An einem der letzten Julitage des Jahres 1948 betrat Kriminalassistent Alexander Schenzlin das Hochhaus des „Deutschen Rings“ am Karl-Muck-Platz 1. Hier waren die Dienststellen der Hamburger Kripo untergebracht.
Er schlürfte lässig, von dem Weg durch die glühende Stadt erschöpft, an der Portiersloge vorbei, nahm ein paar flache Stufen und verhielt vor der Treppe - einen Augenblick nur. Die Hitze draußen war kaum erträglich gewesen; im Inneren des großen, jetzt seltsam leeren Gebäudes - es war die Mittagsstunde - schien es angenehm kühl. Gespenstisch glitten die Paternosterkabinen vorbei, fast alle unbesetzt; Alexander nahm erst die sechste. Er lehnte sich gegen die Wand und beobachtete ohne Interesse das langsame Vorbeigleiten der Etagenböden. Sekundenlang erschien ein Bild vor seinen Augen, die Erinnerung an den gestrigen Tag: Wasser, strahlend blauer Himmel, die sengende Sonne, und ein Mädchen, braungebrannt wie er selbst ... Helga ...
Gerade noch rechtzeitig sprang er aus der Kabine. Er bog links ein und öffnete eine Tür, die eine dreistellige Nummer trug.
Kriminalsekretär Schmidt, der Kollege, der ihn vertreten hatte, schwenkte träge mit dem drehbaren Sessel herum.
„Tag, Alexander. Na, war es schön?“
„Danke. Schön warm.“
„Und sonst - -?“
„Sonst auch.“
Schenzlin zog ein Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete sein Schrankfach. Er legte die Aktentasche mit dem Kaffeebrot hinein und ließ sich in seinen Stuhl fallen. Aus dem Nebenzimmer drang das Tacken einer Schreibmaschine. Alexander blickte zu seinem Kollegen hinüber und überlegte, dass es wohl angebracht sei, sich für den geopferten Vormittag zu bedanken - obwohl solches Einspringen stets auf Gegenseitigkeit beruhte -, als dieser schon selbst seinen Mund auftat.
„Du, Alexander, es hat gar keinen Zweck, dass du dich erst noch mal hinsetzt. Nachher kommst du bloß nicht wieder hoch. Du sollst nämlich zum Alten.“
„So? Was Besonderes?“
Was wird der Alte wohl von Schenzlin wollen? Und was hat das mit Berlin zu tun?
Begonnen hat alles damit, dass der Autor mit 0,01 Promille zu viel auf dem Fahrrad erwischt wurde. Fünf Jahre danach folgte eine Beamtenbeleidigung. Und deshalb kommt man für ein paar Monate ins Gefängnis? Nachzulesen ist diese auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte in „Kein Flug nach Liverpool - Nach deutschem Recht hinter schwedischen Gardinen“ von Udo Pütsch. Dessen Hauptfach als Lehrer ist übrigens Englisch. Wegen John Lennon und dem FC Liverpool. Das erste Buch von Pütsch war erstmals 2013 als Eigenproduktion von EDITION digital veröffentlicht worden.
Der erstmals 1964 im Aufbau-Verlag Berlin erschienene Roman „Griechische Hochzeit“ von Herbert Otto spielt in Griechenland: Katherina fährt nach jahrelanger Abwesenheit zurück auf die heimatliche Insel zur Hochzeit ihrer Schwester Sofia. Sie freut sich über das Meer und das Wiedersehen mit den Verwandten. Aber auch die Erinnerung an die Ermordung ihres kommunistischen Vaters vor der Mutter und den Kindern in ihrem Elternhaus taucht vor ihrem Auge auf. Und dann erkennt Katherina den Mörder ihres Vaters …
Dieses Kinderbuch sorgt für Spannung und Vergnügen: „Der Löwe aus dem Ei“ von Klaus Möckel ist der erstmals im Jahre 2000 veröffentlichte erste Teil der dreiteiligen Reihe „Abenteuer Zauberlöwe“. Und tatsächlich bekommt es Florian nicht nur mit zwei Rabauken, sondern auch mit einem Löwen zu tun – einem Zauberlöwen, der sogar sprechen kann und auf Befehl wieder in dem Plastik-Ei verschwindet, aus dem er kam.
Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Heute geht es um die Hoffnungen nach einer Katastrophe. In diesem Zusammenhang taucht auch das viel später berühmt gewordene Wort Wende auf. Auch der Untertitel klingt ungewöhnlich und macht neugierig.
Erstmals 1962 veröffentlichte Max Walter Schulz im Mitteldeutschen Verlag Halle „Wir sind nicht Staub im Wind. Roman einer unverlorenen Generation“:
„Welches Unmaß an Hoffnung!“ Als Prof. Dr. Füßler diese zuversichtlichen Worte ausspricht, ist der Krieg beendet, lebt in den Menschen die Gewissheit auf ein friedliches, befreites Morgen. Weit ist der Weg dahin, weil er von jedem Einzelnen Besinnung, Auseinandersetzung und Entscheidung fordert. Das aber verlangt Wende, und Wende ist Überwindung. Hagedorn, Saliger, Hilde und Lea müssen sich vor allem von der Einstellung lösen, dass der Mensch machtlos dem Schicksal unterworfen ist. Das Leben dieser Zentralgestalten, ihre vielfältig verflochtene, unterschiedliche Entwicklung dient dem Autor zum Nachweis der These, die dem spannenden Geschehen den Titel gegeben hat: Wir sind nicht Staub im Wind! Ein wahrhaft poetischer, wortkünstlerisch faszinierender Roman, der getragen wird von der nationalen Mission der Literatur. Diese Gewissheit – „Welches Unmaß an Hoffnung!“
In der folgenden Leseprobe zu "Großgarage Südwest" von Wolfgang Schreyer finden wir Alexander, der sich vorsichtig einem imposanten Anwesen nähert. Mit bedächtigen Schritten betritt er das Grundstück durch ein schmiedeeisernes Tor, um eine entscheidende Begegnung in der mysteriösen Villa zu erleben, deren Gänge und Räume bald zum Schauplatz eines spannenden und gefährlichen Unterfangens werden.
Ungefähr zur gleichen Zeit, der letzte Schein des Tages stand am westlichen Himmel, betrat Alexander das Jakobs'sche Grundstück von der Rückseite her, wie man es ihm angeraten hatte.
Nachdem er das schmiedeeiserne, finstere hohe Tor in der Parkmauer durchschritten hatte, erblickte er in fünfzig Meter Entfernung am Ende des breiten Weges die Villa. Im Näherkommen unterschied er an der dunklen Masse des Hauses ein von zwei Säulen getragenes Giebeldach, unter dem eine breite, flachstufige Treppe zum Eingang hinaufführte. Darüber, in der dreieckigen Giebelwand, waren in römischen Kapitalbuchstaben die Worte eingegraben: 'Sei gegrüßt'.
Das also ist die Zentrale der Berliner Organisation! Alexander nahm bedächtig, ohne jedes Beklemmungsgefühl - was ihn wunderte - die flachen Stufen. Der Anblick des großen, massiven Gebäudes, dessen Bewohner er zu überlisten hoffte, entmutigte ihn nicht; sein Plan stand fest. Von seiner Militärzeit her war ihm zwar der Spruch geläufig: Es kommt immer alles anders als du denkst. Aber es blieb ihm keine Zeit mehr, sich mit dieser Alltagsweisheit kritisch auseinanderzusetzen, denn unmittelbar vor dem Eingang leuchtete ihm jemand ins Gesicht.
"Halt, wer sind Sie?"
"Der Kaiser von China", antwortete Alexander mechanisch - so hatte ihn Bobby Kopsch angewiesen. Die Taschenlampe erlosch, er schritt weiter. Jetzt befand er sich in einer schwach erleuchteten Empfangshalle. Links vor sich erblickte er einen riesengroßen Spiegel. Gegenüber davon, rechts befand sich der Aufgang. Er stieg lautlos die mit dicken Läufern belegten Treppen hinauf. Im zweiten Stock die vorletzte Tür rechts, das wusste er.
Der Korridor in der zweiten Etage schien endlos. An zwei Stellen fiel durch ein quadratisches, dick verglastes Oberlicht ein schwacher Schimmer herein. Links und rechts gingen hohe Flügeltüren ab.
Alexander starrte angestrengt in das Halbdunkel. Er spürte die schweigende, atemlose Spannung, die über dem weiträumigen Haus lag. Durch ein Schlüsselloch rechts fiel gelbes Licht, drangen leise Stimmen. Er schritt weiter, doch plötzlich stockte sein Fuß. Eine dunkle Gestalt bewegte sich ebenso lautlos auf ihn zu. Da! Jetzt hielt auch sie an, stand abwartend da, lauernd...
Alexander hüstelte, um die gespenstische Atmosphäre zu zerreißen. Er dachte an die Dollarbündel, die seine Aktentasche füllten, und drückte sie unwillkürlich fester an sich. Der andere, kaum vier Schritte von ihm entfernt, machte eine ähnliche Bewegung...
In diesem Augenblick entdeckte er, dass dieser geheimnisvolle Zweite er selbst war. Der Korridor wurde durch einen Spiegel abgeschlossen, der die ganze Wand einnahm - eine der Absonderlichkeiten, die der frühere Eigentümer der Villa sich neben vielen anderen geleistet hatte.
Alexander drehte sich ärgerlich um. Er zählte von neuem die Türen. Diejenige, durch deren Schlüsselloch Licht fiel, musste es sein. Schon hob er die Hand, um zu klopfen, als er drinnen wieder reden hörte. Eine weibliche Stimme, in der er die des Mädchens aus der Spanischen Allee erkannte, sagte erregt: "Meinen Sie, ich wüsste nicht, dass hier geschoben wird, Herr Dr. Scherz? Wenn Sie mich nicht sofort hinauslassen, zeige ich Sie an!"
"Wenn ich Sie nicht fortlasse, können Sie uns auch nicht anzeigen", konstatierte eine tiefe, wohlklingende Stimme. "Übrigens muss ich Ihnen widersprechen. Geschoben wird hier nicht."
"Jawohl! Zum Beispiel mit Buntmetall. Teils bringen es Leute aus der Zone, teils wird es hier von S-Bahngleisen abmontiert, gestohlen, und unsere Interzonenwagen nehmen es mit!"
"Ach so, das meinen Sie. Na schön. Und deswegen wollen Sie die Firma anzeigen?"
Alexander konnte ihre Antwort nicht verstehen; er horchte und spähte abwechselnd durchs Schlüsselloch.
Dr. Scherz drinnen stimmte ein herzhaftes Lachen an.
"Sie haben mich missverstanden, Fräulein Ruth. Selbstverständlich können Sie gehen, die Tür ist doch nicht abgeschlossen. Ich gebe Ihnen dann nur den Rat, bleiben Sie im Hause und warten Sie hier in der Bibliothek auf mich, bis die Besprechung zu Ende ist."
"Ich denke nicht daran!"
"Wie Sie wollen. Ich wollte einige sehr wissenswerte Dinge von dieser Firma hier erzählen, dafür würde sich Ihr Herr Vater bestimmt interessieren."
"Dann sagen Sie's doch gleich!"
"Kann ich nicht. Erst die Unterredung mit dem Chef bringt mir Sicherheit. Im vermute, es handelt sich um mehr als um - Schiebungen, wie Sie es nannten ..."
Alexander hatte den Eindruck, dass sich die Sprechenden der Tür näherten; er trat hastig einige Schritte zurück und gab sich den Anschein, eben erst zu kommen.
Die Tür wurde geöffnet, und Ruth trat heraus. Sie musste an Alexander vorbei, sah ihn erst im letzten Augenblick und zuckte heftig zusammen. Er sah in ihre schreckgeweiteten Augen, wollte etwas sagen, doch die Kehle war ihm wie zugeschnürt.
"Ach, Sie sind es", murmelte sie leise, es klang wie erleichtert; dann lief sie weiter.
Ich bitte um Entschuldigung", sprach er hinterher, aber er war nicht sicher, ob sie es noch gehört hatte.
"Kommen Sie herein, Kollege", sagte Dr. Scherz jovial. "Na, ein bisschen gehorcht, was? Nicht abstreiten, ach, wozu denn, das machen wir doch alle, wenn's mal klappt. Ja. Sie sind mir nämlich vom Portier schon vor fünf Minuten gemeldet worden, nicht wahr, vornehmer Laden hier, was?" Mit diesen Worten geleitete er den Besucher zum Sessel, lud ihn mit weit ausholender Geste zum Platznehmen ein und schaltete seinen Musikschrank an. Rias brachte amerikanische Komponisten zu Gehör. Dr. Scherz setzte sich nicht hinter den Tisch, sondern rückte seinen Sessel unmittelbar neben den Alexanders, so dass sie sich ohne Mühe in gedämpftem Ton unterhalten konnten.
In der folgenden Leseprobe aus "Kein Flug nach Liverpool - Nach deutschem Recht hinter schwedischen Gardinen“ von Udo Pütsch findet sich der Erzähler in einer bemerkenswerten Auseinandersetzung mit der Bürokratie des Gefängnisses wieder, als er sich über die Nutzungsmöglichkeiten des Sportplatzes erkundigen möchte. Trotz der bekannten Knappheit in der Kommunikation des diensthabenden Herrn Graukopf, entwickelt sich überraschend eine kurze Konversation über den Zugang zum Sportplatz, die letztlich zu einem improvisierten Fußballspiel führt.
Die Welt der schriftlichen Anträge ignorierend schreite ich zur Glaskanzel (auch Hausbüro genannt) des Diensthabenden und erkundige mich nach dem Sportplatz. Nach heutigem Wissen hätte ich eigentlich Pech haben müssen, denn Herr Graukopf war an diesem Wochenendnachmittag der Herrscher des Geländes und für seine Ein-Satz-Kommunikation mit den Häftlingen bekannt: „Gehen Sie weg!’’
Aus bis heute unerfindlichen Gründen wird mir die Ehre des folgenden Dialogs zuteil (Vielleicht liegt es auch daran, dass das Wort Sportplatz schon seit sehr langer Zeit in keiner Unterhaltung vorgekommen war):
„Entschuldigung, darf der Sportplatz benutzt werden?“
„Äh, der Sportplatz? Ja ..., mal sind die Frauen und mal die Männer dran.“
„Wer ist heute dran?“
„Heute, ähm, heute müsste offen sein.“
Das ist zwar nicht die Antwort auf meine Frage, stimmt aber sowieso nicht.
„Nein, das Tor ist verschlossen.“
Ich befürchte, dass der Aufenthaltsort des Schlüssels seit längerer Zeit zu den ungelösten Rätseln der Anstalt gehörte.
Aber nein: „Ich komme aufschließen.“
Halleluja! Nur noch ein winziger Schritt ... „Gibt es auch einen Ball?“
„Einen Ball? Da müssen Sie den Sportwart fragen!“
O.K.- Instinkt und Verstand lassen mich den Mund halten und ahnen, dass ich Graukopfs Geduld für diesen sonnigen Nachmittag genug strapaziert habe. Stattdessen lenke ich meine Füße in Richtung Häftlingstrakt, um den Sportwart ausfindig zu machen. Dabei ist mir klar, dass auch dies mit einem gewissen Risiko verbunden ist, denn es kann sich natürlich nur um einen etablierten Häftling handeln, der solch eine Funktion innehat. Genau den will ich jetzt womöglich in seiner Samstagnachmittagsruhe stören!
Kurzum, es geht gut. Nach weniger als 10 Minuten habe ich ihn in seinem Zimmer gefunden. Bereits nach leichtem Klopfen öffnet sich die Tür und der Häftling starrt mich unbekanntes Wesen an. Nachdem ich mein Anliegen so kurz wie möglich vorgetragen habe, rollt kommentarlos ein Ball über die Schwelle und die Tür fällt wieder zu.
Sportsachen habe ich noch nicht, also mache ich Torschussübungen in Jeans und Straßenschuhen. Es geht erstaunlich gut. Nach etwa 30 Minuten kommen ein paar Neugierige dazu. Schließlich sind wir neun Leute und es kommt ein kleines Spielchen zustande. Aber selbst damit lässt sich die Realität nicht lange wegschieben. Ein Fehlschuss reicht. Der Ball fliegt über den Zaun auf den Frauenhof. Mehrere Versuche, Graukopf zu überreden, uns den Ball zu holen, scheitern natürlich. „Pech gehabt, da müsst ihr ordentlich spielen“. Game over.
In der folgenden Leseprobe zu "Griechische Hochzeit“ von Herbert Otto taucht der Leser in die tiefgründige Welt von Anastas ein, der in einer kleinen Gemeinde in Griechenland aktiv wird. Inmitten eines politisch aufgeladenen Klimas bereitet er sich darauf vor, mit seiner Gruppe eine entscheidende Aktion durchzuführen, die nicht nur Mut, sondern auch genaue Planung und Koordination erfordert.
Anastas sah den Doktor an.
„Einverstanden?“
Anastas nickte.
„Und wir schaffen es?“
„Ja.“
Lewantas sagte noch, welche Gasse Anastas und seine Gruppe zu übernehmen hätte. Es war eine kurze Gasse oben an der Kirche, nur etwa zehn Häuser, und er konnte daraus ersehen, wie zahlreich ihre Kräfte sein mussten.
Und morgen dann wird jeder spüren. sogar deutlich sehen, wie viele sie noch sind oder schon wieder sind, dass Feuer und Galgen sie nicht zerstört, aber gehärtet haben und wie sie über Nacht eine Stadt verwandeln, und sei es nur in eine tödlich verachtende, schweigende Stadt. Der Doktor hatte schon recht: Es bedeutet viel, wenn es gelingt. Es war nicht das, wonach Anastas verlangt hätte, aber schließlich sagte er sich, dass es besser war als Warten und immer, wie einen Haken im Fleisch, den Zweifel haben, ob man wohl noch kräftig sei.
Er machte sich gegen Abend auf den Weg. Frandseskos, den Bootsbauer, traf er am Rande des kleinen Werftgeländes, an einem der neuen Boote beschäftigt. Er sagte ihm, sodass kein anderer es hörte, was zu sagen war. Er teilte ihm zwei Häuser zu und hatte vorher genau bedacht, welche. In einem dieser beiden Häuser wohnte Frandseskos Bruder.
„Was wirst du sagen, weswegen du kommst?“
„Er ist mein Bruder, und ich komme.“
„Aber es ist besser, du hast ein bestimmtes Anliegen."
Frandseskos der dabei war, Planken einzupassen, sah nur nur kurz von der Arbeit auf. Er zuckte die Schulter.
„Sie haben kürzlich eine Tochter bekommen“, sagte Anastas.
„Ja. Ich bin Pate“, sagte Frandseskos strahlend
„Na, also“, sagte Anastas. „Patenonkel.“
Auch der Zeitpunkt des Besuchs wurde genau vereinbart, denn Anastas musste dafür sorgen, dass die Männer seiner Gruppe zu verschiedenen Zeiten in die Häuser gingen.
„Und du hast eine Stunde. Länger darfst du nicht bleiben“, sagte er und verabschiedete sich, ohne dem anderen die Hand zu geben.
Antonis, den Fischer, sah er am Strand beim Netzeflicken, aber er musste vorübergehen und versuchen, ihn später zu treffen, denn Antonis saß nicht allein. Alle, bis auf einen, traf Anastas im Laufe des Abends irgendwo und bezog sie in die Aufgabe ein, teilte ihnen Häuser, deren Bewohner in natürlicher Beziehung zu ihnen standen, Verwandte und Freunde waren oder doch wenigstens Bekannte. Dieser eine, den er nicht aufsuchte, war erst kürzlich aus der Haft zurückgekehrt. Obwohl er es leugnete, musste angenommen werden, dass er den Schein unterschrieben hatte, der die Absage seiner ehrlichen Vergangenheit enthielt, seinen Verzicht auf Zukunft, seinen Fluch auf die Partei. Man musste mit ihm noch warten. Es war in jedem Falle besser, ihn nicht einzubeziehen: Er konnte alles gefährden oder war, sollte er ehrlich geblieben sein, am meisten gefährdet von allen.
Ein Haus hatte Anastas selbst übernommen, das seiner Schwägerin Foni, älteste Schwester seiner Frau. Man sah einander selten. Foni, sparsam und gut genährt, war eine streitsüchtige Alte und dünkelhaft dazu, denn ihr verstorbener Mann hatte zu den gehobenen Schichten gehört und zuletzt der städtischen Finanzabteilung vorgestanden. Im Hause wohnte noch ihr ältester Sohn mit Frau und Kindern.
Anastas traf die Familie beim Abendessen.
„Setz dich”, sagte die Alte. Sie lud ihn nicht ein mitzuessen, aber Anastas nahm keine Notiz davon.
„Ich weiß schon, weshalb du kommst.“
„Wieso?“, fragte er.
„Ich kann es mir schon denken“, fuhr sie in demselben Ton fort, und nun wusste er auch, was sie dachte.
„Nein“, sagte er. „Im Gegenteil.“
„Woher willst du wissen, was ich denke?“
Vor einer Woche hatte Anastas dem Drängen seiner Frau nachgegeben und Foni gebeten, ihm für Sofias Hochzeit Geld zu leihen. Sie hatte gejammert und gefeilscht und ihm dann doch etwas gegeben, viel weniger, als er gebraucht hätte.
„Also, was denkst du?“, fragte sie.
„Du meinst, ich brauche noch Geld.“
„Stimmt das etwa nicht? Ihr braucht doch immer Geld!“
Mit „Ihr“ meinte sie nicht nur Anastas und seine Familie, Sondern alle, die aus Mangel an Klugheit nie aus der Armut aufsteigen würden.
„Nein, ich sage doch“, erwiderte Anastas. „Im Gegenteil. Ich bringe dir schon etwas zurück.“
Es war das letzte Geld, das er besaß, und er legte es ohne Zögern auf den Tisch. Er würde woanders etwas borgen. „Wir hatten ein paar gute Fänge“, sagte er und war zufrieden, wie glaubhaft es geklungen hatte.
„Geliehenes zurückgeben vor der Zeit! Das lob ich“, sagte sie und bot ihm an, einen Becher Wein mitzutrinken. Die Schwiegertochter schenkte ein. Sie fragte nach Nikolas.
„Es hätte schlimmer sein können“, sagte Anastas. „Wir haben Glück gehabt.
„Was heißt Glück?“, sagte Foni empört. „Es ist eine Schande, dass so etwas geschehen musste. Dieser Mensch ist eine Schande für die ganze Stadt.“
„Er war“, sagte Anastas.
„Natürlich“, sagte sie. „ Aber auch als Toter ist er noch eine Schande.“
In der folgenden Leseprobe zu "Der Löwe aus dem Ei“ von Klaus Möckel entfaltet sich eine unerwartete Wendung im Leben des jungen Florian. Als er sich mit Mareike gegen die Forderungen älterer Schüler wehrt, nehmen die Ereignisse eine magische und gefährliche Wendung, die Florian nicht nur Mut, sondern auch einen ungewöhnlichen Verbündeten beschert.
„„Gestern war unsere Knete fällig, warum hast du nicht auf uns gewartet?", blaffte er.
„Ich hatte keine Zeit", erwiderte Florian kurz angebunden, obwohl er ein Zittern in den Knien verspürte.
„Keine Zeit? Für uns?" Kevins Stimme klang drohend.
Mareike sagte:
„Ihr kriegt kein Geld mehr. Wofür denn?"
„Ja, wofür?", schloss Florian sich tapfer an.
Kevin schnappte nach Luft und auch Sven sperrte vor Verblüffung das Maul auf. So viel Widerspruch, noch dazu von diesen Hosenscheißern, waren sie nicht gewohnt.
„Ihr habt überhaupt kein Recht, Geld von Florian zu verlangen", fügte Mareike trotzig hinzu.
„Ob wir ein Recht haben, wirst du gleich sehen." Sven hatte seine Sprache wiedergefunden und fasste Mareike beim Arm. „Was mischst du Popel dich überhaupt ein? Willst wohl zusammen mit ihm Dresche beziehn?" Er schüttelte sie.
Mareike versuchte sich loszureißen und Florian, der in der Hosentasche krampfhaft sein Tamagotchi umklammert hielt, trat einen Schritt zurück.
„Lass sie los", rief er.
„Was ist denn in den gefahren?" Sven ließ Mareike vor Erstaunen tatsächlich los.
Kevin aber hatte plötzlich ein aufgeklapptes Messer in der Hand. Ein hinterhältiges Grinsen überzog sein Gesicht.
„Der ist übergeschnappt", höhnte er. „Ich glaube, den müssen wir ein bisschen kitzeln." Er sprang blitzschnell auf Florian zu, um ihn zu packen. Doch Florian hatte den Angriff vorausgesehen und wich aus. Er holte das Plastik-Ei aus der Tasche und bediente die Kombination: drei, eins, vier.
Kevin spürte eine Tatze auf seiner Schulter. Er fuhr herum und sah einem Löwen ins Antlitz. Sven, zwei Schritte entfernt, stieß einen Schrei aus.
Das Klappmesser fiel zu Boden, Kevin, leichenblass, wagte nicht, sich zu rühren. Sven stotterte:
„D-d-das ..."
„Das ist mein Löwe", sagte Florian. „Komm her, Rex."
Rex-kun nahm ruhig die Tatze von Kevins Schulter und setzte sich gelassen neben Florian. Mareike trat zu ihnen.
„Wagt es ja nicht, uns noch mal anzugreifen", sagte sie. „Ein Wort und er macht Hackfleisch aus euch."
„Er vernascht euch zum Frühstück", fügte Florian hinzu.
„Er rupft euch Arme und Beine einzeln heraus", erklärte Mareike.
„Zuerst beißt er euch Nase und Ohren ab, danach alles andere", ergänzte Florian.
Sven brachte noch immer kein Wort heraus. Kevin stand zitternd da und flüsterte:
„Ein L-löwe." Vorn an seiner Hose bildete sich ein feuchter Fleck.
„He, du bepinkelst dich", rief Mareike. „Willst du nicht lieber nach Hause laufen und dir von deiner Mama eine Windel holen?"
Florian musste lachen. Ein ganz ungewohntes Gefühl der Stärke überkam ihn.
„Haut schon ab, ihr Schisser", sagte er, „sonst wird Rex euch Beine machen."
Der Löwe fauchte leise, doch das wäre gar nicht mehr nötig gewesen. Vor Angst totenblass, sauste Sven los und Kevin folgte ihm. Sie liefen auf die Schule zu, der sie sonst nur zu gern aus dem Weg gingen und wo sie bei anderer Gelegenheit um keinen Preis der Welt Zuflucht gesucht hätten. Beinahe wären sie noch in ein Auto gerannt. Als sie das Hoftor erreichten, wo ein Lehrer stand, gestikulierten sie wild und zeigten herüber zu den Abrisshäusern.
In der folgenden Leseprobe zu "Wir sind nicht Staub im Wind" von Max Walter Schulz erleben wir die verzweifelte Flucht Hagedorns, eingebettet in die rauen Wirren des Krieges. Auf Benzinkanistern liegend, durchquert er eine Landschaft, geprägt von der Brutalität des Krieges und der dringlichen Suche nach Freiheit, stets am Rande des Todes und getrieben von der Hoffnung auf ein sicheres Versteck.
Hagedorn, gepeitscht von der Angst ums Leben wie von der Verlassenheit des Vogelfreien, des aus allen menschlichen Bünden gestoßenen, lag bäuchlings auf quergestellten Reihen von Benzinkanistern, die unter ihm hin und her schaukelten, weil sie etwas Spielraum hatten zwischen den seitlichen Bordwänden. Als der Wagen eine Kurve befuhr, presste die Fliehkraft die unruhige Ladung nach außen und klemmte dem Liegenden die Finger der rechten Hand ein. Er riss die Hand fluchend aus den zusammengepressten Kanistern, schob die Finger in den Mund, um den Schmerz zu betäuben ... Sechshunderteinsundzwanzig, zwoundzwanzig, dreiundzwanzig ... Zu beiden Seiten der Straße tauchten schattenschwarze Häuser auf. Stimmen erhoben sich, eisenbereifte Räder rumpelten schwer und hart über Pflastersteine, dazwischen klickten ungezählt viele Pferdehufe. Vorn in der Kabine schaltete der Fahrer mit viel Zwischengas herunter. Unendlich langsam überholte der Wagen eine bespannte Einheit, irgendeinen Tross ... Siebenhunderteinsundzwanzig, zwoundzwanzig ...
Gesprächsfetzen wehten herein: halbe Stunde von hier, Spaziergängertempo, wär’ ich zu Hause. Hannchen liegt im Bett und greift im Schlaf nach meinem Kopfkissen ... Wißte, Fuchs! Wißte ...“ „... wenn es noch einen lieben Gott im Himmel gibt, Ernst, dann versteh’ ich ihn nicht mehr. So was dürfte er …“ „... ’n Holzfuß trägt jetzt meine Erna. Ich sage ihr, lass gut sein, ’ne hinkende Stute fohlt auch noch gut ab .... unsere V-Waffen, Kameraden, ich sage euch ...“ - „... in der dritten haben sie gestern zwei Oberschnäpser standrechtlich erschossen. Wollten stiften gehn. Der eine hat buchstäblich in die Hosen …“
Der Lastkraftwagen stoppte. „He, du, verschlaf den Tod nicht!“, lachte ein Fahrer auf dem Bock und stieß Hagedorn im Vorbeifahren mit dem Peitschenstiel in die Rippen ... Neunhunderteinsundzwanzig, zwoundzwanzig, dreiundzwanzig ... Die Blindzeit war abgelaufen. Man musste ’raus. Das Nächstliegende wäre, in diesem Trosshaufen mitzutrotten. Aber das Nächstliegende ist nicht immer das Beste. Wen der Landser nicht kennt, den verpfeift er zuerst. Hagedorn beugte sich aus dem Wagen und riskierte einen Blick nach vorn. Das erste der drei Motorfahrzeuge hielt mitten auf einer Kreuzung. Am geöffneten Schlag standen zwei baumlange Feldgendarmen und sprachen mit dem Fahrer. Ihre silbernen Brustschilder blinkten trüb ... Neunhunderteinsundachtzig, zwoundachtzig ... Wenn die Kettenhunde jetzt nach hinten kommen, springe ich ab, tauche durch die bespannte Kolonne, suche Deckung in den Gärten. In meiner Manteltasche steckt die Pistole. Du oder ich. Von mir soll niemand sagen, ich hätte mir die Hosen vollgemacht ...
Aber die Kettenhunde kamen nicht nach hinten. Der eine wies mit dem Arm in die Richtung schräg voraus, der andere tat gelangweilt. Die wollten nichts, wussten noch nichts. Und die Räder begannen sich schon wieder zu drehen. Hagedorn zog schnell den Kopf zurück und rollte sich über die Kanister gewandt in den Laderaum zurück. Die Kettenhunde sahen ihn nicht, sahen den vorüberfahrenden Wagen überhaupt nicht nach.
Als sie wieder die offene Landstraße erreicht hatten, begann der Flüchtige von vorn zu zählen, von eins bis dreihundert. Dann kletterte er hinaus auf die Seitenplanke, löste die Finger aus der Plane und hechtete in Fahrtrichtung in den Straßengraben. Er schlug schwer in einen stinkenden Schlamm, regte vorsichtig die Glieder, sich vergewissernd, ob sie sich alle noch regen ließen. Sie ließen sich alle noch regen. Es tat ihm nichts weh. Schon ein ganzes Stück voraus zischten die Pneus der Lastkraftwagen durch den Nebel davon. Bald erstarb jedes Geräusch. Die Stille toste in den Ohren. Hagedorn raffte sich auf. Von Händen und Mantel tropfte ihm der Grabenschlamm und roch scharf wie faulende Kohlstrünke. Doch der Flüchtige säuberte sich nicht. Er griff mit beiden Händen noch einmal in den schwarzen stinkenden Morast und beschmierte sich auch das Gesicht. Denn auch die schwärzeste Nacht löscht das menschliche Gesicht nicht ganz aus. Und wenn sie Spürhunde ansetzen, dachte Hagedorn, erstickt mein Menschengeruch unter der stinkenden Kruste. So lief er nun querfeldein, verhielt aller paar Minuten, witternd wie ein Tier, hielt sich in die Richtung, aus der ab und zu Geschützdonner kam und jetzt auch ganz schwach schon das Rattern leichter Maschinenwaffen, vertraute seinem Glück, dass er bald ein sicheres Versteck fände. Je weiter ich aber vor Morgengrauen vorwärtskomme, dachte er, um so eher überrollt mich die Front. Ich werde mich hüten, in Gefangenschaft zu gehen. Ich will nach Hause. Wenn die Front über mich weggerollt ist und ein ganzes Stück fort ist, sehe ich zu, dass ich zunächst nach Rohren zurückkomme, zu dem Mädchen. Ich glaube fast, es wartet auf mich. Vielleicht kann sie mir Zivilklamotten verschaffen. Und wenn sie einen Dank will und wenn sie mag, nehme ich sie zum Dank mit nach Hause. Sie ist sauber und kräftig und mutterseelenallein ... Lea ist tot. Lea ist an Saliger verdorben. Als ich sie das letzte Mal in Reiffenberg gesehen habe, sah sie aus wie eine Wachspuppe und hat auf meinen Gruß gedankt wie eine Nonne ... Aber jetzt muss ich achtgeben, dass ich nicht im Kreis laufe und bald ein Versteck finde. Mein Gott, ist es hier kahl und öd ...
Der Hauptmann Saliger vergaß sich, brüllte den Oberfähnrich in Gegenwart der beiden Telefonisten und des Schreibstubengefreiten gereizt an: „Was wollen Sie eigentlich, Korta! Bin ich die Wach- und Schließgesellschaft? Wenn der Unteroffizier desertiert ist, können Sie mich nicht persönlich dafür haftbar machen. Sie am allerwenigsten.“ Der Oberfähnrich antwortete mit geradezu aufsässiger Sicherheit: „Dass der Kerl renitent war, gefährlich renitent, alle Anlagen zum Aufwiegler und Deserteur hatte, konnte ein Blinder mit dem Krückstock im Finstern feststellen. Ich hatte sofort Bedenken, als Sie den Dreckskerl allein wegschickten. Das war, erlaube mir zu sagen, Herr Hauptmann, zumindest ...“
„Zumindest werden Sie mir bestätigen, dass ich dem Unteroffizier einen Befehl gegeben habe.“
Das ist doch eine unerhörte Geschichte, die wir da von dem Englischlehrer hören, der auf sehr merkwürdige Weise in eine verdammt blöde Situation hineinrutscht und schließlich für mehrere Monate ins Gefängnis kommt. Hoffentlich hat er das alles inzwischen einigermaßen überstanden und verarbeitet. Aber wahrscheinlich war auch das Aufschreiben Teil seiner Selbst-Therapie. Bleibt vielleicht die Frage, ob und wie sich Udo Pütsch hätte wehren können?
Unglaublich klingt allerdings auch, was in dem vergnüglich-spannenden Kinderbuch „Der Löwe aus dem Ei“ von Klaus Möckel passiert. Oder haben Sie schon mal einen Löwen getroffen, der sprechen kann und dann auch noch auf Befehl wieder verschwindet? Die Newsletter-Mannschaft rät jedenfalls dringend zur Vorsicht im Umgang mit Plastik-Eiern. Man kann ja nie wissen. Und womöglich spricht ein darin versteckter Löwe gar nicht Deutsch …
Bleiben Sie ansonsten weiter vor allem schön gesund und munter und der Welt der Bücher gewogen. Die fünf neuen Sonderangebote sind schon ausgewählt.
Der erste Mai-Newsletter präsentiert auch wieder eine Folge der Zeitreisenden-Saga von Hardy Manthey. Teil 15 trägt den Titel „Flug durch die Zeit mit unbekanntem Ziel. Ein fantastischer Roman“: In den Teilen 12, 13 und 14 hat die Zeitreisende im 20. Jahrhundert den Kampf ihrer Vorfahrin Afra gegen die Minoser fortgesetzt und deren Hinterlassenschaften vernichtet. Diese Abenteuer haben schwer an Aphrodites Kräften gezehrt. Sie sehnt sich nach Ruhe und möchte einfach nur glücklich sein.
Doch die Ereignisse überschlagen sich. Von den Herren der Zeit muss sie erfahren, dass die Existenz der Erde in Gefahr ist. Eine längst untergegangene Zivilisation hat vor vielen hunderttausend Jahren überall im Weltall Zeitmaschinen zurückgelassen, die als Relaisstationen dienten. Diese krümmen bei ihrer unkontrollierten Selbstzerstörung die Raumzeit so stark, dass daraus ein schwarzes Loch entsteht, in das der die Zeitmaschine tragende Planet unweigerlich hineingezogen wird. Die Herren der Zeit haben den Verdacht, dass auch die Erde so eine Relaisstation besitzt. Und ein Flugzeug ist spurlos verschwunden. Was hat es damit auf sich?