Als langjähriger Sprecher des Kuratoriums hat Hermann Freudenberg die Arbeit des Dokumentations- und Kulturzentrums mit viel Sympathie begleitet und mit großem Engagement unterstützt. So hat er zu Beginn der 1990er Jahre beim Erwerb des in der Heidelberger Altstadt gelegenen Gebäudes, in dem das Zentrum untergebracht ist, persönlich die Bürgschaft übernommen. Gerade in den ersten Jahren nach Gründung des Zentrums war er ein wichtiger Förderer und Ratgeber.
Gegenüber der Politik hat sich Hermann Freudenberg leidenschaftlich für die Anerkennung der NS-Opfer der Sinti und Roma und ihre Einbeziehung in das offizielle Gedenken eingesetzt. In gemeinsamen Gesprächen mit politischen Repräsentanten hat er mit großer Überzeugungskraft die aus der Erfahrung des Holocaust resultierende, besondere Verantwortung der Bundesrepublik für die Sinti und Roma eingefordert. Dabei war stets spürbar, so Rose, wie sehr sein Engagement von einer humanistischen Geisteshaltung getragen war.
Auch nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus dem Kuratorium blieb Hermann Freudenberg dem Kampf der Minderheit um historische Gerechtigkeit und gesellschaftliche Gleichstellung eng verbunden. All dies werden die deutschen Sinti und Roma nicht vergessen.