. Sein Titel als "Deutscher Meister im Halbschwergewicht" wurde ihm acht Tage nach seinem Sieg aberkannt, sein Kampfstil von den nationalsozialistischen Sportfunktionären als "unarisch" diffamiert. Schritt für Schritt wurde dem ehemals gefeierten Sportler seine Existenzgrundlage entzogen. Schließlich wurde er 1942 im KZ Neuengamme inhaftiert und musste, nicht zuletzt wegen seines Bekanntheitsgrades, schlimmste Misshandlungen und Demütigungen über sich ergehen lassen. 1944 wurde Johann "Rukeli" Trollmann im Alter von 36 Jahren in Wittenberge, einem Außenlager des KZs Neuengamme, erschlagen. Sein Schicksal steht beispielhaft für den Völkermord an den Sinti und Roma, der lange Zeit im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs vernachlässigt wurde.

Das temporäre Denkmal, mit dem das Künstlerkollektiv BEWEGUNG NURR und Florian Göpfert an den deutschen Sportler Johann Trollmann und damit auch an das Schicksal der 500 000 Opfer im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma erinnern wollen, trägt in Anlehnung an die KZ-Häftlingsnummer Trollmanns den Titel "9841".

Begleitet wird das Kunstprojekt durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Filmen und Workshops für Jugendliche. Ziel des Projektes ist es, ein Bewusstsein für den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma zu entwickeln, die historischen und ideologischen Zusammenhänge der Verfolgung und systematischen Vernichtung aufzuzeigen, aber auch nach der Aktualität und Virulenz antiziganistischer Vorurteile im heutigen Europa zu fragen.

Anlässlich der Denkmalseinweihung sprechen Silvio Peritore vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg, Petra Rosenberg, Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg und Manuel Trollmann, Großneffe Johann Trollmanns.

Kuratiert wird das mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Amadeu Antionio Stiftung geförderte Projekt von Lith Bahlmann und Simon Marschke.

Führungen /Besichtigung /Veranstaltungen: 10. Juni bis 16. Juli 2010
Einweihung:9. Juni 2010, 18 Uhr, Viktoriapark, Berlin/Kreuzberg

Weitere Informationen unter www.nurr.net
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