Wir schreiben das Jahr 1965, das Fernsehen ist schwarz-weiß und in Frankreich gibt es einen wahren Straßenfeger: Ein Phantom geht um im mysteriösen Paris - dunkle Gänge und Gassen huscht die grosse vermummte düstere Gestalt entlang. Belphégor ist unterwegs... Ein Phantom? Ein Gespenst? Ein raffinierter Kunstdieb? Oder wirklich ein Dämon der alten Zeit, jüdisch, mittelalterlich, womöglich gar die Verkörperung der Todsünde Trägheit? Viele Theorien beschäftigten die Fernsehzuschauer auch in Deutschland, denn dort führte „Belphégor“ 1967 im Vorabendprogramm der ARD als 13-teilige Mini-Serie seinen Siegeszug fort.
Regisseur Claude Barma schuf einen wahren schwarz-weiß-Klassiker, Licht und Schatten setzen mysteriöse Kontraste; Paris hat unheimliche Orte, nicht nur die düsteren Gänge des Louvre verschaffen Gänsehaut. Die Fernsehzuschauer rätseln mit, als der gemütliche wie schlitzohrige Polizeiinspektor Ménardier und der junge Student Bellegarde (der noch weitgehend unbekannte Yves Rénier) unabhängig voneinander das Phantom jagen. Schrullige Charaktere zeichnen selbst die Nebenrollen aus und die damalige Ikone des intellektuellen Chansons und Symbol des Existenzialismus Juliette Gréco gibt sich in dieser Mini-Serie die Ehre.
Der uralte Dämon Belphégor gelangte in Frankreich bereits 1925 zu erster Bekanntheit: Der Volksautor Arthur Bernède schuf die literarische Vorlage, zunächst als Fortsetzungsgeschichte, kurze Zeit später als Roman. Direkt danach entstand ein sehr erfolgreicher Stummfilm. 1965 verfilmte Barma den Stoff und nun, rund 40 Jahre nach seiner Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen, steht die Mini-Serie allen Klassiker- und Mystery-Fans für den gepflegten Grusel auf DVD zur Verfügung. Insgesamt drei DVDs bieten über 5 Stunden spannende Unterhaltung, als Bonusmaterial gibt es eine Artworkgalerie, Hintergrund- und Darstellerinformationen sowie ein 12-seitiges Booklet.
Nähere Infos zu „Belphégor oder das Geheimnis des Louvre“:
http://www.e-m-s.de/...