Für Janowski ist „Il trittico“ (Der Mantel) „zweifellos Puccinis impressionistischstes Werk, in dem er nicht nur Autohupen, Schiffssirenen und Kirchenglocken imitiert, sondern mit subtilsten Mitteln Stimmungen schafft.“
Ebenso expressiv, aber mit völlig anderen Mitteln, hat Mascagni mit der „Cavalleria rusticana“ die Opernhäuser der Welt erobert. Beide Werke gelten als Beispiele par excellence für den italienischen Verismo um die Wende vom 19. und 20. Jahrhundert da und haben auf je eigene Weise Operngeschichte geschrieben.
Marek Janowski ist ab der Saison 2019/2020 Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Dresdner Philharmonie. 1939 geboren in Warschau, aufgewachsen und ausgebildet in Deutschland, blickt Marek Janowski auf eine umfangreiche und erfolgreiche Laufbahn sowohl als Operndirigent als auch als künstlerischer Leiter bedeutender Konzertorchester zurück. Sein künstlerischer Weg führte nach Assistenten- und Kapellmeisterjahren in Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg als GMD nach Freiburg i. Br. und Dortmund. Es gibt zwischen der Metropolitan Opera New York und der Bayerischen Staatsoper München, zwischen Chicago, San Francisco, Hamburg, Wien, Berlin und Paris kein Opernhaus von Weltruf, an dem er seit den späten 1970er Jahren nicht regelmäßig zu Gast war. Mit konzertanter Oper war er am Pult des Orchesters zuletzt im Januar 2018 zu erleben, damals brachte er Webers „Euryanthe“ erfolgreich zur Aufführung. Die Dresdner Neuesten Nachrichten schrieben damals:
„Für die Philharmoniker ist Oper kein Alltag, sondern ein immer spannendes, begeistert genossenes Abenteuer. Und Janowski verstand es aufs Beste, die vortrefflichen, im Konzert geprägten Tugenden des Orchesters mit dem sehr speziellen Reiz der Aufgabe zu vereinen. Ihm geht es weniger um orchestralen Rausch, sondern vielmehr um Präzision, um Detailreichtum…“
Solisten (Auswahl)
Die ersten neun Jahre seiner Karriere war Brian Jadge als Bariton zu erleben. Dass er von vielen für einen Tenor gehalten wurde, veranlasste ihn schließlich zum Wechsel des Stimmfachs. Seither gastiert er sehr erfolgreich als lyrischer Tenor auf den großen amerikanischen und europäischen Opernbühnen, u.a. als Calaf in Puccinis „Turandot“, Cavaradossi in dessen „Tosca“ oder auch als Don José in Bizets „Carmen“. In Dresden singt er die Rolle des Turridu in „Cavalleria rusticana“ und die Rolle des Luigi in Puccinis „Il Tabarro“.
«More of Moore, please!» titelten die Opera News nach dem kürzlichen Auftritt von Melody Moore in der New Yorker Carnegie Hall. Die amerikanische Sopranistin überzeugte zuletzt als Senta in Wagners „Fliegendem Holländer“ und als Elvira in Mozarts „Don Giovanni“, in Dresden ist sie als Santuzza in der „Cavalleria“ und als Giorgetta in „Il Tabarro“ zu erleben.
Lester Lynch sorgte in Dresden im vergangenen Jahr als Gefangener in Dallapiccolas „Il prigionero“ an der Semperoper für Furore. Nun steht der amerikanische Bariton als Alfio in „Cavalleria rusticana“ und als Michele in „Il tabarro“ auf der Bühne des Kulturpalasts.
Die Konzerte werden für CD vom Label Pentatone aufgenommen. Deutschlandfunk Kultur überträgt das Konzert zu einem späteren Zeitpunkt.
Tickets für den 8. März sind ab 18 Euro (Schüler und Studierende 9 Euro) über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Abendkasse erhältlich (für den 10. März nur noch Resttickets an der Abendkasse).
Programm:
8. März 2019, Freitag, 19.30 Uhr
10. März 2019, Sonntag, 18.00 Uhr
Konzertsaal KULTURPALAST
Giacomo Puccini: „Il tabarro“ (1918)
Oper in einem Akt
Pietro Mascagni: „Cavalleria rusticana“ (1890)
Oper in einem Akt
Marek Janowski, Dirigent
Besetzung:
Il tabarro (“Der Mantel”)
Giorgetta: Melody Moore, Sopran
Michele: Lester Lynch, Bariton
Luigi: Brian Jagde, Tenor
Liederverkäufer: Khanyiso Gwenxane, Tenor
Frugola: Roxana Constantinescu, Mezzosopran
Tinca: Simeon Esper, Tenor
Talpa: Alexandros Stravrakakis, Bass
Cavalleria rusticana
Santuzza: Melody Moore, Sopran
Turiddu: Brian Jagde, Tenor
Lucia, seine Mutter: Elisabetta Fiorillo, Alt
Alfio: Lester Lynch, Bariton
Lola: Roxana Constantinescu, Mezzosopran
MDR Rundfunkchor
Dresdner Philharmonie
Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor dem Konzert