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Regenerative Therapien mit hyperbarem Sauerstoff: Wenn der Körper sich selbst heilt

(lifePR) (Freiburg, )
Anstoß zur Neubildung von Zellen und Gewebe hilft bei Hörstörungen, chronischen Wunden, Knochenerkrankungen und Bestrahlungsschäden

Bei der Behandlung einer Krankheit sind Verfahren besonders wertvoll, die dem Körper die Regeneration ermöglichen. Ist dies doch letztlich das, was jedem Kranken vorschwebt: eine vollständige Heilung und nicht nur die Linderung oder Unterdrückung von Symptomen, was leider allzu oft das einzig Mögliche ist. Gut zu wissen, dass es auch Therapie-Formen gibt, die dem Körper die Chance geben, sich selbst zu regenerieren.

Seit einigen Jahren gibt es die hyperbare Sauerstofftherapie, kurz HBO, die man vorwiegend aus der Behandlung von Tauchunfällen, den so genannten Dekompressionserkrankungen, kennt. Kennzeichen dieser Behandlung ist das Einatmen von Sauerstoff unter Überdruck, in einer Behandlungskammer mit Hilfe einer Maske. Durch den Überdruck löst sich der Sauerstoff bis zum 20-fachen im Körper. Dieses Überangebot an Sauerstoff erreicht nun alle Zellen im Körper, wie zum Beispiel die Sinneszellen oder Knochenzellen. Sinneszellen werden so angeregt, sich neu zu bilden, ebenso wie krankes Gewebe, sich zu erneuern.

Ideale Unterstützung und Ergänzung von konventionellen Therapien

Die Liste der Erkrankungen, die mit der HBO geheilt oder zumindest gebessert werden können, ist sehr lang. Denn überall, wo Sauerstoff für eine Genesung fehlt oder nützlich wäre, hat die HBO ihren Platz. Das sind zunächst die Hörstörungen. Hierzu zählen der Hörsturz mit und ohne Tinnitus, Ohrgeräusche oder Hörstörungen nach einem akuten Schalltrauma. Hier hilft das Überangebot an Sauerstoff im Innenohr, Heilungsprozesse anzustoßen, das Gehör zu verbessern oder lästige Ohrgeräusche zu beseitigen.

Dann wären da noch die Wundheilungsstörungen, das heißt nicht heilende Wunden wie zum Beispiel beim diabetischen Fuß. Aber auch Wunden, die nach Bestrahlungen nicht heilen oder Jahre nach einer Strahlentherapie zum Teil im Inneren des Körpers entstehen, wie beispielsweise eine Blasen- oder Darmentzündung als Bestrahlungsspätfolge. Gerade bei diesen schmerzhaften, oft blutenden Blasen- und Darmerkrankungen kann die HBO ein Segen für den Betroffenen sein. Es muss also nicht sein, dass man sich bei solchen Beschwerden über Jahre quält.

Ein weiterer Bereich sind Knochenerkrankungen und Knochenmarködem-syndrome, etwa im Knie, in der Schulter, der Hüfte oder der Fußwurzel, aber auch im Mund, zum Beispiel bei einer sogenannten Osteomyelitis.

Oft ist es so, dass die üblichen Verfahren nicht genügend geholfen haben: Trotz gefäßerweiternder Medikamente, eventuell. mit Infusionen und Cortison, wurde der Hörsturz oder wurden die Ohrgeräusche nicht besser. In solchen und ähnlichen Fällen kann die HBO ohne weiteres zusätzlich angewandt werden. Allerdings sollte auch hier nicht allzu viel Zeit verloren gehen bis zu ihrem Einsatz. Je eher die HBO eingesetzt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Intensive medizinische Beratung analysiert Kosten-/Nutzenrelation

Bei einigen Indikationen, wie Erkrankungen nach Bestrahlungen oder den Knochenmarködemsyndromen, aber auch beim Tauchunfall, ist die HBO die einzige zur Verfügung stehende Therapie. Bei einem Tauchunfall genügt oft eine Behandlung, um die Folgen zu beseitigen. Bei den übrigen Indikationen sind mindestens zehn bis fünfzehn, im Bereich von Wundheilungsstörungen und Knochenschäden zwanzig bis dreißig Behandlungen erforderlich.

Dabei darf die HBO nicht mit anderen Sauerstofftherapien, wie zum Beispiel einer Ozontherapie oder einer mit Sauerstoff angereicherten Eigenblutbehandlung, verwechselt werden. Nur die Druckkammer erreicht ein nachhaltiges Überangebot an Sauerstoff im Körper und Regenerationseffekte im nachweisbaren Umfang. Nebenwirkungen sind nach Ansicht von Dr. med. Hellmuth Sümmerer vom Druckkammerzentrum Freiburg sehr gering und selten gibt es einen Grund, aus gesundheitlichen Gründen von der Behandlung abzuraten.

Allerdings gibt es auch bei der HBO einen Pferdefuß: Sie ist durch die teure Druckkammertechnologie aufwändig, bedarf einer fachkundigen Anwendung durch Fachärzte und geschultes Personal und ist daher kostenintensiv. Deshalb ist es wichtig, sich vor Durchführung der Therapie mit einem in der Therapie erfahrenen Arzt zu besprechen. Hierzu Dr. Sümmerer: „Ich kann nur jeden Patienten bitten, sich rechtzeitig beraten zu lassen, um so zu einer persönlichen Beurteilung von Nutzen und Kosten dieser Therapie zu kommen. Diese Beratung muss jedoch so offen, neutral, objektiv und realistisch wie möglich sein, damit sich der Betreffende ein eigenes Urteil bilden kann.“ In der Regel erstatten private Versicherungen und Beihilfestellen die Kosten, gelegentlich auch – je nach Lage des Einzelfalles – gesetzliche Krankenkassen.

Die Überdruckmedizin ist eine Therapieform mit Zukunft, vermag sie doch regenerative Fähigkeiten im menschlichen Körper auszulösen.
Durch das Einatmen von Sauerstoff unter Überdruck wird dieser um ein Mehrfaches gelöst. Der hohe Sauerstoff-Partialdruck führt zu einer Reihe positiver Auswirkungen auf das Gewebe und die Kapillaren, wie z.B. der Regeneration von Sinnes- oder Knochenzellen oder Gewebe. Die Therapie kann auch dann noch mit Erfolg eingesetzt werden, wenn Standard-Behandlungen unbefriedigend verlaufen sind.
Bevorzugte Einsatzgebiete sind Hörstörungen, wie Hörsturz, Tinnitus, Schalltrauma, Wundheilungsstörungen, Knochenmarködemsyndrome an Knie, Schulter, Hüfte und Fußwurzel, späte Bestrahlungsfolgen an Blase oder Darm nach Krebsbestrahlung.
Die HBO ist auch eine ideale Ergänzungstherapie.
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