Geboren 1933 in der Steiermark wuchs Ceija Stojka in einer Familie von Lovara-Roma auf, einer Zigeunergruppe, die besonders in Mittel- und Osteuropa beheimatet ist. Die Familie reiste als Pferdehändler durch ganz Österreich. Nachdem ihr Vater im Konzentrationslager Dachau umgekommen war, wurde der Rest der Familie in das KZ Auschwitz-Birkenau gebracht. 1944 wurde Ceija Stojka mit ihrer Mutter und Schwester in das KZ Ravensbrück geschickt, wo sie in einer Nähstube arbeiten musste. Kurz vor Ende des Krieges kamen alle drei in das KZ Bergen-Belsen, wo sie schließlich befreit wurden. Seither lebt Ceija Stojka in Wien.
Erstes Buch: „Wir leben im Verborgenen“
1988 schrieb sie ihr erstes von zwei Büchern „Wir leben im Verborgenen“ und machte als eine der Ersten auf das Schicksal ihres Volkes in den Konzentrations- und Vernichtungslagern aufmerksam. 1992 folgten mit dem Buch „Reisende auf dieser Welt“ ihre Erinnerungen an die Zeit im Nachkriegsösterreich. 1989 fing sie nach einer Japanreise an, Bilder zu malen. Wiederkehrende Themen sind bunte Naturmotive, besonders der Roma vor dem Krieg, aber auch düstere Darstellungen des Holocausts. Ausstellungen ihrer Werke sind vor allem in Deutschland und Österreich zu sehen, aber auch in Ländern wie Japan oder Tschechien. 2003 erschien der Gedichtband „Meine Wahl zu schreiben - ich kann es nicht“.
Am Freitag, 14. September 2007, erzählt Ceija Stojka ab 19:00 Uhr über ihr persönliches Schicksal als Lovara-Roma im Nationalsozialismus. Sie berichtet ebenfalls über die derzeitige Situation der Sinti und Roma in Österreich und Europa. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung an hermine.baueregger@donau-uni.ac.at wird gebeten.
„Wir leben im Verborgenen“
Erzählung von Ceija Stojka
14.09.07, ab 19:00 Uhr
Donau-Universität Krems
Dr.-Karl-Dorrek-Str. 30, 3500 Krems