Oft wird der Dispokredit in Anspruch genommen, um die Kosten des Monats Dezember bezahlen zu können. Bis das Konto wieder ausgeglichen ist, kann es da schon mal ein paar Monate dauern. Das wird dann teuer, denn der Dispokredit gehört zu den teuersten Krediten, die man in Anspruch nehmen kann. Wer regelmäßig seinen Dispokredit ausnutzt, verschenkt viel Geld. Benötigt man kurzfristig Geld und möchte seinen Dispo nicht belasten, bietet sich eine andere Kreditvariante an: Der Abrufkredit.
Bei einem Abrufkredit wird dem Kreditnehmer eine Kreditlinie über einen bestimmten Betrag zur Verfügung gestellt, den er bei Bedarf voll oder in Teilen in Anspruch nehmen kann. Die Zinsen werden dann nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag und die Laufzeit berechnet. Die Tilgung seiner Schulden kann der Kreditnehmer jederzeit in beliebiger Höhe vornehmen. Ebenso sind die Rückzahlung in festen Raten sowie Sondertilgungen möglich. Oft wird allerdings von der Bank eine Mindesttilgungshöhe von zum Beispiel 50 Euro festgelegt.
Die Zinsen für einen Abrufkredit liegen deutlich unter denen des Dispokredits. Während für einen Dispokredit laut der Zeitschrift "FINANZtest" rund 13 Prozent verlangt werden, kosten die günstigsten Abrufkredite rund 8 Prozent. Ein weiterer Vorteil: Man ist nicht – wie bei einem Dispokredit – an die Bank mit dem Girokonto gebunden, sondern kann sich den günstigsten Anbieter aussuchen.
Wie viel Geld man dabei sparen kann, verdeutlicht dieses Beispiel: Man nimmt einen Dispokredit beispielsweise mit durchschnittlich 1000 Euro im Jahr in Anspruch. Bei einem Zinssatz von 13 Prozent müsste man 130 Euro Zinsen zahlen. Die ING-DiBa, die im September dieses Jahres von der Zeitschrift "Euro am Sonntag" als "fairste Kreditbank" ausgezeichnet wurde, bietet einen Abrufkredit mit einem effektiven Jahreszins von 8,03 Prozent. Würde man dieselbe Summe über diesen Abrufkredit finanzieren, könnte man zirka 50 Euro sparen – ein schönes nachträgliches Weihnachtsgeschenk.