„In Wulnitz ist nichts los“ – so lautet der Titel des erstmals 1961 als Band 61 der Reihe „Robinsons billige Bücher“ erschienenen Kinderbuches von Heinz Kruschel. Und tatsächlich scheint Anfang der 1960er Jahre in dem kleinen Haveldorf nichts los zu sein. Die Schüler wollen weg – mindestens in die Kreisstadt. Dann aber kommt ein neuer Lehrer nach Wulnitz. Und überhaupt ändert sich vieles. Ein Stück DDR-Nostalgie.
Wie findet man einen Weg zu Ausgeglichenheit, innerer Harmonie, Gesundheit, Lebensfreude und heiterer Gelassenheit führt? Darum geht es in „Die Zweiflerin. Erlebnisse einer Reiki-Meisterin und Reiki-Lehrerin in Mecklenburg-Vorpommern“ von Karin Hinse. Ihr Buch wendet sich an alle, die auf der Suche sind. Männer und Frauen. Ein Buch für alle, die ebenfalls suchen, jedoch noch nicht wissen, wonach eigentlich.
„Das Geheimnis der Felsengrotte“ – unter diesem Titel stellen Erika und Jürgen Borchardt Sagen aus Schwerin und Umgebung vor. Erstmals sind in dieser Ausgabe rund 30 verstreut publizierte Geschichten verschiedener Art über die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns gesammelt beziehungsweise bisher nur mündlich verbreitete aufgeschrieben, von der Grünen Glocke im Dom, dem Wilden Jäger in Ostorf und Wüstmark, dem Gerippe auf dem Galgenberg, dem Ungeheuer im Schweriner See, von Geistern bei Pinnow, Peckatel und Brüsewitz u.v.a.m. Natürlich gehören dazu auch einige Sagen vom Petermännchen, der nicht nur in seinem Schloss in Schwerin spukt, sondern auch im Dom, am Pfaffenteich, im Ziegelsee und in Pinnow.
Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Diesmal geht es um das Thema Umweltzerstörung – allerdings in etwas anderer, märchenhafter Form, dadurch aber wird dem Ernst der Lage keineswegs weniger Rechnung getragen.
Erstmals 1996 veröffentlichten Aljonna und Klaus Möckel – damals noch unter dem Pseudonym „Nikolai Bachnow - bei der LeiV Buchhandels- und Verlagsanstalt GmbH „In den Fängen des Seemonsters. Band 1 der Nikolai-Bachnow-Bücher“: Im Muschelmeer, am Rande des Zauberlandes, das hinter den Weltumspannenden Bergen liegt, befindet sich das Reich der Seekönigin Belldora. Dort leben seit Urzeiten Nixen, Fische und das übrige Meeresgetier friedlich zusammen. Doch plötzlich macht sich in dem sauberen Gewässer ein stinkendes, gefräßiges Schmutzmonster breit. Mit seinen Helfern, glibberig-glitschigen Wassermännern, vertreibt es die Meeresbewohner aus ihren angestammten Gebieten und erstickt mit dicken Algenteppichen alles Leben.
Der Weise Scheuch, der Tapfere Löwe, der Eiserne Holzfäller und ihre Freunde brechen aus der Smaragdenstadt auf, um ein Schiff zu chartern und Belldora zu helfen. Sofort geraten sie in teils humorige, teils gefährliche Abenteuer, bei denen sie in höchste Bedrängnis kommen. Sie müssen nicht nur gegen die fiesen Wassermänner kämpfen, sondern auch gegen Krokodile, Haie und das schreckliche Monster selbst.
Beginnen Sie mit diesem Auszug:
Jessica und der Käptn hockten auf dem Plateau, sie redeten und redeten, doch wie war es inzwischen dem Scheuch ergangen? Der Sog hatte ihn ja mitten unter die Haifische gewirbelt. Die rissen auch sofort die Mäuler auf, klappten sie dann aber wieder zu, ohne zuzubeißen. Dieses Kerlchen war ja aus Stroh und Holz, roch kein bisschen nach Fleisch.
Die Wassermänner sind nicht so dumm, dachte der Scheuch, sie werden mich bestimmt gefangen nehmen. Ich muss bei den Haien bleiben.
Er schwamm also im Pulk der Haie mit, bis sie in dem Unterwassergewölbe waren. Dort verteilten sich die Raubfische, und der Scheuch verdrückte sich in eine Nische. Die Wassermänner und das Monster bemerkten ihn nicht. Sie verschwanden in einem großen schmutzigen Tunnel am anderen Ende der Höhle.
Der Scheuch brauchte nicht lange zu überlegen, er folgte einfach der Kutsche mit dem Monster. Es ging steil aufwärts, und dann waren sie im Obergeschoss der Burg. Mehrere große, mit Schlammwasser gefüllte Räume taten sich auf, sie waren ganz kahl und kaum erleuchtet. In einem sah der Scheuch einige Krokodile, in einem anderen die grimmigen Seewölfe. Sie waren aus dem Geschirr genommen worden und ruhten im Schlamm neben der Kutsche. Der Scheuch machte, dass er weiterkam.
Von vorn schimmerte es grünlich. Unbehelligt paddelte der Scheuch weiter und erreichte ein letztes gewaltiges Gewölbe. Auch hier breitete sich schlammiges Wasser aus, doch zwei, drei Inseln ragten aus der trüben Flut. Der Scheuch kroch erschöpft ins Trockene und nahm den Taucherhelm ab. Doch vor Schreck wäre er fast wieder zurück in das braune Nass gerutscht.
Nur wenige Meter entfernt hockte, ihm halb mit dem Rücken zugewandt, auf einer zweiten Erhebung das Seemonster. Es war aufgeblasen wie eine riesige Kröte und so mächtig, dass es beinahe bis zur Decke des Gewölbes ragte. Breit und breiig thronte es inmitten von Abfallhaufen, wie sie vorhin von den Molchen in das Loch geschleppt worden waren, und stopfte sich den Dreck mit vollen Händen ins Maul. Es malmte und schmatzte laut. Einen großen Teil des Schmutzes würgte es allerdings nach ein paar Minuten wieder als grünen Algenbrei heraus und spuckte ihn einfach ins Wasser.
Der Scheuch war wie gelähmt. Daher kommt also der Nachschub für die Algen, die der Seekönigin so zu schaffen machen, dachte er. Was für ein Wanst, und was für ein Maul! Was soll einer wie ich gegen dieses Ungetüm ausrichten?
Als hätte das Monster ihn an seinen Gedanken erraten, wälzte es sich in diesem Moment herum. Ein Blick traf ihn, glitschig wie ein Stück Schmierseife. Auge in Auge sahen sich die beiden an. Gleich darauf schoss eine Scherenhand vor, packte ihn und zog ihn auf die andere Insel.
"Plutsch, plubb, verquabb, wer bist du, und wie kommst du hierher?", fragte das Monster mit einer Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. "Ich habe dich noch nie in meiner Burg gesehen."
"Ich bin ... man nennt mich den Scheuch ...", stotterte kaum hörbar die Strohpuppe.
Die Pfote des Monsters ließ ihn los, sodass er halb ins Wasser plumpste:
"Komischer Name. Bist du einer von den Dienstmolchen? Warum schafft ihr mir nicht mehr Nahrung heran? Ich will wachsen und mich ausbreiten."
„Zeit der Störche von Herbert Otto erschien erstmals 1966 im Aufbau-Verlag Berlin.
Schauen Sie mal rein:
Nun hörte sie die Stimme im Wald und das Echo der Stimme über dem Teich. Sie nahm den Bikini aus der Tasche und zog sich an. Es war vielleicht ein Angler, der auf den Steg wollte; die Schritte im Schilf kamen direkt auf sie zu. An Christian dachte sie nicht, und als sie ihn erkannte, war sie froh, dass nicht irgendein Fremder kam, sondern er.
„Sieh da, Frau Susanne! Guten Tag. Störe ich?"
„Nein", sagte sie leichthin.
„Ist da noch Platz für mich?"
„Sehr stabil ist der Steg nicht", sagte sie.
„Solche Stege halten immer mehr aus, als man denkt", sagte er, kam herüber, gab ihr die Hand und setzte sich. Er musterte sie mit seinen hellgrünen Augen vergnügt und schweigend: Mund, Schläfen und Augenbrauen, der seltsame Kopfputz aus Schilfstängeln. Ihr Bikini saß knapp, war rot und etwas verblichen. Christian sah, dass sie seinen Blicken folgte, aber das hinderte ihn nicht, ihren Busen anzusehen und die braunen Beine. Er hätte sie gern irgendwo berührt oder einen dieser Schilfstängel aus dem Haar gezogen oder etwas Freches gesagt. Er war wirklich froh, hier zu sitzen, sie so dicht neben sich zu haben, greifbar nahe und so herrlich fremd.
„Fehlt was?", fragte sie plötzlich und hatte einen strengen Ausdruck im Gesicht, aber er blieb heiter und sagte: „Im Gegenteil."
„Warum sehen Sie mich an wie ein Taxator?"
„Nein. Ich sehe Sie einfach an."
„Und mich stört das einfach", sagte sie ärgerlich, denn er hörte nicht auf zu lächeln.
„Es ist schön, Sie anzusehen."
„Lassen Sie überhaupt etwas gelten außer Ihrem eigenen Vergnügen?"
„Doch", sagte er. „Aber widerwillig, und nur, wenn ich muss. Immer nur an der äußersten Grenze."
„Ohne Ausnahme?", fragte sie.
Er legte sich neben sie auf den Steg, sodass er aus dem Schatten von unten in ihr Gesicht blicken konnte. Er sah unter ihrer Achsel das dunkle Haar, und es gefiel ihm, denn er mochte nicht, wenn Mädchen sich irgendwo am Körper rasierten oder Haare auszupften. Alles sollte sein, wie es war.
„Es ist kein Wetter für Philosophie", sagte er.
„Also ohne Ausnahme. Und immer widerwillig. Auch auf dem Turm?"
„Auf dem Turm? Das ist vielleicht die einzige Ausnahme. Wieso fragen Sie danach?"
„Damit Sie antworten."
„Eine Bestätigung braucht man", sagte er. „Der Turm kann das. Eigensinnig und schmierig wie er ist. Und gebrechlich. Man muss ihn zwingen. Das ist alles andere als Vergnügen oder jedenfalls eine merkwürdige Art von Vergnügen. Immer erst hinterher zeigt dir der Turm, wer du bist. Immer mit Verspätung. Vergnügen mit Spätzündung."
Sie konnte gut zuhören, und er sah, dass ihr daran lag, ihn genau zu verstehen. „Um ehrlich zu sein - es ist der einzige Respekt, den ich aufbringe und der wirklich zählt. Das ist kein Verdienst, ich weiß, und ist auch nicht viel.“
„Schon etwas. Aber nicht sehr viel. Wie kommt das?"
„Die guten Einflüsse fehlen", sagte er ohne Bedauern. „Oder Vorbilder, wie man sagt." Ganz stimmt das nicht, dachte er. Kann sein, dass ich ohne Max verkommen wäre, und es würde mir nichts ausmachen, zu klauen oder schlampig zu arbeiten oder nur an die Zielprämie zu denken, wenn ein anderer an seiner Stelle wäre, dieser Jordan aus dem Lehrbetrieb vielleicht oder der Mann aus dem Opern-Café am Pfingstsonntag. Einer, den du nicht achten kannst oder der dich kalt lässt, was noch schlimmer ist.
„Es hängt viel davon ab, wen man trifft", sagte er.
Sie hatte bräunliche Augen. Es war ein helles Braun, und außen um die Iris lag ein dunkler Rand, und davon wurde ihr Blick fest und forschend und lieblich außerdem. Christian hätte gern ihre Schulter angefasst oder ihre Hand und musste sich zwingen, es nicht zu tun.
„Aber der Turm ist nicht das Wichtigste", sagte er.
„Sondern?"
„Was übrig bleibt, dass man lebt und sich dabei bewegt und alles benützt, was man hat. Dass man gern lebt und sich bewegt. Vielleicht das."
„Aber immer sind Sie sich selbst das Wichtigste?"
„Fast immer. Sie nicht? Was ist für Sie das Wichtigste?"
„Die Kinder, und dass ich große Pflichten mit ihnen habe, die ich so gut erfüllen muss, wie ich kann."
„Und das ist die Erfüllung oder das Glück, wie man sagt?"
„Ja."
„Und sonst? Ihr Mann zum Beispiel?"
An diese Lüge hatte sie schon nicht mehr gedacht, blieb aber dabei und sagte: „Auch mein Mann."
„In Wulnitz ist nichts los“ von Heinz Kruschel: Das kleine Haveldorf Wulnitz im Jahre 1961. Alle Schüler freuen sich auf den Abschluss der 8. Klasse. Dann können sie endlich in die Kreisstadt gehen. In Wulnitz ist nämlich nichts los, kein Wunder, dass den Kindern immer neue Dummheiten einfallen. Doch dann kommt ein neuer Lehrer ins Dorf, der ihnen erst einmal ein kleines Häuschen verschafft, dass sich die Kinder selbst herrichten dürfen. Nun haben sie einen Bastelzirkel und einen Raum, in dem sie sich regelmäßig treffen können. Die MTS (Maschinen-Traktoren-Station) wird erweitert und bekommt die erste Vollerntemaschine. Schließlich wird eine moderne Straße von der Kreisstadt nach Wulnitz gebaut und die Zentralschule wird zur 10-klassigen Schule. Viele Hürden tun sich den Kindern auf, bis sie sich in Wulnitz wohlfühlen. Aber sie sind nicht mehr allein. Das spannende Buch für Kinder ab 12 Jahre lässt das Erwachen der kleinen Dörfer in der DDR zu Beginn der 1960er Jahre hautnah nacherleben.
Eine kleine Leseprobe:
Der Traktor war angekoppelt, die Kombine war zur Ausfahrt bereit.
Sieke klopfte gegen die Verkleidung. „Ob das Ding auch funktioniert?“
Benno schob ihn zurück. „Meinst du, die MTS macht in der Erntezeit ’ne Ausstellung?“
„Superniete!“, brummelte Rudi.
Sieke sah ihn wütend an, aber es kam zu keiner Auseinandersetzung, denn Heinz saß plötzlich oben in dem luftigen Sitz und prahlte: „Vorwärts! So ist es recht, mein Maschinchen!“
Die Jungen waren im Nu oben und turnten auf Gestänge und Verkleidung umher.
„Seid ihr verrückt?“, schrie Benno, aber es war schon zu spät. Sieke kletterte auf den Traktor.
„Komm runter! Schwarzer!“, schrie Rudi, aber Sieke hörte nicht. Da stieg Rudi ihm nach.
Benno versuchte es nun im Guten. „Seid vorsichtig, wenn was passiert“, meinte er besorgt und hielt Rudi fest.
„Was soll schon passieren!“, rief Sieke, der im Traktor saß und an den Hebeln hantierte.
„Bangbüx!“, rief ein anderer.
Da riss sich Rudi los, dem Sieke würde er es zeigen und den anderen auch.
Aber er kam nicht weit.
Die große Maschine erzitterte plötzlich: Sieke hatte die Kupplung durchgetreten, der Motor lief. Er versuchte auch die anderen Hebel und setzte die Zapfwelle in Bewegung, die mit der Kombine gekoppelt war.
Die Jungen sahen sich an.
„Lass das sein!“, schrie Benno, den Lärm übertönend.
Die Transportketten rasselten.
Sieke hörte nicht, er wirtschaftete in der Kabine des Traktors, zog da einen Hebel, drehte dort.
Einige Jungen sprangen ab und verdrückten sich, unter ihnen Hänschen, Uwe und Bam.
Es sollte noch schlimmer kommen. Sieke turnte zu Heinz hinüber, der im Leitstand der Kombine saß. „Lass mich mal!“, schrie er.
Heinz wehrte sich. Dabei lockerte sich der Einrückhebel, der nach vorn schnellte, vom Federdruck getrieben. Es gab ein knirschendes Geräusch, der Rübenköpfschlitten senkte sich und prallte herab, dann brach irgendwo etwas im Getriebe mit lautem Knall.
Ruhe.
Die Maschine stand.
Benno war schneeweiß im Gesicht. Er allein ahnte wohl die Größe der Schuld.
Sieke sprang schweigend ab.
„Nun bleibt gefälligst hier“, rief Benno einigen Freunden nach, die verschwinden wollten, „wir müssen das melden!“
„Vielleicht merkt es niemand!“, sagte Sebastian.
„Feigling!“ Rudi mischte sich ein. „Hast du keine Ehre im Leibe?“
Keiner hatte gemerkt, dass Hansen inzwischen herangekommen war.
Sie zuckten zusammen, als sie seine tiefe Stimme hörten.
„Was ist hier los? Wer hat keine Ehre im Leibe? Habt ihr euch geprügelt?“
Die Jungen schwiegen, sie starrten nur die Maschine an. Hansen besah die Kombine von allen Seiten, denn das Verhalten der Jungen ließ ihn nichts Gutes ahnen. Er bückte sich vor dem Rübenköpfer zur Erde und prüfte Tastketten und Messer.
Stumm standen die Jungen.
Auf einer Seite hing der Schlitten, ein Zahnrad war durch den harten Aufprall zerbrochen - das Tastkettenrad.
„Wer war das?“, fragte Hansen. Finster war sein müdes Gesicht. — Drückendes Schweigen.
Einige Jungen schielten zu Sieke, der rot geworden war und die Unterlippe eingeklemmt hatte.
„Seid ihr auch noch ...“
Das Wort „feige“ blieb unausgesprochen, denn Rudi sagte hastig: „Einer von uns, aber - an der Maschine sind wir alle gewesen!“
Er hielt dem Blick des Vaters stand, aber es war ihm, als müsste er in den Boden versinken.
Hansen war vor Erregung grau im Gesicht.
Er sagte mit ganz leiser Stimme, die rau und belegt klang und nicht zu ihm passte: „Ihr habt ein wichtiges Zahnrad zerbrochen. Das Tastkettenrad. Die Kombine ist neu, sie sollte sofort eingesetzt werden, denn sie wird dringend gebraucht. Nun - geht es nicht mehr. Wir haben kein Ersatzrad und können es auch hier nicht herstellen. Und ich wollte euch eine Freude machen!“
Er klopfte behutsam gegen die blecherne Verkleidung der Kombine, dann sah er von einem zum andern.
„Drei Genossenschaften warten auf die Maschine, die Ernte stockt, die Ernte ist in Gefahr. Und wenn das Wetter umschlägt?“
Unwillkürlich sahen die Kinder zum Himmel auf, die Sonne lugte zwischen dunklen Wolkenbergen hervor. Da konnte man sich keine übertriebenen Hoffnungen auf Schönwetter machen.
„Drei Genossenschaften - das bedeutet - einhundertachtzig Hektar ungerodete Zuckerrüben stehen auf den Feldern. Wisst ihr, was das heißt?“
Die Jungen wussten es nicht, aber sie ahnten, dass es viel, sehr viel sein musste.
„Die Zweiflerin. Erlebnisse einer Reiki-Meisterin und Reiki-Lehrerin in Mecklenburg-Vorpommern“ von Karin Hinse erschien 2013 bei EDITION digital.
Wer hat das nicht schon erlebt? Unzufriedenheit mit sich, seinem Mann, seiner Frau, den Eltern, Kindern, Freunden. Kurz mit allem, was das Leben ausmacht. Schnell ist der tägliche Stress als Verursacher gefunden. Aber wie dem Stress entgehen? Die Suche beginnt.
Dieses Buch wendet sich an alle, die auf der Suche sind. Männer und Frauen.
Es beschreibt humorvoll, verständlich und leicht nachvollziehbar die Suche nach einem Weg, der zu Ausgeglichenheit, innerer Harmonie, Gesundheit, Lebensfreude und heiterer Gelassenheit führt.
Ihren eigenen Weg dorthin schildert in verblüffender Offenheit die Autorin, eine REIKI-Meisterin und REIKI-Lehrerin. Sie schildert ohne Wenn und Aber die Zweifel und Irrungen, die falschen Wege aber auch die richtigen Entscheidungen, die sie auf den Weg zu REIKI geführt und dann darauf begleitet haben.
Ein Buch für alle, die ebenfalls suchen, jedoch noch nicht wissen, wonach eigentlich.
Machen Sie es sich gemütlich, lehnen Sie sich zurück und gehen Sie mit auf die Suche. Sie werden sich schon beim Lesen entspannen, auch schmunzeln, weil Sie sich vielleicht in der einen oder anderen Situation erkennen, nachdenklich werden und möglicherweise auch Ihren persönlichen REIKI-Weg finden.
Überzeugen Sie sich:
Kurz darauf flogen wir für eine Woche in Urlaub. La Palma, die wunderschöne, grüne, kanarische Insel war unser Ziel. Mein Göttergatte hatte nichts Besseres zu tun, als am Zeitungskiosk auf dem Flughafen eine deutschsprachige Inselzeitung für Touristen zu kaufen. Was will der denn mit dieser Zeitung, fragte ich mich. Am folgenden Tag blätterte ich sie eher gelangweilt durch. Plötzlich erregte eine Anzeige darin meine Aufmerksamkeit.
Sie lautete: Reiki-Seminare auf La Palma.
Darunter stand eine Adresse, mehr nicht. Ich war sogleich begeistert. Das ist es, schrie alles in mir. In dieser herrlichen Umgebung, losgelöst vom Alltag Reiki zu erlernen, erschien mir als das einzig Wahre. Meine Freude war riesig. Endlich konnte es losgehen!
Uli wagte auch keinen Widerspruch, als ich, gerade einmal die Koffer ausgepackt, den Plan für den nächsten Tag schon fertig hatte.
„Wir fahren gleich morgen früh mit dem Auto zu der angegebenen Adresse“, entschied ich selbstsicher.
„Jawohl, mein Schatz“, parierte Uli artig „wir schauen uns den Laden aber erst einmal an.“
Bewaffnet mit einer Straßenkarte und der Inselzeitung ging es früh am nächsten Morgen los.
Wir fuhren und fuhren und suchten und suchten. La Palma ist eine der kleinsten kanarischen Inseln und mit dem Auto bequem in einem Tag abgefahren. Genau das taten wir. Nur die angegebene Adresse fanden wir nicht.
In verschiedenen Hotels fragten wir nach. Nach Auskünften der diversen Hoteliers musste es diese Adresse wenigstens an fünf verschiedenen Stellen auf der Insel geben.
Auch der zweite Urlaubstag wurde für die Suche nach dieser ominösen Adresse geopfert. Wir fanden letztlich eine kleine Finca. Wunderschön auf einem Berg gelegen, mit einem herrlichen Blick über ein fruchtbares Tal bis hin zum Meer. Einfach traumhaft. Leider war das Grundstück sehr verwildert und die Finca schien verlassen zu sein. Jedenfalls waren weit und breit weder Mensch noch Tier zu sehen.
Meine Hoffnungen schwanden nun endgültig. Enttäuscht musste ich einsehen, dass ich mich wohl zu früh gefreut hatte. Meine zweite Lektion lautete wieder: GEDULD.
„Das Geheimnis der Felsengrotte“ von Erika und Jürgen Borchardt erschien 1996 bei EDITION digital. Erstmals sind in dieser Ausgabe rund 30 verstreut publizierte Geschichten verschiedener Art über die Landeshauptstadt Mecklenburg- Vorpommerns gesammelt bzw. bisher nur mündlich verbreitete aufgeschrieben, von der Grünen Glocke im Dom, dem Wilden Jäger in Ostorf und Wüstmark, dem Gerippe auf dem Galgenberg, dem Ungeheuer im Schweriner See, von Geistern bei Pinnow, Peckatel und Brüsewitz u.v.a.m. Natürlich gehören dazu auch einige Sagen vom Petermännchen, einer einzigartigen Gestalt in der deutschen Mythologie. Interessant: Das Petermännchen spukt nicht allein im Schloss, sondern auch im Dom, am Pfaffenteich, im Ziegelsee und in Pinnow. Wie mag es da wohl hingekommen sein?
Eine kleine Auswahl zum Reinlesen:
Eine schreckliche Prophezeiung
Man sollte annehmen, dass jeder Fürst in seinem Residenzschloss die Fest- und Prunksäle in bestem Zustand zu gestalten und zu erhalten bestrebt sein müsste, immerhin sind sie Spiegelbild von Macht und Reichtum.
Im Schweriner Schloss, seit dem 14. Jahrhundert bereits Residenz der mecklenburgischen Herzogsfamilie, gibt es jedoch einen Saal, welcher der Sage nach zu Lebzeiten der Landesherrn nie fertiggestellt werden durfte. Es ist der „unausgebaute Saal“. Er liegt auf der Westseite des Schlosses, zur Stadt zu, von der Brücke aus rechts neben dem Hauptportal im dritten Geschoss.
Mit diesem Saal hat es folgende Bewandtnis:
Vor langer Zeit wurde prophezeit, dass großes Unheil über die Fürstenfamilie käme, wenn der damals unausgebaute Saal jemals fertiggestellt werden würde. Mit der Fertigstellung des Saales würde die Dynastie aufhören zu existieren. Die Sage wanderte von Mund zu Mund, man erzählte gar, das Unglück könnte nur dann abgewendet werden, wenn auch das Schloss nie ganz fertig würde. Damit die Sage nicht in Vergessenheit geriete, musste jeder Fürst bei seinem Regierungsantritt nach einem festgelegten Zeremoniell im „unausgebauten Saal“ einen Stein mauern, aber nur einen einzigen. Nach menschlichem Ermessen würde der Saal so bis in alle Ewigkeit nicht fertig. Bis ins 20. Jahrhundert gelang es auch.
1897 übernahm Großherzog Friedrich Franz IV. die Regierung. Er war ein praktisch orientierter Mensch. Eine vollendete Bildung ließ ihn über abergläubisches Geschwätz erhaben erscheinen. Er wollte diesen, wenn auch weit verbreiteten, Unfug über den unausgebauten Saal nicht glauben.
Seine Schwester Cecilie berichtete:
Als nun im Jahre 1913 das Schloss zum Teil abgebrannt war, fasste mein Bruder, der diesen Aberglauben nicht teilte, den Entschluss, den Saal zu einer Reihe von Fremdenzimmern auszubauen. Aber noch ehe der Plan ganz ausgeführt werden konnte, brach 1914 der Krieg aus, und 1918 verlor unser Haus mit dem Land auch das Schloss.
Aber das war noch nicht das Ende.
Die traditionsreiche Fürstenfamilie verlor zwar die Macht über das Land, die Weiterführung ihres Geschlechtes schien jedoch gesichert. Neben zwei Töchtern erfreuten zwei gesunde, kräftige Söhne das Herz des entthronten Großherzogs.
Aber der älteste Sohn, nach seinem Vater Friedrich Franz benannt, blieb kinderlos. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Christian Ludwig zeugte zwei Töchter, Söhne waren ihm nicht vergönnt. Damit wird das älteste Fürstengeschlecht Europas, das eine lückenlose Abfolge im Mannesstamm bis in das Jahr 1130 zurück nachweisen kann, aussterben.
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, die nach dem 2. Weltkrieg den Saal für ihre Zwecke fertigstellen ließ, wurde 1952 aufgelöst. Ihre Nachfolger, die in diesem Saal tagten, fanden im Herbst 1989 ein klägliches Ende.
Die Prophezeiung hat sich bis zum Ende erfüllt. Oder ob sie noch weiter wirkt?
Kommen wir zum Schluss der heutigen Post aus Pinnow noch einmal auf den Anfang zurück – auf die Liebesgeschichte von Herbert Otto. Und auf den Anfang seiner Erzählung. Nicht ganz am Anfang, aber schon kurz danach begegnen sich Susanne, die zum ersten Mal allein in den Urlaub gefahren ist, und Christian zum ersten Mal – in einer Bahnhofswirtschaft:
„Herr Ober!", rief jemand vom Fenster her. Nun sah sie den jungen Mann drüben am Tisch. Er reichte dem Kellner das leere Bierglas. Er hatte ein Buch vor sich liegen, aber zugeklappt, und sah herüber. Er war wohl Mitte zwanzig. Es schien, als schaute er sie schon lange an. Sie versuchte zu lesen, fand aber keinen Zugang zu dem Gedicht, weil sie seinen Blick spürte, und wissen wollte, ob er wirklich noch herschaute. Der Kaffee war heiß, und sie sah, dass der junge Mann unverändert dasaß, die gefalteten Hände auf dem Buch, und frech herübersah, als gäbe es hier nichts zu betrachten außer ihr. Na, du. Ich bin fertig mit meinem Buch. Das Lesen macht mir jetzt keinen Spaß. Jetzt seh ich dich an. Und du wirst auch hersehen. Ich bin sicher. Wahrscheinlich warten wir beide auf denselben Zug. Wir haben mindestens eine Stunde Zeit. Inzwischen weiß ich schon einiges von dir: du bleibst stehen und siehst Blumen an. Der Abschied vorhin deutet auf etwas Festes zwischen euch. Er sieht gut aus. Er scheint dich mehr zu lieben als du ihn. Und ich sage dir, ehe der Ober das Bier bringt, wirst du ein zweites Mal hersehen.
Das ist eine Einladung. Eine Einladung zum Lesen. Nicht verraten werden soll an dieser Stelle, weshalb die schöne Liebesgeschichte von Herbert Otto „Zeit der Störche“ heißt. Obwohl von ihnen, den Störchen, schon im 2. Kapitel die Rede ist. Und das hat zumindest indirekt auch schon etwas mit der Liebe von Susanne und Christian zu tun. Endgültig neugierig geworden?
Viel Vergnügen beim Lesen, kommen Sie weiter gut durch den Dezember, bleiben auch Sie am Ende dieses Jahres weiter vor allem schön gesund und munter und bis demnächst.
In der nächsten Woche steht im vierten und vorletzten Dezember-Newsletter noch ein Buch von Erik Neutsch zum Sonderangebot – „Tage unseres Lebens“: Ein Mädchen ist verschwunden, Oberschülerin, Tochter eines Straßenbahnfahrers - Brüdering lässt dieses Mädchen suchen. Dabei sollte man meinen, dass ein Oberbürgermeister andere Sorgen hat in diesen drei Tagen unseres Lebens: Konz ist gekommen, der neue Parteisekretär. Er will durchsetzen, was der OB für undurchführbar hält …