Nach vorläufigen und noch untestierten Zahlen blieb der Konzern-Jahresüberschuss mit 104,9 Mio EUR nur knapp unter dem Vorjahresergebnis von 109,2 Mio EUR (-3,9 %).
Besonders positiv war der Anstieg des Provisionsüberschusses um 24,4 % auf 105,5 Mio EUR. Dies bestätigte erneut die starke Position der DVB als Arrangeur komplexer Finanzierungslösungen. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge legte ebenfalls erfreulich um 4,2 % auf 176,7 Mio EUR zu. Dies basierte zum einen auf dem um 1,0 % gestiegenen Neugeschäftsvolumen (7,17 Mrd EUR) und zum anderen auf der deutlich angewachsenen durchschnittlichen Zinsmarge im Neugeschäft (186 Basispunkte). Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft nahm um 18,7 % von 20,3 Mio EUR auf 16,5 Mio EUR ab.
Bei der Bewertung des leicht rückläufigen Konzern-Jahresüberschusses müssen darüber hinaus die beiden folgenden Sondereffekte berücksichtigt werden: Auf eine Anleihe einer isländischen Bank bildete die DVB eine Wertberichtigung in Höhe von insgesamt 35,8 Mio EUR. In den Bond investierte die DVB als Liquiditätsreserve für den Zahlungsverkehr bei der EZB. Als Folge dieser Wertberichtigung fiel das Ergebnis aus Finanzanlagen deutlich auf -34,1 Mio EUR. Darüber hinaus haben die Geldmarktverwerfungen zusätzliche Kosten für die DVB in Höhe von ca. 29 Mio EUR verursacht, die wie folgt entstanden sind: In der Regel werden die Zinssätze in Kreditverträgen auf der London Interbank Offered Rate (LIBOR), die täglich von der British Bankers' Association festgestellt wird, berechnet. Seit dem vergangenen Jahr entspricht der LIBOR-Satz nicht mehr den Interbank-Geldmarktsätzen. Diesen Marktverwerfungen versucht die DVB dadurch entgegenzutreten, dass sie die Zinsberechnung sukzessiv auf die Interbank-Marktsätze umstellt. Einige Wettbewerber der DVB beschreiten zwischenzeitlich den gleichen Weg.
Die außerhalb des Kerngeschäfts der DVB eingetretenen Sondereffekte verhinderten nur knapp ein weiteres Rekord-Jahresergebnis in Folge.
Wolfgang F. Driese, Vorsitzender des Vorstandes, bewertet das Konzernergebnis der DVB wie folgt:
"Gegen alle Widrigkeiten des Jahres 2008 - und diese gab es mannigfaltig - können wir einen Jahresabschluss vorlegen, der uns sehr zufriedenstellt. Wir konnten die Erfolgsstory der DVB mit Finanzierungen, Strukturierungen und Beratungen im globalen Transport Finance auch 2008 fortschreiben. Dies beweisen die erzielten Zins- und Provisionsüberschüsse eindeutig.
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass derzeit unser Refinanzierungsbedarf vom genossenschaftlichen FinanzVerbund abgedeckt wird. Ohne Staatsgarantie gibt es zurzeit keinen ausreichenden Zugang zum Geld- oder Kapitalmarkt. Hier besteht weiterhin hoher Handlungsbedarf, um wieder funktionierende Märkte zu schaffen. Die Lösung kann jedoch nicht in der Verstaatlichung des gesamten Bankensektors liegen."
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 6,2 % auf 156,5 Mio EUR. Die Personalaufwendungen erhöhten sich leicht um 3,8 % von 88,0 Mio EUR auf 91,3 Mio EUR. Die Zahl der aktiven Mitarbeiter erhöhte sich zum 31. Dezember 2008 um 13,5 % auf 546. Die Sachaufwendungen lagen mit 60,1 Mio EUR um 10,5 % über Vorjahresniveau (2007: 54,4 Mio EUR).
Das Geschäftsvolumen lag 2008 mit 21,03 Mrd EUR (+26,7 %) deutlich über dem Niveau des Jahres 2007 (16,60 Mrd EUR). Auch die Bilanzsumme der DVB stieg stichtagsbezogen deutlich um 32,2 % von 13,15 Mrd EUR auf 17,38 Mrd EUR. Prosperierendes Neugeschäft führte zu einem Anstieg des nominalen Kundenkreditvolumens (Kundenforderungen, Garantien und Bürgschaften sowie unwiderrufliche Kreditzusagen) um 28,6% von 14,38 Mrd EUR auf 18,49 Mrd EUR. Der US-Dollar zeigte sich zum Jahresende 2008 stärker als der Euro. Das Kundenkreditvolumen nahm daher in US-Dollar mit +21,6 % geringer zu als auf Euro-Basis.
Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2008 berichtet die DVB die Kapitalquoten nach den Basel II-Grundsätzen. Danach beliefen sich die Kernkapitalquote auf 13,9 % und die Gesamtkapitalquote auf 18,2 %. Auf Basis der alten Basel I-Regelung entwickelten sich die Kapitalquoten wie folgt: Die Kernkapitalquote blieb bei 6,2 % stabil (Jahresende 2007: 6,4 %) und die Gesamtkapitalquote erreichte 8,2 % (Jahresende 2007: 9,4 %).
Die Konzern-Steuerungsgrößen haben sich in dem außerordentlich schwierigen Umfeld gut behauptet. Der Return on Equity belief sich auf 13,1 % (Vorjahr: 20,4 %) und die Cost-Income-Ratio auf 57,4 % (Vorjahr: 51,2 %). Die Vergleichswerte nach HGB-Rechnungslegung lauteten RoE 17,7 % (Vorjahr: 25,9 %) und CIR 43,9 % (Vorjahr: 45,0 %).
Alle Kapitalquoten und der Return on Equity berücksichtigen den Mittelzufluss aus der im Juli 2008 erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der DVB Bank SE werden der Ordentlichen Hauptversammlung am 10. Juni 2009 eine auf 0,60 EUR (2007: 0,50 EUR) pro Stückaktie erhöhte Dividende vorschlagen.
Videostatement von Herrn Wolfgang Driese, Vorstandsvorsitzender der DVB Bank SE Bitte klicken Sie auf den Link, wenn Sie das Videostatement sehen möchten http://www.dvbbank.com/...