Mozarts Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur gehört zu den Kompositionen, mit denen er sich dem Wiener Publikum 1783 als Virtuose vorstellte. Der Wechsel von Salzburg nach Wien kann durchaus waghalsig genannt werden. Doch blieb ihm kaum eine Alternative - Wien war das nächstliegende Musikzentrum. Mitte der 1780er Jahre stand Mozart im Zenit seines Ruhmes. Die Unersättlichkeit seiner Fans trieb ihn zu ungeheurer Produktivität: Fünfzehn Klavierkonzerte in fünf Jahren! Man sollte meinen, solche Geschwindigkeit ginge zulasten der Qualität. Aber nein: Das A-Dur-Konzert war - im Verbund mit seinen beiden Geschwistern - erst der Auftakt und ist ein absolutes Meisterwerk!
Strawinskys Sinfonie für Bläser ist, wie seine Psalmensinfonie, ein religiöses Werk. Sie ist dem Gedenken an Claude Debussy gewidmet und schöpft aus dem russisch-orthodoxen Ritus für die Verstorbenen. Thematischer Ausgangspunkt ist ein archaischer Choral, der in kurzen Litaneien fortgesponnen wird. Die besondere Schönheit des Werkes rührt von den singenden Klangfarben der Bläser.
"Pulcinella" entstand auf Anregung von Dhiagilew, der sich eine Adaption des Pergolesi-Werkes gewünscht hatte. Strawinsky wandte sich voller Liebe und Respekt der barocken Vorlage zu und schuf eine seiner pointiertesten neoklassizistischen Partituren. Aus der Musik zum Ballett, das die Geschichte Pulcinellas erzählt - eine schlaue, listige, aber auch einfältige bäuerliche Dienerfigur des süditalienischen Volkstheaters -, kompilierte Strawinsky eine Suite für den Konzertsaal.
Wie Strawinsky war Bernstein ein religiöser Mensch, verwurzelt in der jüdischen Tradition. Folgerichtig sind die Textgrundlage der "Chichester Psalms" alttestamentarische Psalmen, die - wie von Bernstein ausdrücklich gefordert - in hebräischer Sprache gesungen werden. Der Text ist sowohl der jüdischen als auch der christlichen Tradition zugehörig, und Bernstein legte auf diese Gemeinsamkeit besonderen Wert. Trotz des religiösen Rahmens deutet sich in den Chichester Psalms ein Bekenntnis Bernsteins an: die Ablehnung des transzendenten Glaubens und die Erlösung in der brüderlichen Hinwendung zum Mitmenschen.
Martyn Brabbins ist nicht nur einer der vielseitigsten und bekanntesten Dirigenten Großbritanniens, sondern zählt auch zu den führenden Spezialisten für Neue Musik. Ausgebildet in London und St. Petersburg, ebnete ihm der Erste Preis beim Leeds Conductors' Competition den Weg auf die großen Konzertpodien. Brabbins leitete fast alle bedeutenden Orchester Englands und war zu Gast bei den großen Orchestern in Wien, Berlin, München u. a. Darüber hinaus hat er sich als Dirigent von Kammer- und Ensemblemusik und als Operndirigent einen Namen gemacht. Seit 2005 ist Martyn Brabbins Künstlerischer Leiter des Cheltenham International Festival of Music.
Die Polin Ewa Kupiec studierte u. a. an der Warschauer Chopin-Akademie sowie an der Royal Academy of Music in London. 1992 gewann sie den ARD-Musikwettbewerb in der Kategorie Duo Klavier und Violoncello. Neben vielen Solo-Abenden ist sie regelmäßig Gastsolistin der großen internationalen Orchester und tritt bei den wichtigsten Festivals weltweit auf. Unter den zahlreichen CD-Einspielungen der Künstlerin finden sich mehrere Ersteinspielungen. 1997 erhielt sie den ECHO Klassik Preis. 2004 erschien ihre Aufnahme der Werke des polnischen Komponisten Wladislaw Szpilman für Klavier und Orchester. Hoch gelobt wurde u. a. ihre CD mit Aufnahmen von Solo-Klavierwerken Janáceks vom Februar 2007.
Programm:
Igor Strawinsky
Sinfonien für Bläser (revidierte Fassung von 1947)
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 12 A-Dur KV 414
Igor Strawinsky
Pulcinella-Suite für kleines Orchester nach Pergolesi(revidierte Fassung von 1949)
Leonard Bernstein
Chichester Psalms
Martyn Brabbins | Dirigent
Ewa Kupiec | Klavier
Philharmonischer Chor
Einstudierung Matthias Geissler
Philharmonischer Jugendchor Dresden
Einstudierung Jürgen Becker
Beatrice Kaps, Marie Flämig | Sopran
Mitglieder des Philharmonischen Kinderchores Dresden
Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt, Mo bis Fr, 10 - 18 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr.