"Nach dem so genannten Menge-Güte-Gesetz ist bei geringerer Menge grundsätzlich mit besserer Qualität zu rechnen", betonte Geschäftsführer Karl-Friedrich Seywald von der Winzergenossenschaft Laufen. Dies zeichnet sich bereits ab durch eher lockere Trauben auf Grund der Verrieselungen. Thomas Männle vom Durbacher Weingut Andreas Männle freut sich: "So haben die Trauben gute Aussicht, bis zur Lese gesund zu bleiben." Weitere Stimmen, wie Bernhard Jägle, vom Weingut Jägle in Kenzingen: "Wir müssen keine Mengenregulierung durchführen." Rüdiger Bös: "Wir hatten Nachttemperaturen bis 5° C, für die Blüte sehr kalt. Gewisse Verrieselungen sind aber durchaus erwünscht. Das passt." Kellermeister Andreas Philipp, Winzerkeller Auggener Schäf: "Die Reben sind sehr gesund, wir sehen große und kleine Beeren an den Trauben und sind insgesamt sehr optimistisch." Martin Schmidt vom Weingut Friedrich Kiefer beobachtete durch die auseinandergezogene Blüte einen deutlichen Vegetationsunterschied zwischen niedriger und höher gelegenen Lagen: "Dies führt zu einem eher auseinandergezogenen Herbst. So können wir uns in aller Ruhe den Qualitäten widmen." Denn als Faustregel gilt, dass die Lese 100 Tage auf die Blüte folgt. Leopold Schätzle jun. vom gleichnamigen Weingut in Endingen sieht die leichten Verrieselungen ebenfalls positiv: "Lockere Trauben sind gut für die Qualität, und wenn es kein Unwetter gibt, bekommen wir einen schönen Herbst!"
Bild 1: Bei der Weinblüte platzen die Käppchen auf und der kaum Reiskorn-große Fruchtknoten mit den Staubgefäßen (Bildmitte) wird sichtbar. Dabei bestäubt sich die Rebe selbst. Für die spätere Menge kommt es darauf an, wie viele diese Fruchtknoten zu Beeren heranwachsen oder abfallen, was der Winzer verrieseln nennt. (Foto: Dieter Simon)