Wolfgang F. Driese, Vorsitzender des Vorstands, bewertet das Neunmonatsergebnis der DVB wie folgt:
"Die DVB kann auch zum Ende September 2012 ein sehr gutes operatives Ergebnis vorlegen. Ein wichtiger Grund ist, dass der weit überwiegende Teil unseres Verkehrsfinanzierungsgeschäfts vereinbarungsgemäß performt. Hier zahlt sich die starke Diversifizierung unseres Portfolios aus.
In Teilsegmenten unserer Schiffsfinanzierung jedoch hat sich die Krise vertieft. Wir haben darauf reagiert und im dritten Quartal den Kreditbestand einer noch vorsichtigeren Bewertung unterzogen. Das hatte zur Folge, dass sich die Netto-Risikovorsorge in den ersten neun Monaten 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 19,2 Mio € auf 53,3 Mio € erhöhte. Damit sollte aus heutiger Sicht jedoch ausreichend Vorsorge gebildet worden sein. Für das Gesamtjahr 2012 ist mit einer Risikovorsorge zu rechnen, die nicht sehr wesentlich über dem Vorjahreswert von 59,2 Mio € liegen sollte.
Das Marktumfeld in einigen Bereichen der Seeschifffahrt bleibt weiterhin sehr schwierig. Trotz der zum Teil negativen Rahmenbedingungen und des schwächeren Wachstums der Weltwirtschaft, geht die DVB davon aus, für das Geschäftsjahr 2012 erneut ein voll zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen, das von dem des Vorjahrs nicht wesentlich abweichen sollte."
Die Erträge (Zinsüberschuss nach Risikovorsorge, Provisionsüberschuss, Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen und Sonstiges betriebliches Ergebnis) legten um 6,2 % von 247,4 Mio € auf 262,7 Mio € zu.
Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 2,2 % auf 185,2 Mio €. Bis zum 30. September 2012 wurden im Transport Finance 93 Transaktionen mit einem Volumen von 2,8 Mrd € abgeschlossen (Vorjahreszeitraum: 109 Transaktionen mit einem Volumen von 3,3 Mrd €). Im Neugeschäft wählte die DVB weiterhin nur Engagements aus, die ein nachhaltiges Risiko-/ Ertrags- verhältnis erwarten lassen. So konnte die durchschnittliche Neugeschäfts- zinsmarge im Transport Finance im Berichtszeitraum von 297 auf 357 Basispunkte gesteigert werden.
Die Netto-Risikovorsorge erhöhte sich auf 53,3 Mio € (Vorjahreszeitraum: 19,2 Mio €). Zum 30. September 2012 wurde Risikovorsorge in Höhe von 110,0 Mio € zugeführt, 57,1 Mio € wurden aufgelöst und 29,9 Mio € wurden verbraucht.
Der Provisionsüberschuss belief sich auf 90,8 Mio € (Vorjahreszeitraum: 76,1 Mio €) und enthielt im Wesentlichen Provisionen aus dem Neugeschäft des Transport Finance sowie aus dem Asset Management und den Advisory Services. Das hohe Vorjahresniveau konnte damit um beachtliche 19,3 % übertroffen werden.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis nahm von 11,8 Mio € auf 42,3 Mio € zu. In den Sonstigen betrieblichen Erträgen von 53,1 Mio € sind auch Erlöse aus Verkäufen von Unternehmensbeteiligungen enthalten. Die Bank verkaufte am 14. Juni 2012 einen 60%igen Anteil an dem britischen Triebwerks-spezialisten TES Holdings Ltd, Bridgend, Wales, an zwei japanische Investoren. Die beiden neuen Partner Mitsubishi Corporation und Development Bank of Japan Inc. übernahmen 35 % bzw. 25 % der Unternehmensanteile. Die DVB Holding GmbH bleibt mit 40 % weiterhin größter Anteilseigner.
Die Verwaltungsaufwendungen nahmen um 4,7 % auf 137,1 Mio € zu. Der Personalaufwand stieg dabei um 6,2 % auf 75,9 Mio €. Die DVB beschäftigte am 30. September 2012 insgesamt 560 Mitarbeiter - das sind 16 Personen mehr als zum Ende des Vorjahreszeitraums (544 Mitarbeiter). Steigende Aufwendungen für die Bankenabgabe und die Sicherungseinrichtung bewirkten eine Zunahme des Sachaufwands (inklusive Abschreibungen) um 1,8 Mio € auf 61,2 Mio €.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (Handelsergebnis, Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen, Ergebnis aus der Anwendung der Fair Value Option, Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen Derivaten und Ergebnis aus Finanzanlagen) veränderte sich von -10,1 Mio € auf -21,3 Mio €. Das IAS 39-Ergebnis spiegelt erneut die Volatilität an den Währungs- und Zinsmärkten wider.
Die Bilanzsumme der DVB erhöhte sich von 22,0 Mrd € um 10,0 % auf 24,2 Mrd €. Das nominale Kundenkreditvolumen der DVB (Forderungen an Kunden, Garantien und Bürgschaften, unwiderrufliche Kreditzusagen und Derivate) blieb auf Euro-Basis mit 21,7 Mrd € auf Vorjahresniveau. Auf US-Dollar-Grundlage lag das Kundenkreditvolumen ebenfalls konstant bei 28,1 Mrd USD.
Der Return on Equity vor Steuern belief sich auf 12,7 % (-1,1 Prozent- punkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 13,8 %). Die Cost-Income- Ratio konnte um 4,6 Prozentpunkte auf 46,5 % gesenkt werden (Vorjahreszeitraum: 51,1 %).
Nach Basel II ging die Kernkapitalquote leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 19,5 % zurück (31. Dezember 2011: 19,7 %), während sich die Gesamtkapitalquote gegenüber dem Jahresende 2011 leicht um 0,8 Prozentpunkte auf 22,6 % erhöhte (31. Dezember 2011: 21,8 %).