Das Dorotheum punktete mit einem Spitzenpreis für ein frühes Bild von Yayoi Kusama. "No White O.X.", eines ihrer charakteristischen frühen "Infinity Nets", winzige, sich durch wiederholende Pinsel-bewegungen fast meditativ angebrachten Bildstrukturen, erreichte mit sensationellen 996.000 Euro mehr als das Doppelte des Schätzwertes. Die 1929 in Japan geborene und seit den 50erJahren in New York lebende Künstlerin gilt als die bedeutendste, vielseitigste und international erfolgreichste Künstlerin Japans. Sie ist vor allem bekannt durch ihre "Polka Dots" - Punkte, mit denen sie nicht nur Bilder, sondern auch Böden, Wände und Objekte überzieht. Ihre obsessiven Werke, viele gemalt in der Irrenanstalt, in der sich Kusama freiwillig aufhält, haben Bezüge zu solch konträren Richtungen wie Pop Art und monochromer Malerei. (Kat. Nr. 105).
Top-Werke internationaler Stars wurden so gut wie alle versteigert. Allen voran Piero Manzoni: Eines seiner bedeutenden "Achromes" von 1958/59, Manzonis radikaler Schlussstrich mit konventionellen Bildvorstellungen, ging für 1,112 Millionen Euro an einen Interessenten in den USA (Kat. Nr. 108). "Cuadro 23", 1957, ein zentrales Werk von Manolo Millares, einem der Protagonisten der spanischen Moderne, erreichte hervorragende 329.000 Euro (Kat. Nr. 104). Für eine Überraschung sorgte auch die Skulptur "Cardinale in Piedi" von Giacomo Manzù, welche für 237.000 Euro einem anonymen Interessenten zugeschlagen wurde (Kat. Nr. 101).
Etwas Immaterielles wie bewegte Luft mit schweren Eisennägeln zu suggerieren, das konnte Günther Uecker mit seinem massiven wie luftigen Nagelbild "Weißer Wind". Das Bildobjekt aus 1988 stieg auf 295.000 Euro, das ist mehr als das Doppelte der Erwartungen (Kat. Nr. 109). Alle fünf im Dorotheum angebotenen Werke des 1975 geborenen Banksy, einem absoluten Kunstmarkt-Shootingstar, wurden erfolgreich versteigert.
Bei den Österreichern brillierten Arbeiten von Arnulf Rainer, Maria Lassnig und Hermann Nitsch.