Zoni Weisz sprach am 27. Januar 2011 als erster Repräsentant der Sinti und Roma am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkveranstaltung des Deutschen Bundestages. Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma betonte in seiner Gratulation erneut die symbolträchtige Rede vor dem deutschen Parlament: „Diese großartige und bewegende Rede von Zoni Weisz war ein Augenblick von geschichtlicher Bedeutung. Mit seiner authentischen und zutiefst sympathischen Art hat er die Herzen unzähliger Menschen erreicht. Ich bin ganz sicher: Für viele junge Menschen innerhalb und außerhalb unserer Minderheit ist er ein Vorbild, das auch andere anspornt, sich für eine menschlichere und gerechtere Welt zu engagieren“. Als die Nationalsozialisten im Mai 1944 in den besetzten Niederlanden Sinti und Roma verhafteten, gelang Zoni Weisz mit Hilfe eines niederländischen Polizisten die Flucht. Der damals Siebenjährige entging der Deportation nach Auschwitz, jedoch seine Eltern und Geschwister wurden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet.
Nach dem Krieg machte er sich als einer der führenden Floristen der Niederlande auch international einen Namen. Trotz eines erfüllten Lebens und der beruflichen Erfolge blieb die schmerzhafte Erinnerung an die geraubte Kindheit und die verlorene Familie: „Fast jeden Tag erinnere ich mich einen Moment an das, was passiert ist“, so Weisz in einem Interview.
Seit vielen Jahren gehört Zoni Weisz zu den herausragenden Persönlichkeiten der Niederlande: Durch seine Berichte als Zeitzeuge an Schulen, sein Engagement im Auschwitz-Komitee, seinen Einsatz für die Bürgerrechte der niederländischen Sinti und Roma und nicht zuletzt als Jurymitglied für die Vergabe des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma, hält er die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wach.