Stabile Ergebnisse zeugen von hoher Qualität
Der DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen belegt aufs Neue, dass sich die Reinigungsleistung deutscher Kläranlagen auf einem sehr hohen Qualitätsniveau stabilisiert und bei der Stickstoffelimination sogar noch weiter verbessert hat. Die Konzentrationen im Kläranlagenablauf liegen in den letzten zehn Jahren bei allen erfassten Parametern sehr niedrig.
Vergleicht man die Zu- und Ablaufkonzentrationen der organischen Stoffe, so ergibt sich hier ein Abbaugrad von weit über 90 Prozent. Auch die Phosphorkonzentrationen im Ablauf sind unverändert gering.
Aufwärtstrend bei der Stickstoff-Elimination setzt sich fort
Die Ablaufkonzentrationen von Stickstoff (ebenso wie Phosphor) werden in der Abwasserverordnung erst für Kläranlagen mit einer Kapazität größer 10 000 Einwohnerwerten begrenzt. Bemerkenswert ist, dass auch Kläranlagen, für die keine gesetzlichen Mindestanforderungen an die Ablaufkonzentration der Nährstoffe bestehen, hohe Abbaugrade erreichen. Von 2002 bis 2006 zeigte sich eine kontinuierliche Verbesserung der Stickstoffelimination von 74 auf 82 Prozent, obwohl nunmehr auch die kleinen Kläranlagen mitberücksichtigt werden. Beim Phosphor wurden im Jahre 2006 im bundesweiten Durchschnitt 91 Prozent entfernt.
EU-Anforderungen im bundesweiten Mittel erfüllt
Insgesamt konnten im Jahre 2006 die Anforderungen der EU-Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt bzw. deutlich übertroffen werden. Dennoch besteht bei einigen Anlagen diesbezüglich noch ein gewisser Anpassungsbedarf sowohl im Bereich der Kanalisation und als auch auf der Kläranlage.
Konzentrationen im Kläranlagenzulauf (Rohabwasser)
Interessant sind auch die Ergebnisse der Messungen im Zulauf der Kläranlagen. Hier zeigt sich im bundesweiten Vergleich ein Nord-Süd-Gefälle.In den nördlichen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin liegen die Konzentrationen im Rohabwasser zum Teil um 100 Prozent über jenen in den südlichen Ländern. Neben den unterschiedlich hohen Wasserverbräuchen in den betreffenden Regionen werden die unterschiedlichen Entwässerungsverfahren als maßgebliche Ursache hierfür angesehen. Im Norden ist das Trennverfahren (getrennte Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser) dominant, im Süden dagegen das Mischverfahren (Ableitung in einem gemeinsamen Kanal).
Dies zeigt sich auch im spezifischen Abwasseranfall. Die niedrigsten Werte sind hier im Norden zu finden, wo bedingt durch das Entwässerungsverfahren auch der Fremdwasseranfall geringer ist.