Regina Sulskyte zeigt in ihrer ersten österreichischen Werkschau Arbeiten aus den Zyklen „My Clothes“ und „In the Bedroom“, die sich durch formale und thematische Stringenz auszeichnen. Jeweils zwei Fotos, die teilweise in großen zeitlichen Abständen voneinander aufgenommen wurden, sind zu einem Bild zusammengesetzt. Die Übergänge sind so sorgfältig gestaltet, dass die Doppelstruktur mancher Bilder erst bei genauerer Betrachtung zu erkennen ist. Inhaltlich dominieren die flüchtigen Momente und alltäglichen Situationen in den intimen Räumen von Frauen: Kleider, Vorhänge, Gesichter in Wohnräumen, Gärten oder Blicke durch Fenster. Bilder, die sich einem nicht unbedingt ins Gedächtnis eingraben würden, werden als fotografische Sujets verewigt und erzählen doch zugleich von der Möglichkeit des Vergehens.
Bewusst verstärkt wird dieser Eindruck noch durch eine nostalgisch anmutende Farbgebung der Handabzüge. Die melancholische Grundstimmung in der Fotografie Regina Sulskytes dient sich jedoch nicht einem unreflektierten Eskapismus an, sondern ist als Teil ihrer analytischen Bemühungen um die Frage nach den Repräsentationsformen des Weiblichen zu verstehen.
Regina Sulskyte (*1963) lebt und arbeitet in der litauischen Stadt Siauliau. Dort absolvierte sie ihr Kunststudium und leitete sie zehn Jahre lang das Museum für Fotografie. Als Kuratorin betreute sie über 300 Fotoausstellungen mit litauischen und internationalen KünstlerInnen. Seit 2004 lehrt sie außerdem als Dozentin für Fotografie an der Universität Siauliau.
Die Ausstellung ist bis 13. Juni zu sehen (Montag bis Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 9 - 13 Uhr). Am 21. Juni 2007 findet an der Donau-Universität Krems ein öffentliches Werkstattgespräch mit der Künstlerin statt (Beginn: 19.30 Uhr).
Nähere Informationen über das Kulturprogramm der Donau-Universität Krems unter www.donau-uni.ac.at/cultur