Wolf Spillner war am 30. Mai 1936 in Herzberg am Harz geboren worden. Als er 13 war, zog er mit seiner Mutter in ein winziges Holzhaus am Rande der Lüneburger Heide. Drei Jahre später starb auch seine Mutter, die ihm zuvor noch seine erste Kleinbildkamera gekauft hatte. Aus Protest gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland siedelte Wolf Spillner 1955 in die DDR über. Hier war er zunächst in Schwerin einige Jahre als freier Bildreporter und ab 1967 als freiberuflicher Autor und Fotograf tätig. Zwei Dutzend Jahre wohnte er mit seiner Frau, der Journalistin und Autorin Astrid Kloock, in dem in der Naturlandschaft Mecklenburgs am Dambecker See gelegenen kleinen Dorf Wendisch Rambow zwischen Wismar und Schwerin. Später zogen sie nach Ludwigslust um.
Spillner galt als einer der profiliertesten Naturfotografen der DDR. Angeregt von seinem Freund und Kollegen Werner Lindemann wurde er ab Mitte der 1970er Jahre selbst zum Autor von Kinder- und Jugendbüchern, von denen einige auch verfilmt wurden. Als sein erstes Buch war 1969 „Der Wald der großen Vögel“ erschienen. In seinen letzten Lebensjahren hatte sich Spiller der digitalen Fotografie zugewandt und war immer noch viel unterwegs. So bereiste er mit Fahrrad und Kajak Nordamerika, Nordskandinavien, Neuseeland und Jakutien. Unter dem Titel „Hier wie dort und anderswo“ war noch im Sommer dieses Jahres auf der Burg Neustadt-Glewe seine letzte Ausstellung mit 50 seiner besten Bilder gezeigt worden, die er fast überall auf der Welt eingefangen hatte – mal von ganz nah, mal aus der Distanz fotografiert.