Wolfgang F. Driese, Vorsitzender des Vorstandes der DVB Bank SE, fasste das Neunmonatsergebnis wie folgt zusammen: "In dem gegenwärtigen Marktumfeld sind wir mit dem Geschäftsergebnis sehr zufrieden. So konnten wir das Zinsergebnis nach Risikovorsorge und das Provisionsergebnis zusammen genommen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,5 % auf 220,6 Mio EUR steigern. Dies ist ein Zeichen dafür, dass eine Spezialbank mit einem eindeutig definierten Geschäftsmodell auch in schwierigen Zeiten überzeugen kann. Wir haben jedoch auf unsere für den Zahlungsverkehr vorgehaltenen Liquiditätsreserven eine Wertberichtigung vornehmen müssen, was unser Finanzergebnis belastete. In diesem Punkt sind wir von der Finanzmarktkrise betroffen."
"Für das Geschäftsjahr 2008 erwarten wir ein mit dem Vorjahr vergleichbares, gutes Jahresergebnis. Für die weitere Geschäftsentwicklung sind drei Punkte von Bedeutung: Erstens sehen wir derzeit Signale für einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsentwicklung in allen Teilen der Welt; gleichzeitig ist aber auch der Wettbewerb in unserem Geschäftsfeld stark rückläufig, was uns ausreichend neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen dürfte. Zweitens können die gestiegenen Refinanzierungskosten derzeit weitergegeben werden. Wir hoffen allerdings, dass Wettbewerber, die eine staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen, diese nicht erneut zu einem Preiswettbewerb nutzen werden. Eine Lektion dieser Krise ist, dass Risiken neu bepreist werden müssen. Schließlich werden unsere Wachstumsmöglichkeiten auch von der Entwicklung der US-Dollar/Euro-Wechselkursrelation bestimmt werden, da unser Geschäft sehr stark US-Dollar basiert ist."
Die einzelnen Positionen des operativen Ergebnisses entwickelten sich wie folgt: Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge erreichte 154,1 Mio EUR nach 140,2 Mio EUR im Vorjahr, was einem Anstieg um 9,9 % entspricht. Die erneut starke Geschäftsausweitung der Bank schlug sich deutlich positiv im Provisionsüberschuss nieder, der sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,0 % auf 66,5 Mio EUR verbesserte. Hierunter fallen im Wesentlichen Provisionen aus Strukturierten Finanzierungen und aus dem Fonds-Management des Geschäftsbereichs Investment Management.
Um die aus Währungsschwankungen resultierenden Unsicherheiten für das Unternehmensergebnis zu minimieren, wurden die erwarteten US-Dollar-Überschüsse aus dem Zins- und Provisionsgeschäft wie in den Vorjahren durch Kurssicherungsgeschäfte abgesichert.
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gem. IAS 39 sank von 12,5 Mio EUR auf -31,4 Mio EUR. Dieser Rückgang basiert auf zwei Komponenten: Zum einen enthielt das IAS 39-Ergebnis zum 30. September 2007 die Gewinnrealisierung aus dem Verkauf einer Investition in einem von der DVB gemanagten Investmentfonds - ein Sondereffekt, der 2008 entfiel. Zum anderen erfolgte in diesem Jahr eine Wertberichtigung auf Wertpapiere, die die DVB als Liquiditätsreserve für den Zahlungsverkehr hält. Zum Stichtag 30. September 2008 war der Gesamtbestand in Höhe von 85,0 Mio EUR einem Impairment-Test unterzogen und im Ergebnis eine Wertberichtigung in Höhe von 25,0 Mio EUR vorgenommen worden.
Der Verwaltungsaufwand nahm vor dem Hintergrund der weiter wachsenden Geschäftstätigkeit um 9,7 % auf 108,3 Mio EUR (2007: 98,7 Mio EUR) zu. Die Zahl der aktiven Mitarbeiter hat sich zum 30. September 2008 um 30,7 % auf 532 Mitarbeiter (einschließlich TES Aviation) erhöht.
Die Bilanzsumme der DVB nahm um 16,4 % von 13,15 Mrd EUR auf 15,31 Mrd EUR zu.
Das nominale Kundenkreditvolumen der DVB (bestehend aus Kundenforderungen, Garantien und Bürgschaften sowie unwiderruflichen Kreditzusagen) stieg um 21,6 % von 14,37 Mrd EUR auf 17,48 Mrd EUR. Diese Geschäftsausweitung unterstreicht die internationale Spitzenposition der DVB.
Der Return on Equity vor Steuern (RoE), eine der beiden strategischen Steuerungsgrößen des DVB Konzerns, verringerte sich nach IFRS um 6,8 Prozentpunkte auf 18,1 % (drittes Quartal 2007: 24,9 %). Dies ist bedingt durch die Grundkapitalerhöhung 2008 und durch die Wertberichtigung auf Wertpapiere. Die Cost-Income-Ratio (CIR) nach IFRS erhöhte sich um 7,2 Prozentpunkte auf 55,9 % (drittes Quartal 2007: 48,7 %).
Auf HGB-Basis entwickelten sich beide Kennziffern wie folgt: Danach betrug der RoE im dritten Quartal 2008 17,9 % (drittes Quartal 2007: 25,4 %). Die CIR verbesserte sich leicht von 47,1 % auf 46,1 %.
Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2008 berichten wir die Kapitalquoten nach den Basel II-Grundsätzen (Advanced Approach). Danach beliefen sich die Kernkapitalquote auf 14,2 % und die Gesamtkapitalquote auf 18,4 %. Alle Kapitalquoten berücksichtigen den Mittelzufluss aus der im Juli 2008 erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung.