Strawinsky schrieb seine fünf Konzertanten Tänze 1941/42 für ein Unterhaltungsorchester im sonnigen Kalifornien. Die Musik sagt nichts aus über eigene schwere Krankheit, den Tod enger Familienangehöriger und die Erfahrungen des Exils, die er kurz zuvor machen musste. Die Musik ist vielmehr »trocken, kalt, klar und feurig wie ein Champagner extra dry«, so Strawinsky selbst, es ist Musik über Musik, mit Anklängen, Andeutungen, Assoziationen an die Stile und Epochen der Musikgeschichte.
Mit ihrer Anmut und ihrem tänzerischen Duktus im Stil des Neoklassizismus bilden die Tänze die Klammer zwischen Mozarts 19. Klavierkonzert und Haydns 93. Sinfonie. Ersteres entstand 1784 in Wien, und erinnert mit dem marschartigen Thema das Kopfsatzes an Militärmusik. Mit dem Allegro assai des letzten Satzes erreichen die sechs Klavierkonzerte, die er in jenem Jahr komponierte, ihren grandiosen Schlusspunkt.
Haydn führte seine Sinfonie 1791 in London zum ersten Mal auf und stieß auf so große Begeisterung, dass der zweite Satz gleich wiederholt werden musste. Die Sinfonie ist gespickt mit originellen Instrumentationsideen und witzigen musikalischen Einfällen. Haydn kam damit dem britischen Sinn für Humor entgegen, begeistert aber auch jetzt noch Musiker und Publikum.
Christian Zacharias, renommierter und international geschätzter Pianist und Dirigent, wird das Orchester leiten und gleichzeitig den Solopart in Mozarts Klavierkonzert übernehmen.
»...DIESE ARME VERSPROCHENE SINFONIE SCHWEBT STETS IN
MEINER FANTASIE...« - Haydn über seine 93. Sinfonie
Sonnabend, 2. Mai 2015, 20.00 Uhr
Sonntag, 3. Mai 2015 11.00 Uhr und 17.00 Uhr
Deutsches Hygienemuseum, Großer Saal
Igor Strawinsky (1882 - 1971)
Danses concertantes für Kammerorchester
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Konzert für Klavier und Orchester F-Dur KV 459
Joseph Haydn (1732 - 1809)
Sinfonie D-Dur Hob. I:93
Christian Zacharias | Klavier und Dirigent
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