2006 erhielt die Universität im Rahmen des Frauenförderprogramms „Excellentia“ Fördermittel des Wissenschaftsministeriums, die an jene Universitäten vergeben werden, die die Zahl ihrer Professorinnen erhöhen. Die Mittel sind für Frauen fördernde Maßnahmen aufzuwenden. Welche konkreten Schritte die Universitäten diesbezüglich setzen, steht ihnen frei.
Die Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies der Donau-Universität Krems hat zwei Maßnahmenschwerpunkte entwickelt, die derzeit umgesetzt werden: Ein Karriere bezogenes Coaching mit themenspezifischen Seminaren für alle Mitarbeiterinnen der Universität sowie Gender-Gastprofessuren, um Genderthemen in den Departments zu verankern und auf wissenschaftlicher Ebene weiterzuentwickeln.
Karriere-Coaching Für das Karriere-Coaching wurden sowohl wissenschaftliche als auch nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Universität eingeladen, sich zu bewerben. Den Teilnehmerinnen stehen drei bis fünf Einzelstunden mit externen Coaches zur Verfügung, um karriererelevante Problemstellungen zu diskutieren.
Aufbauend auf diese werden gemeinsame Themen identifiziert, die in Form von Seminaren in Kleingruppen bis Jahresende behandelt werden. „Wir konnten für 30 Personen Mittel aus dem Förderprogramm bereitstellen“, erklärt Vizerektorin Prof. Ada Pellert von der Donau-Universität Krems. Drei Teilnehmerinnen sind derzeit in Mutterschutz und nützen das Angebot, um Kontakt zum Unternehmen zu halten. Insgesamt meldeten sich 58 Frauen für das Coaching an.
„Dass das Angebot auf so großes Interesse stoßen wird, hatten wir nicht erwartet, vor allem von Seiten der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen“, freut sich Dr. in Doris Czepa von der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies. „Das bestätigt uns, dass es richtig war, das Coaching allen Frauen im Haus anzubieten und dass es insgesamt Bedarf an Förderprogrammen gibt.“
Gender-Gastprofessuren
Bei der zweiten Frauen fördernden Maßnahme handelt es sich um die so genannten „Gender-Gastprofessuren“. Diese ermöglichen den Departments der Donau-Universität Krems ausgewiesene Wissenschaft¬erinnen, die zu Gender spezifischen Themen im jeweiligen Fachgebiet des Departments forschen und lehren, für einen Monat (Vollzeit) vor Ort zu beschäftigen.
Insgesamt konnten drei „Gender-Gastprofessorinnen“ finanziert werden. Sechs Departments haben sich beworben. Die Vergabe der Professuren erfolgte vor kurzem durch eine sechsköpfige externe Jury. Ausgewählt wurden: Irina Aristarkhova von der Penn State University, Pennsylvania, USA. Sie wird im Department für Bildwissenschaften tätig sein. Dagmar Hoffmann von der Universität Siegen in Deutschland wird im Department für Arts und Management lehren und forschen. Und Sabine Scheffler von der Fachhochschule Köln tritt ihre Gastprofessur am Department für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie an.
Einen Beitrag Leisten – Frauenpotenzial fördern
Frauenkarrieren zu fördern ist der Donau-Universität Krems ein wichtiges Anliegen. Die Universität für Weiterbildung betont den Gender-Aspekt in Forschung, Entwicklung und Consulting und stärkt durch einen umfassenden Gender-Mainstreaming-Prozess die Position von Frauen an der Universität selbst.
Derzeit sind vier Professorinnen und 15 Professoren an der Universität tätig. Der Frauenanteil des wissenschaftlichen Personals beträgt 52 Prozent.
Mit dem Ende 2005 gegründeten Frauennetzwerk THEANO hat die Donau-Universität Krems zusätzlich eine Plattform ins Leben gerufen, um den Dialog zwischen Frauen in Forschung und Lehre sowie zwischen Studierenden, Absolventinnen und Vortragenden in allen beruflichen Bereichen zu fördern. Das Frauennetzwerk zählt derzeit 65 Mitglieder und bietet Weiterbildungsprogramme, Seminare oder Diskussionsrunden an. Im Oktober 2006 eröffnete THEANO etwa eine eigene „Gender-Abteilung“ in der Universitätsbibliothek.
Nähere Informationen finden Sie im Internet unter www.donau-uni.ac.at/gender