SdK will Rolle des Investors Caner bei Adler unter die Lupe nehmen
Die Hiobsbotschaften für Adler-Anleger haben sich in den vergangenen Monaten gehäuft. Bereits im Herbst 2021 waren erstmals kritische Stimmen gegen den Adler-Konzern aufgekommen. Der Shortseller Fraser Perring, der bereits den Wirecard-Skandal ins Laufen gebracht hatte, vermutete manipulierte Konzern-Bilanzen und hält den Konzern für eine „Brutstätte des Betrugs“. Grundstücke sollen zu hoch bewertet worden sein. Die Bundesfinanzaufsicht Bafin, die daraufhin Überprüfungen einleitete, hat den Verdacht in einer Teil-Fehlerfeststellung bestätigt. „Das Immobilienprojekt „Glasmacherviertel“ in Düsseldorf-Gerresheim wurde mit 375 Millionen Euro angesetzt und damit um mindestens 170 Millionen Euro bis höchstens 233 Millionen Euro zu hoch bewertet“, teilte die Bafin am 1. August 2022 mit. Nach Ansicht der Behörde handle es sich bei der Bewertung der Immobilie nicht um einen repräsentativen Preis, der in einem „geordneten Geschäftsvorfall“ bei einem Verkauf hätte erzielt werden können.
Ein Name, der in der Berichterstattung immer wieder fällt, ist der des österreichischen Investors Cevdet Caner. In einer ARD-Reportage wurde der Verdacht geäußert, dass Caner der große Strippenzieher im Hintergrund der Adler Group sein könnte. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) will diesen Vorwürfen offensichtlich mit einer Sonderprüfung auf den Grund gehen. Welchen Einfluss übt Cevdet Caner auf Adler aus? Welche Rolle spielen ihm nahestehende Personen und Unternehmen? Der österreichische Geschäftsmann leitet einen der größten Geldgeber Adlers. Seine Frau ist zweitgrößter Adler-Aktionär. Auch das von der Bafin aufs Korn genommene Glasmacherviertel in Düsseldorf soll bei der Untersuchung eine Rolle spielen. Die Immobilie soll für 375 Millionen Euro an eine Firma verkauft worden sein, die Caners Schwager gehört. Die Finanzaufsicht Bafin ist bekanntlich der Ansicht, dass das Objekt überbewertet wurde.
Von Interesse wären nach einem Bericht der FAZ vom 19. August 2022 zudem Details zu einem 265 Millionen Euro schweren Kredit, den Adler Real Estate Ende Dezember gewährt hat, sowie der Verkauf von der Accentro Real Estate AG an einen aserbaidschanischen Investor, der Adler nie vollständig vergütet wurde. Hier steht der Verdacht im Raum, dass aus dem Unternehmen Geld im fremde Taschen abgezogen worden ist. In den vergangenen Wochen habe sich aus Sicht der SdK gezeigt, dass sowohl die Geschäftsleitung von Adler Real Estate als auch die Muttergesellschaft Adler Group kein Interesse an einer transparenten Aufklärung haben. Daher sei durch eine Sonderprüfung Klarheit zu schaffen.
Anleihen werden fällig: Adler Group droht 2023 Liquiditätsengpass
Aus Sicht der Anlegerschutz-Kanzlei Dr. Stoll & Sauer entwickelt sich der Adler-Skandal mittlerweile zu einem Wirtschaftskrimi. Für Adler-Anleger sind das alles schlechte Nachrichten. Ihr Investment ist eindeutig in Gefahr. Vor allem weil sich durch die Bafin-Erkenntnisse herauskristallisiert, dass Adler offensichtlich bei der Bewertung von Immobilien manipuliert hat. Auch die Konkurrenten verlieren das Interesse, Teile des Konzerns zu übernehmen. Der Branchen-Riese Vonovia hat beim Thema Übernahme nach eigenen Aussagen bereits abgewunken. Für seriös hält wohl kaum einer mehr den Adler-Konzern. Und im nächsten Jahr droht dem Unternehmen ein Liquiditätsengpass. Bis Ende 2023 werden Adler-Anleihen im Volumen von 700 Millionen Euro fällig. Adler-Gläubiger haben Sorgen, dass der Konzern seine Schulden nicht zurückzuzahlen kann. Schließlich sind die Kurse auf Talfahrt.
Den Anlegern ist aus Sicht der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer in jedem Fall ein Schaden entstanden. Die Verbraucher- und Anlegerschutzkanzlei bietet deshalb Betroffenen ein kostenloses Interessenbündnis an. Verbraucher, die sich beim entsprechenden Newsletter anmelden, erhalten Informationen über die neuesten Entwicklungen und Hintergründe des Skandals. Welche Möglichkeiten haben die Geschädigten, sich zur Wehr zu setzen? Die Kanzlei informiert regelmäßig und exklusiv. Dr. Stoll & Sauer bietet betroffenen Anlegern im Online-Check eine kostenlose Erstberatung an und stellt auf einer Website Informationen zur Verfügung. Gemeinsam lassen sich die Verluste womöglich minimieren.