Nach einem Prolog beginnt sein Roman gleichsam „Wie im Film“ und mit einer Beobachtung – und zwar per Nachtsichtgerät. Mit diesem schaut ein Mann, der in einem dunklen Wald steht, einem Pärchen beim Sex im Auto zu. Der Mann kennt die Frau, er hat sie schon oft beobachtet, ohne jedoch zu wissen, wer sie ist. Dann zieht er sich zurück, ohne zu ahnen, dass sich die beiden Menschen bald streiten und trennen werden. Wenig später wird die Frau in ihrem Auto von einem Maskierten überfallen und vergewaltigt. Drei Jahre später wird der einsame Beobachter aus dem dunklen Wald die Frau aus dem Auto wiedertreffen.
In seinem ersten Buch hat Peter Ahnefeld die Geschichte von Maria aufgeschrieben, die auf der Suche nach dem richtigen Weg ist. Entgegen allen Mahnungen hatte die frühere Musterstudentin und jetzige niedergelassene Ärztin vor sieben Jahren den Mann geheiratet, von dem sie gleich beim ersten Rendezvous schwanger geworden war. Und sie ist auch wieder schwanger geworden in der Zeit damals, als sie öfter im Wald war. Sie weiß nur nicht, von wem - und sie will es auch nicht wissen, denn sie will unter allen Umständen ihre Ehe erhalten, sie will, dass ihre Kinder in dieser Familie glücklich sind. Aber dieses Ziel zu erreichen erweist sich für Maria als zunehmend schwieriger. Ihr Glück zu erhalten, das belastet sie mehr und mehr, sowohl psychisch als auch physisch. Doch dann wird ihr ein sehr guter Physiotherapeut empfohlen. Der Autor erzählt in seinem Debüt aber nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die auf der Suche nach dem richtigen Weg ist - für sich, für ihre Kinder, für ihre Familie. Er schreibt zugleich über den Preis, der manchmal dafür zu zahlen ist.
Peter Ahnefeld, der mit seiner Frau seit der Jahrtausendwende in Stralendorf bei Schwerin zu Hause ist, wurde im November 1955 in Loitz im heutigen Landkreis Vorpommern-Greifswald geboren und war nach dem Abschluss der 10. Klasse, einer Lehre als Kfz-Schlosser und der Armeezeit unter anderem Schiffbauer, Polizist und Landmaschinenschlosser. In den Jahren 1985 bis 1987 holte der Schlossermeister an der Abendschule sein Abitur nach und studierte anschließend von 1987 bis 1993 an der Universität Rostock Deutsch und Geschichte sowie nach 1990 zudem begleitend zu seinem Hauptstudium mehrere Semester Philosophie und Theologie. Seit 1995 ist Ahnefeld, der neben seinem Beruf auch noch ein Latein-Studium an der Universität Rostock mit Staatsexamen 2004 absolviert hat, am Schweriner Goethe-Gymnasium als Lehrer für Latein, Deutsch und Geschichte tätig. Seine erste literarische Veröffentlichung ist nicht nur wegen ihrer über 500 Seiten ein starkes Lese-Stück.
Peter Ahnefeld: Eine Stunde Sanduhr
EDITION digital, ISBN 978-3-95655-746-0, 528 Seiten, Preis: 16,80
http://www.edition-digital.de/Ahnefeld/Sanduhr/