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Dresdner Philharmonie

Sergio Azzolini mit der Dresdner Philharmonie in der Frauenkirche

(lifePR) (Dresden, )
Jan Dismas Zelenka erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Vielen gilt er mit seiner Individualität und Originalität Johann Sebastian Bach als ebenbürtig. Im Konzert der Dresdner Philharmonie in der Frauenkirche erklingen Werke von ihm und Vivaldi sowie das Fagottkonzert von Honeck. Sergio Azzolini leitet und spielt selbst den Solopart.

Jan Dismas Zelenka ist unter den Komponisten seiner Zeit eine Ausnahmeerscheinung. Fast exzentrisch, mit experimentellem Zugriff und originell in seiner Tonsprache ist sein Werk ein Solitär des 18. Jahrhunderts. Die im Konzert präsentierten Werke gehören zur kleinen Gruppe von Instrumentalmusik, die er schuf. Sie zeugen von hoher Kompositionskunst und großem Einfallsreichtum. Nicht zuletzt sind die solistischen Anforderungen zum Teil extrem hoch, insbesondere für die Holzbläser.

Die beiden Kompositionen von Antonio Vivaldi gehören zur kleinen Werkgruppe der „Concerti con molti istromenti“. Der Komponist selbst hat diese Bezeichnung auf einer Sammelhandschrift vermerkt, die heute in der SLUB Dresden aufbewahrt wird. Sie sind als herkömmliche dreisätzige Solokonzerte angelegt, verlangen aber statt ein oder zwei Solostimmen eine Vielzahl verschiedener solistischer Instrumente. Kompositionstechnisch höchst ausgereift, sind sie von geradezu brillanter Wirkung.

Vom kompositorischen Schaffen Franz (Jakob) Hornecks sind derzeit lediglich drei Violinkonzerte und zwei liturgische Stücke bekannt, dazu das Fagottkonzert, das im „Schrank No: II" aufbewahrt wird. Für welchen Virtuosen auch immer das Werk einst entstand: Er muss ein herausragender Fagottist gewesen sein, der Solopart verlangt geradezu halsbrecherische Fähigkeiten.

Der „Schranck No: II“ umfasst ca. 1800 Titel von Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts. Nach 1765 aus dem Repertoire der Dresdner Hofkapelle aussortiert, wurden die Noten sorgsam geordnet, mit Etiketten versehen und schließlich in eben jenem Schrank II in der Dresdner Hofkirche untergebracht. Lange geriet die wertvolle Sammlung aus dem Blickfeld, bevor sie in der Mitte des 19. Jahrhundert wiederentdeckt und von Moritz Fürstenau in die Königliche Privat-Musikaliensammlung eingegliedert wurde. Von dort gelangte der Bestand fast ohne Verluste in die Handschriftensammlung der heutigen SLUB Dresden und gehört zu deren größten musikalischen Kostbarkeiten.

Sergio Azzolini, 1967 in Bozen geboren, studierte in seiner Heimatstadt bei Romano Santi und anschließend bei Klaus Thunemann in Hannover. Schon während dieser Zeit war er Solo-Fagottist im European Community Youth Orchestra. Er gewann unter anderem den Carl Maria von Weber-Wettbewerb, den Wettbewerb des Prager Frühling und den ARD-Wettbewerb, bei dem er auch mit dem Ma’alot Quintett erfolgreich war, dem er während zehn Jahren angehörte.

Neben seiner solistischen Tätigkeit auf dem modernen Fagott setzt sich Sergio Azzolini seit einigen Jahren intensiv mit Alter Musik auf historischem Instrumentarium auseinander. Als Barockfagottist war er Mitglied der Continuo-Gruppe des Ensemble Baroque de Limoges, des Concentus Musicus Wien und spielte als Solist mit Ensembles wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, L’Aura Soave Cremona,  La Stravaganza Köln, Holland Baroque Society, dem Händel-Festspielorchester Halle und der Accademia Bizantina. Ein besonderer Schwerpunkt liegt seit 2013 auf der Zusammenarbeit mit seinem eigenen Barockorchester L’Onda Armonica.

Während fünf Jahren war Azzolini zudem künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam, wo er neben zahlreichen Konzerten mit Repertoire von Barockmusik bis hin zu Avantgarde für vier sehr erfolgreiche Produktionen mit Opern von Vivaldi, Galuppi, Graun und Mozart verantwortlich war. Inzwischen ist Sergio Azzolini international gefragt, als Leiter und Solist mit Ensembles und Orchestern auf modernem und historischem Instrumentarium Musik vornehmlich des 18. und 19. Jahrhunderts zu erarbeiten.

Viele CD-Produktionen zeugen von seiner außergewöhnlichen stilistischen Vielfalt; aktuell arbeitet er an einer Gesamteinspielung der Fagottkonzerte von Antonio Vivaldi für Opus 111/Naïve, die bereits mit hohen Auszeichnungen bedacht wurde.

Seit 1998 ist Sergio Azzolini Professor für Fagott und Kammermusik an der Hochschule für Musik in Basel.

Tickets ab 18 Euro (Schüler und Studierende 9 Euro, nur im Vorverkauf) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Abendkasse erhältlich.

Programm:

18. Mai 2019, Sonnabend, 20.00 Uhr

FRAUENKIRCHE

Antonio Vivaldi                          

Concerto g-Moll RV 576 „Seiner Königlichen Hoheit von Sachsen“

Concerto D-Dur für zwei Violini und zwei Oboi concertati RV 564a

Jan Dismas Zelenka 

Concerto G-Dur „a 8 Concert(anti)“

Simphonie a-Moll „a 8 Concert(antini)“

Franz (Jakob) Horneck         

Concerto Es-Dur für Fagott, Streicher und basso continuo

Sergio Azzolini, Fagott und Leitung

Dresdner Philharmonie

 

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