Deutsche Schulen erleben derzeit den größten Wandel seit Jahrzehnten. Einen wichtigen Meilenstein setzt dabei der Unterricht mit digitalen Medien. Zu den Relikten alter Zeiten könnte bald die grüne Schultafel gehören. Während die Kreidetafel in Ländern wie England oder Kanada bereits durch digitale Tafeln ersetzt wurde, steht ihr Durchbruch in Deutschland noch bevor. Legamaster, Hersteller digitaler Schultafeln, hat auf der Bildungsmesse didacta 459 Lehrer gefragt, wie sehr sie am Schreiben mit Kreide hängen und wie groß ihr Interesse an computerbasierten, digitalen Schultafeln ist. Die Ergebnisse stellen ein Ende der Kreidezeit auch für deutsche Klassenzimmer in Sicht: Knapp jeder zweite Befragte (47 Prozent) gibt an, nicht gerne mit Kreide zu schreiben. Gleichzeitig zeigen sowohl männliche als auch weibliche Pädagogen großes Interesse am multimedialen Unterricht: Vier von fünf Lehrern (81 Prozent) sagen, sie würden gerne mit einer interaktiven Tafel unterrichten.
Die interaktive Schultafel ist eine Kombination aus klassischer Flügeltafel und interaktivem Projektionsmedium. Auf den weiß emaillierten Seitenflügeln schreiben Lehrer und Schüler mit Faserstiften. Das Mittelteil funktioniert in Verbindung mit dem Lehrer-Laptop als interaktiver Großbildschirm: Zu Hause vorbereitete Tafelbilder lassen sich per USB-Verbindung und integriertem Nahfeldbeamer auf die Mittelfläche projizieren, mit einem interaktiven Stift beliebig bearbeiten und als Datei mit nach Hause nehmen.
Ihre notwendige IT-Kompetenz bewerten 59 Prozent der Befragten als sehr gut oder gut, knapp jeder Dritte (30 Prozent) gibt sich selbst die Schulnote befriedigend. Laut Legamaster-Befragung fühlen sich die Lehrer der multimedialen Herausforderung damit gewachsen. Auch wenn Schüler, denen Computer und Internet in die Wiege gelegt wurde, die IT-Fitness ihrer Lehrer nach einer aktuellen forsa-Umfrage nur als befriedigend bewerten.
Der Einsatz interaktiver Tafeln eröffnet beiden Seiten neue Möglichkeiten: Datenverarbeitungssoftware lässt sich einfach in den Unterricht integrieren, Schüler und Lehrer können gemeinsam durch das Internet surfen. Komplexe Lerninhalte lassen sich durch Ton-, Bild- oder Film-Beiträge ergänzen. Schüler erwerben damit Medien-Kompetenzen, die in ihrer Lebens- und späteren Berufswelt gefragt sind. Angenehmer Nebeneffekt: Interaktive Tafeln bedeuten zugleich das Ende des gesundheitsschädlichen Kreidestaubs. Mehr als ein Viertel der befragten Lehrer (26 Prozent) hat nach eigenen Angaben gesundheitliche Probleme durch den Einsatz von Kreide. Jeder Fünfte (21 Prozent) berichtet, unter Hautproblemen zu leiden.