Der Deutsche ReiseVerband ruft zu mehr Ausbildung auf, da die Zahl der Auszubildenden in der Tourismusbranche seit einigen Jahren rückläufig ist.Entschieden sich im Jahr 2001 noch rund 10.000 junge Leute für eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau bzw. zum Reiseverkehrskaufmann, so waren es 2005 nur noch rund 6.400 Auszubildende. Das entspricht einem Rückgang von rund 37 Prozent. Aktuell sind es noch rund 6.000 Auszubildende. "Dieser Trend muss gestoppt werden und zwar jetzt. Machen Sie mit und bilden Sie aus", appellierte DRV-Vizepräsident Hans Doldi an die Unternehmen der Reisebranche, weitere Ausbildungsplätze zu schaffen.
Qualifizierte Fachkräfte geben dem Unternehmen kreative Impulse, treiben es voran und sorgen für steigende Produktivität. "Schon jetzt klagen viele Unternehmen über den zunehmenden Fachkräftemangel. Um die Zukunft der Branche langfristig zu sichern, müssen wir noch mehr in die Ausbildung unseres Nachwuchses investieren", so DRV-Vizepräsident Doldi.
Um Reiseunternehmen bei der Ausbildung zu unterstützen, startet der Deutsche ReiseVerband (DRV) am 14. Februar 2008 die größte Ausbildungsoffensive der Reisebranche. Untern dem Motto "Zukunft buchen!"werden sowohl Reiseunternehmen, die zurzeit noch nicht ausbilden, als auch jene, die bereits ausbilden, angesprochen. "Ziel ist es, möglichst viele neue Ausbildungsplätze in der Branche zu schaffen", so Doldi.
Herzstück der branchenweiten Ausbildungsoffensive ist das Internetportal www.zukunft-buchen.de, das alle wichtigen Informationen für Ausbildungsbetriebe – und alle die es werden wollen – bereit hält. Dort sind Argumente pro Ausbildung zusammengestellt. In der Rubrik "Ausbildungsbetrieb werden" finden Unternehmen Hilfestellungen für die ersten Schritte auf dem Weg zum Ausbildungsbetrieb. Die Rubrik "Weitere Details" enthält zahlreiche Hilfsmittel und praktische Tipps zu Fragen rund um die Ausbildung: Wie finde ich den passenden Azubi, was gehört zum Ausbildungsvertrag sowie Infos zu Dauer und Verlauf der Ausbildung, zahlreiche weiterführende Verweise zur praxisverbundenen Ausbildung sowie zu Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.
DRV-Mitglieder können unter www.zukunft-buchen.de eine separate Infomappe bestellen. Sie enthält alle zentralen Informationen zum Thema Ausbildung sowie eine CD-ROM mit den Kampagnenlogos, einen Flyer und Kugelschreiber im Kampagnen-Design. Die Logos können teilnehmende Unternehmen für ihre Werbung nutzen und so als Ausbildungsbetrieb auf sich aufmerksam machen. Alljährlich erhalten Ausbildungsbetriebe eine spezielle Kennzeichnung, die auf die Ausbildungsoffensive und das Thema Ausbildung aufmerksam machen.
Mit der Ausbildungsoffensive rückt die Branche gleichzeitig die Attraktivität des Berufs der fertig ausgebildeten Reiseverkehrskaufleute in den Vordergrund. "Die Reiseindustrie boomt – das sind doch hervorragende Voraussetzungen für einen optimalen Start ins Berufsleben und einen zukunftssicheren Arbeitsplatz", hob Doldi hervor. Die Einsatzbereiche einer Reiseverkehrskauffrau bzw. eines Reiseverkehrskaufmanns sind vielfältig – ob im Reisebüro mit direktem Kundenkontakt oder beim Reiseveranstalter mit der Planung der Urlaubsreisen bis hin zum spezialisierten Geschäftsreiseanbieter. "Diese Ausbildung ist die Eintrittskarte für die internationale Tourismusbranche", fasste Doldi zusammen.
Finanzielle Unterstützung erhält die Ausbildungsoffensive vom Bonner Flusskreuzfahrtenveranstalter Phoenix Reisen und von der touristischen Fortund Weiterbildungseinrichtung Willy Scharnow-Stiftung für Touristik. "Die prosperierende Tourismusbranche hat eine gesellschaftspolitische Verantwortung für die junge Generation", begründete Johannes Zurnieden sein großes finanzielles Engagement für die Brancheninitiative. "Nur wer heute schon genügend aus- und weiterbildet, kann morgen auf stets qualifiziertes Personal bauen", zeigte sich auch Walter Krombach, Geschäftsführer der Willy Scharnow-Stiftung überzeugt.