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Dresdner Sinfoniker e.V.

Aghet - Projekt zum 100. Jahrestag des Genozids an den Armeniern

Ein Konzertprojekt der Dresdner Sinfoniker

(lifePR) (Dresden, Berlin, )
AGHET
Freitag, 27. November 2015 | 20 Uhr
Samstag, 28. November 2015 | 20 Uhr
RADIALSYSTEM V Berlin

Anlässlich des hundertsten Jahrestages des Völkermordes an den Armeniern initiieren die Dresdner Sinfoniker gemeinsam mit dem Gitarristen Marc Sinan das Konzertprojekt Aghet. Gewidmet ist es Sinans armenischer Großmutter Vahide, einer Überlebenden.

Im Türkischen ist ağıt das Wort für Klagelied. Aghet – Katastrophe – ist einer der Ausdrü-cke, die von den Armeniern für jenes Verhängnis verwendet werden, das 1915 über sie hereinbrach. Führende armenische Intellektuelle des Osmanischen Reiches wurden in Istanbul verhaftet – eine Entwicklung, die in Deportationen der Armenier ganz Anatoliens endete, in Massenmord und Todesmärschen in die syrische Wüste: bis zu 1,5 Millionen Menschen fanden den Tod. Als wichtigster Verbündeter des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg war auch das deutsche Kaiserreich in die Verbrechen verstrickt. Deutsche Offiziere nahmen aktiv am Geschehen teil.

Die Dresdner Sinfoniker wollen mit ihrem Konzert ein Zeichen der Versöhnung setzen.
Die Uraufführungen zweier Werke von Zeynep Gedizlioğlu (Türkei) und Helmut Oehring (Deutschland) sowie die deutsche Erstaufführung von Vache Sharafyans Surgite Gloriae (Armenien) bilden das Herz dieses außergewöhnlichen Erinnerungsprojektes.
Die Dresdner Sinfoniker sind besetzt mit Musikern aus der Türkei, Armenien, Deutschland sowie Mitgliedern des No Borders Orchestras, das mit Musikern aus den ehemaligen jugoslawischen Staaten ebenfalls ein Versöhnungsprojekt ist. Das 28-köpfige Streichor-chester unter der musikalischen Leitung von Andrea Molino wird durch fünf Solisten und einen 12-stimmigen Frauenchor ergänzt.

Eine Fotoausstellung zum hochaktuellen Thema Flucht und Vertreibung der Fotojourna-listen Christoph Püschner und Frank Schultze begleitet die Aufführungen.
Auf die Uraufführung im RADIALSYSTEM folgt ein Konzert im Festspielhaus Hellerau am 30. April 2016 in Dresden. 2016 wird Aghet in Kooperation mit dem No Borders Orchestra in Belgrad, in der armenischen Hauptstadt Jerewan und in Istanbul aufgeführt. Mit dem politisch höchst brisanten Gastspiel in der kulturellen Hauptstadt der Türkei kehrt das Konzertprojekt Aghet dann an den point of departure des Völkermords zurück, der von offizieller türkischer Seite bis heute geleugnet wird.
 
Zeynep Gedizlioğlu, Türkei
• Notes from the Silent One (Uraufführung)
für Streichorchester

Helmut Oehring, Deutschland
• Massaker, hört ihr MASSAKER! (Uraufführung)
Melodram für Solo-Gitarre/Stimme, 12-stimmigen Frauenchor und Streichorchester
Marc Sinan, Gitarre
Dresdner Kammerchor und AuditivVokal

Vache Sharafyan, Armenien
• Surgite Gloriae (Deutsche Erstaufführung)
für Viola, Duduk, Knabensopran, Bariton und Streichorchester
Matthias Worm, Viola
Araik Bartikian, Duduk
Friedrich Ilgner, Knabensopran
Carl Thiemt, Bariton

Dresdner Sinfoniker mit armenischen und türkischen Gästen sowie Mitgliedern des No Borders Orchestras
Dirigent: Andrea Molino

In Kooperation mit HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, RADIALSYSTEM V Berlin, Dresdner Kammerchor und AuditivVokal, No Borders Orchestra, National Chamber Orchestra of Armenia, Anadolu Kültür und Marc Sinan Company

Gefördert durch Creative Europe, Hauptstadtkulturfonds, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Landeshauptstadt Dresden - Amt für Kultur und Denkmalschutz, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und Fonds Soziokultur

Biografien

Helmut Oehring

Stefanie Wördemann

Zeynep Gedizlioğlu

Vache Sharafyan

Marc Sinan, Gitarre/Stimme

Matthias Worm, Viola

Araik Bartikian, Duduk

Carl Thiemt, Bariton & Countertenor

Andrea Molino, Dirigent

Olaf Katzer und Dresdner Kammerchor/AuditivVokal

Dresdner Sinfoniker
 
Werkinformationen

Massaker, hört Ihr MASSAKER! von Helmut Oehring und Stefanie Wördemann

Website Promotion

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Dresdner Sinfoniker e.V.

Die Dresdner Sinfoniker gehören zu den führenden Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Die Produktionen des Ensembles – Virtuosen nahezu aller wichtigen Orchester Europas spielen dafür zusammen – wurden vielfach ausgezeichnet (UNESCO-Sonderpreis "Welthorizont", ECHO Klassik u.a.). Doch beschränkt sich die Qualität der Musiker nicht auf musikalische Exzellenz allein. Die Dresdner Sinfoniker sind ein Laboratorium für Multimediaprojekte, die Töne sichtbar und Farben hörbar machen. Ihre Aufnahmesituationen sind Ausnahmesituationen: Statt im Orchestergraben sitzt das Orchester auf Balkonen eines riesigen Plattenbaus (Hochhaussinfonie, 2006); der Dirigent steht nicht vor seinen Musikern, er wird zugeschaltet wie ein Hologramm aus dem Jenseits (Erstes Ferndirigat der Welt, 2008).

Die Dresdner Sinfoniker haben den Fall der Berliner Mauer erlebt, darum ist es kein Zufall, dass sie nicht nur zwischen den verschiedenen Kunstsparten Fenster aufstoßen möchten, sondern auch Mauern einreißen zwischen Israel und Palästina (Symphony for Palestine, 2013), der Türkei und Armenien (Aghet, 2015), Russland und der Ukraine (Panzerkreuzer Potemkin, 2016). Die großen Open Air-Veranstaltungen der Dresdner Sinfoniker aus Großwandprojektionen und Live-Improvisationen sind komplexe „Partituren von Ereignissen“ (Ferdinand Kriwet). Sie haben die künstlerische Kraft, das Publikum aufsehen und aufhorchen zu lassen.

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