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Dresdner Philharmonie

Erstaufführungen bei der Dresdner Philharmonie

(lifePR) (Dresden, )
Dieser Tage stehen bei der Dresdner Philharmonie zwei Erstaufführungen auf dem Programm.

Bereits Ende dieser Woche erlebt das im Auftrag von vier europäischen Orchestern geschriebene Oboenkonzert von Rodion Shchedrin seine Deutsche Erstaufführung.

Bei aller stilistischen Flexibilität zwischen altrussischer Sakralmusik und experimentellen Spieltechniken sieht sich Shchedrin selbst als «ein noch lebender Ast am Baum der russischen Musik» - mit der Gelassenheit eines Siebenundsiebzigjährigen, der politische wie musikalische Doktrinen überlebt hat. Auch das Oboenkonzert trägt diesen genetischen Fingerabdruck. Shchedrin verbrachte seine Kindheit in dem russischen Provinzstädtchen Aleksin. «Hier war die Volksmusik noch sehr lebendig», erinnert er sich. «Es war nichts Ungewöhnliches, die Rufe und Schalmeienklänge der Hirten zu hören, die ihre Herden am anderen Ufer der Oka zusammentrieben.» Eindrücke, die sich in die dialogischen Echowirkungen des Oboenkonzerts eingegraben zu haben scheinen. Formal folgt es den Konventionen des dreisätzigen Solokonzerts mit Kadenz, durch die fehlenden Pausen entsteht aber der Eindruck eines fließenden Kontinuums.

Die zweite Erstaufführung, in diesem Fall eine Dresdner Erstaufführung, ist besonders mit dem Ort, an dem sie hier in Dresden am 6. November stattfindet, verbunden.

Toshio Hosokawas Oratorium 'Sternlose Nacht' geht auf einen Kompositionsauftrag aus dem Jahre 2007 zurück. Zum 200. Todesjahr von Joseph Haydn im Jahre 2009 sollte er ein großes Oratorium für eine Uraufführung in der Dresdner Frauenkirche komponieren, als Auseinandersetzung eines zeitgenössischen Künstlers mit Haydns 'Die Schöpfung', zugleich als eine Erinnerung an die Zerstörung Dresdens durch die Luftangriffe der Alliierten im Februar 1945, wodurch die inzwischen wieder aufgebaute Frauenkirche in Schutt gelegt worden war. Für einen solchen Auftrag empfahl sich der Komponist Hosokawa in besonderer Weise. Hatte er doch in seinem Oratorium 'Voiceless Voice in Hiroshima' (1989/99) die Zerstörung seiner Heimatstadt durch den Abwurf der Atombombe im Jahr 1945 in emotional ergreifender und musikalisch komplexer Weise zum Thema gemacht. Eine Komposition von Hosokawa versprach zudem die Reflexion eines der zentralen europäischen Musikwerke im Spiegel einer anderen Musikkultur und Weltreligion. Sein musikalisches Denken ist in der traditionellen japanischen Musik und im Buddhismus verwurzelt. Zu erwarten war, dass er die "Schöpfung" nicht allein aus dem Horizont der christlich-abendländischen Tradition, wie bei Haydn, sondern aus der Verschränkung religiöser Mythen und Glaubenssysteme spiegeln würde.

Hosokawa hat sich in den letzten Jahren immer stärker der Gesangsstimme zugewandt. Das unmittelbar Ansprechende der Stimme ist ihm keine Verlegenheit, wie anderen zeitgenössischen Komponistenkollegen, die versuchen, den mit der Stimme gegebenen Anspruch auf Bedeutsamkeit und emotionale Empathie zu brechen. Im Gegenteil lässt sich Hosokawa gerade von der Magie der Stimme und den Spuren gelebten Lebens in ihr verzaubern. So unvollkommen sie auch ist, so sei sie das an Tönen und Ausdrucksformen reichste musikalische Instrument, für das er komponieren könne.
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