Er ist der vielleicht berühmteste klassische Gitarrist der Welt, und mit seinem Vater und seinen Brüdern etablierte er das bekannteste Gitarrenquartett unserer Zeit: Pepe Romero. Zusammen mit seinem Landsmann Rafael Frühbeck der Burgos und der Dresdner Philharmonie spielt er Werke von Albéniz, Rodrigo, Palomo und de Falla im 9. Philharmonischen Konzert der Dresdner Philharmonie.
Isaac Albéniz gehörte zu Lebzeiten als gefeierter Komponist, Klaviervirtuose, Dirigent, Lehrer, Kritiker und Konzertmanager zu den prominentesten Persönlichkeiten des europäischen Musiklebens und ist von herausragender Bedeutung für die Musikgeschichte Spaniens. Seine Suite espagnole entstand als achtteiliger Zyklus für Klavier. Jedes Stück der Suite trägt den Namen einer spanischen Provinz oder Stadt und einen Untertitel, der auf traditionelle Genres spanischer Musik verweist. In der Orchesterfassung von Rafael Frühbeck de Burgos entfaltet sich Albéniz‘ einzigartige Synthese aus folkloristischen Elementen, klangmalerisch anmutenden Stimmungsbildern und instrumentaler Virtuosität in einer neuen, dem salonhaften Hauch der pianistischen Vorgabe entrückten Tiefe.
Die Uraufführung von Joaquín Rodrigos Concierto de Aranjuez im Jahre 1940 war ein triumphaler Erfolg und sicherte dem Komponisten einen Platz unter den wichtigsten und erfolgreichsten Musikern Spaniens. Ungewöhnlich ist sein Einsatz Gitarre als Soloinstrument in einem Konzert mit Orchesterbegleitung. Mit einer hoch differenzierten Instrumentation, die der Gitarre niemals das volle Orchester, dafür aber wechselnde, kammermusikalisch aufgefächerte Instrumentengruppen oder Soloinstrumente gegenüberstellt, erreichte Rodrigo ein ausgewogenes Zusammenspiel des klanglich unterlegenen Instruments mit dem Sinfonieorchester. Die Lösung dieses Problems war ein Geniestreich von musikalischer Überzeugungskraft und populärer Wirkung.
Lorenzo Palomos musikalische Laufbahn begann mit Unterricht in Klavier und Harmonielehre in seiner Heimatstadt Córdoba. Sein bisher größter Erfolg war die Uraufführung seiner Nocturnos de Andalucía im Januar 1996 in Berlin mit dem Radiosinfonieorchester unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos und mit Pepe Romero als Solisten. Darin offenbart sich die enge Verbundenheit des Komponisten mit seiner andalusischen Heimat. Bildhafte Satzüberschriften wecken poetische Assoziationen, und kurze programmatische Beschreibungen einer imaginären Szenerie stimmen den Hörer auf die Musik der vier Sätze ein.
Neben der eingängigen Thematik mit fesselnden rhythmischen Akzenten und der farbenprächtigen Instrumentierung ist vor allem die Verwendung folkloristischer Themen das sichere Fundament, auf dem Manuel de Fallas Suiten zum Ballett „Der Dreispitz“ bis heute ihre Eigenständigkeit in der Konzertliteratur behaupten. Der Schauplatz der Handlung ist Andalusien, jener spanische Landstrich, in dem das Volksleben wohl seit jeher besonders vielgestaltig und bunt sich entfaltet und eine Fülle an musikalischen Anregungen bietet.
Pepe Romero gehört zu den berühmtesten Gitarristen der Welt. Zahlreiche Werke wurden, u. a. von Rodrigo und Palomo, eigens für ihn komponiert. Er erhielt den Premio Andalucía de Música, die höchste Anerkennung für einen Künstler in seiner Heimat, und ist Ehrendoktor der Universität von Victoria, British Columbia (Kanada). Als Solist trat er mit allen großen Orchestern weltweit auf und war Gast bei den wichtigsten internationalen Festspielen. Mit seinem Vater und seinen Brüdern etablierte Pepe Romero das Quartett Los Romeros als führendes Gitarrenensemble unserer Zeit. Er war als Professor für Gitarre an mehreren Universitäten tätig und hat jährlich Meisterkurse an der Salzburger Sommerakademie, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Gitarrenfestival in Córdoba gegeben. Zu Beginn des Jahres 2007 wurden er und Los Romeros im Rahmen der Grammy-Verleihung in Los Angeles für ihre künstlerischen Errungenschaften geehrt.
Isaak Albéniz | Rafael Frühbeck de Burgos
Fünf Sätze aus der „Suite espagnole“
Joaquín Rodrigo
Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester
Lorenzo Palomo
Nocturnos de Andalucía
Manuel de Falla
„Der Dreispitz“ | Suite Nr. 1 & 2
Pepe Romero | Gitarre
Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent