Das aktuell veröffentlichte „Informationssystem zur regionalen Verwundbarkeit“ informiert darüber, wie sich die Verwundbarkeit der Metropolregion Bremen-Oldenburg für sechs unterschiedliche Wirkpfade des Klimawandels entwickeln kann, z.B. Hitzebelastung für den Bereich menschliche Gesundheit, Entwässerung für den Bereich Wasserwirtschaft, Extremwetterereignisse für den Bereich Katastrophenschutz oder einen erhöhten Kühlbedarf im Handlungsfeld Energiewirtschaft. Für die jeweiligen Wirkpfaden kann dort zwischen den beiden ‚nordwest2050‘-Klimaszenarien mit unterschiedlichen Ausprägungen gewählt werden. Am Ende der Auswahl kann für die einzelnen Landkreise und Städte der Metropolregion betrachtet werden, wie hoch die möglichen Auswirkungen, die gesellschaftliche Anpassungskapazität oder die Verwundbarkeit ist. Das Informationssystem berechnet automatisch die entsprechenden so genannten „Vulnerabilitätskarten“. Neben diesen Karten stehen dem Besucher auch Hintergrunddokumente zur Verfügung, die detaillierte Informationen zu den verwendeten Kriterien für die Einschätzung der Verwundbarkeit liefern.
Mit dem „Business Climate Adaptation Wizard“ (Assistent zur Klimaanpassung für Unternehmen) wird im Spätsommer 2013 neben dem interaktiven Informationssystem ein weiteres Instrument auf der ‚nordwest2050‘-Webseite integriert, das sich insbesondere an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) der Metropoleregion Bremen-Oldenburg richtet. Es wird den KMU dabei behilflich sein, ein erstes Verständnis über eigene potenzielle klimawandelbedingte Sensitivitäten, Anpassungsoptionen und deren Integration in betriebliche Entscheidungsprozesse zu erlangen. Zu den ausgewählten Branchen zählen u.a. das Baugewerbe, das Gastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, die Informations- und Kommunikationsbranche, das Grundstück- und Wohnungswesen und die Tourismusbranche. Als drittes Element wird eine „Best-Practice-Sammlung“ folgen, die den Zugang zu praxisrelevanten Ergebnissen der Anpassungsforschung im Nordwesten Deutschlands ermöglicht.
‚nordwest2050‘ ist eines von insgesamt sieben Forschungsvorhaben, die im Rahmen des Programms „Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten (KLIMZUG)" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Ziel der Anpassungsforschung unter KLIMZUG ist es, dazu beizutragen, dass in Regionen die zu erwartenden Folgen des Klimawandels bei regionalen Planungsprozessen einbezogen werden. Zudem sollen Strategien und Maßnahmen entwickelt werden, durch die Regionen und Wirtschaftsbereiche für ein Leben und Wirtschaften unter den Bedingungen des Klimawandels gerüstet sind. „Damit soll zum einen die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Regionen erhöht, zum anderen die Entwicklung und Nutzung neuer Technologien, Verfahren und Strategien zur Anpassung an Klimawandel in Regionen vorangetrieben werden,“ sagt Andreas Lieberum. Der Forschungsverbund ‚nordwest2050‘ unter der Gesamtkoordination der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. setzt sich zusammen aus der Universität Bremen, der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, der Hochschule Bremen, dem Sustainability Center Bremen und dem Forschungsinstitut BioConsult sowie diversen Praxispartnern.
RISKA und weitere Informationen zu ‚nordwest2050.de‘ unter: www.nordwest2050.de