Dr. Helmuth Ruatti, Oberarzt der Anästhesie und Intensivmedizin an der Klinik in Brixen, berichtete über seine Erfahrungen als neuer SIM-Instruktor: "Wir sind froh bei der Instruktorenausbildung von der jahrelangen Praxiserfahrung der DRF und TüPASS profitieren zu können und haben sehr gute Anleitungen bekommen. Bei der Besprechung der Trainingseinheiten anhand der Videosequenzen in der Teilnehmerrunde liegt die Herausforderung für den Instruktor darin, die Interaktion des Teams richtig einzuschätzen und den Teilnehmern Lob und Kritik adäquat zu übermitteln."
Erneut positives Feedback der Teilnehmer
In Bruneck und Brixen wurden jeweils zwei Trainingsstationen mit dem SIM-Baby und dem SIM-Man angeboten. Der Teilnehmerkreis kam aus den Bereichen Klinik, bodengebundener Rettungsdienst und Luftrettung. Die insgesamt ca. 30 Notärzte und Rettungssanitäter trainierten neben den pädiatrischen Notfällen mit dem SIM-Baby auch Traumaszenarien. Wie schon bei den vergangenen Trainings stießen die Praxiseinheiten wieder auf sehr gute Resonanz. Dr. Marco Pizzinini, Chefarzt der Abteilung Anästhesie der Klinik in Bruneck, lobte das innovative Konzept und berichtete, dass selbst erfahrene Notfallmediziner profitieren können: "Das Simulatortraining bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre medizinischen Handgriffe und Behandlungsstrategien zu überprüfen und die Interaktion im Team zu bewerten."
Das Training wurde von der DRF, dem Tübinger Patienten-Sicherheits- und Simulationszentrum (TüPASS) und dem Ausbildungszentrum des Weißen Kreuz Südtirol veranstaltet.
Computergesteuerter Patient
Die Simulatorpuppe agiert wie ein richtiger Patient, da das Instruktorenteam die High-Tech-Einheit per Computer steuert und dabei individuelle klinische Symptome digital einspielt. Die High-Tech-Puppe kann z.B. Atemgeräusche von sich geben, sprechen und sich bewegen. Ein Problem bei der künstlichen Beatmung kann beispielsweise durch das Anschwellen der Zunge der Simulatorpuppe dargestellt werden.
Da die High-Tech-Puppe an die medizinischen Geräte im Rettungswagen angeschlossen ist, werden beispielsweise EKG-Rhythmen realitätsnah abgebildet. Das medizinische Team kann mit der Simulatorpuppe wie mit einem Patienten kommunizieren, Drainagen und Infusionen legen. Mehrere Kameras filmen die Übungseinheiten aus verschiedenen Perspektiven, so dass anschließend eine detaillierte Auswertung der Videosequenzen in der Teilnehmerrunde möglich ist. Neben den medizinischen und technischen Aspekten der Patientenversorgung steht bei der Analyse auch die Zusammenarbeit im Team im Fokus.
Seit 2004 bietet die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.) als eine der ersten Luftrettungsorganisationen in Europa Notärzten und Rettungsassistenten die Möglichkeit, an mobilen Patientensimulatoren zu trainieren. In den vergangenen zwei Jahren wurden 850 Teilnehmer geschult.